ʃal dem ʃcholteß(e)n eyne(n) hey(m)bergen heyʃch(e)n vnd ʃal yne jme mit
dem jheren heyßen geb(e)n vnd ʃal yne ober nachte behalten
vnd als dan an gerychte brengen waß dan(n) recht ʃij das geʃchee
hen(ne) haűbor Jtem hen(ne) haűbore hait zu geʃproch(e)n hengin ʃnyder wie daß ʃie
hab(e)n geʃeßen an dem pinxʃtage jn eyner orten geʃeßen vnd
heng(in) ʃnyd(er) hengin habe yme vnbillich geʃlagen vnd daß er das alʃo getha(n)
hait daß ʃchade yme xx gld vnd heýʃcht yme deß ey(n) recht antw(er)t
dar off ʃprycht hengin deß off gemeßen ʃchadens ʃijhe er vnʃchul-
dig aber er erkenne daß er ýne geʃlagen habe // daß habe er auch
grobelich an yne bracht mit ʃyne(n) boʃen worten vnd meynt daß er yne
nit mit czweyen růden ʃlagen ʃolle dan er ʃijhe dem ʃcholteß(e)n eýne
freffel ʃchuldig da ʃolle eß auch bij blyb(e)n vnd ʃtylt daß zu recht
daß hait henne haubore verbott daß hengin erkennet daß er
ýne alʃo geʃlage(n) habe vnd der ʃcholteß hait daß auch verbott
vnd ʃprycht hen(ne) haubore furte nach dem als heng(in) erkante(n)
habe wie vor ʃtee ʃo hoffe er yne erfolget han(n) ʃo hoch ʃin an-
ʃprache gelůten habe vnd auch was ʃchades ýme da von
enʃteen moge // dar off antwort hengin vnd ʃpricht er hoffe
vnd getruwe dwyle er ýne nit gewont ader gelemet habe
ʃo ʃyhe er yme nit wider ʃchuldig dan(n) dem ʃcholteß(e)n den
freffel vnd ʃtylt das auch zu recht jʃt gelengt xiiij tag(e) zu alle(n)
recht(e)n als hutbetage das haint beyde p(ar)thien verbott(en)
actu(m) off frytag nach trinitat(is)
erf(olgt) Jtem Emerich von Engelʃtad vnßer mit ʃcheffen erf(olgt) menczer-
henne(n) offs bůch
p b Jtem Claʃma(n) hait p b off heynrich beyern
hey(n)r(ich) ʃnid(er) Jtem heynrich ʃchnyder hait zu geʃprochen bűbocks cleßgin wie
daß er habe ey(n) mũer vm(m)b ýne gedingt vnd die gereth gůd
zu machen vnd da ʃie czwene tage neben der alden mũern
gearbeyt hab(e)n / da haben ʃie geʃproch(e)n der ʃto(m)mel ʃij gůt vnd
bubocks ʃyhe auch gůt dar off zu műern da hab(e)n ʃie yme burge(n) ge-
cleßgin heyße(n) wan(n) ʃie die muer gemach(e)n daß ʃie ʃich nit drethe
da hait er geʃproch(e)n er wolle nýema(n)t verʃeczen er wolle
die műer Ee abe brech(e)n als dieffe bijß ʃie yne heýßent off hore(n)
soll von dem Schultheißen einen Heimbürgen fordern und er soll von ihm fordern, ihm ihn mit den Rockschößen zu geben. Und er soll ihn über Nacht halten und dann vor Gericht bringen. Was dann Recht sei, das geschehe.
Henne Haubor hat Hengin Schneider angeklagt, dass sie am Pfingsttag in einer Weinstube gesessen haben und Hengin habe ihn unbilligerweise geschlagen. Dass er das getan hat, das schade ihm 20 Gulden. Und er fordert von ihm eine rechte Antwort. Darauf sagt Henne: Des genannten Schadens sei er zunächst unschuldig. Er gebe aber zu, ihn geschlagen zu haben. Das habe er auch selbst verursacht durch seine bösen Worte. Und er meint, dass er ihn nicht mit zwei Ruten schlagen solle, denn er sei dem Schultheißen bereits einen Frevel schuldig; dabei soll es auch bleiben. Das legt er dem Gericht vor. Henne Haubor hat festhalten lassen, dass Hengin zugibt, dass er ihn geschlagen habe und der Schultheiß hat das auch festhalten lassen. Und Henne klagt Haubor weiter an: Nach dem was Hengin zugegeben habe, so hoffe er, gegen ihn obsiegt zu haben so hoch, wie seine Anklage gelautet habe und auch welcher Schaden ihm davon noch entstehen möge. Darauf antwortet Hengin und sagt: Er hoffe und vertraue darauf, weil er ihn nicht verwundet oder gelähmt habe, so sei er ihn nichts weiter schuldig als dem Schultheißen den Frevel. Das legt er auch dem Gericht vor. Das ist verschoben worden um 14 Tage mit allen Rechten wie heute. Das haben beide Parteien festhalten lassen.
Freitag 17. Juni 1468
Emerich von Engelstadt, unser Mitschöffe, hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Henne Mentzer.
Claseman hat Pfändung gefordert gegen Heinrich Beyer.
Heinrich Schneider hat Clesgin Bubock angeklagt, dass er ihn gedingt habe, eine Mauer zu errichten und mit ihm geredet habe, sie gut zu machen. Und als sie zwei Tage neben der alten Mauer gearbeitet haben, da haben sie gesagt, der Stommel sei gut und es sei auch gut, darauf die Mauer zu errichten. Da haben sie ihm Bürgen genannt, wenn die Mauer gemacht sei, dass sie nicht kippe. Da habe er gesagt, er wolle niemand versetzen. Er wolle die Mauer eher abbrechen bis zu der Tiefe, wo sie ihm sagen aufzuhören.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 012, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-012/pagination/7/ (Abgerufen am 29.11.2024)