genűgen gehabt an den ʃcheffen die off die zijt zu gerichte
ʃ(e)n(ent)ia ʃaßen das hait der ʃch(ultheiß) ex p(ar)te judicij
da iʃt mit recht gewiʃten dwile der vnder ʃcholteßa
wýprechten daß erʃte gebot geʃteet vnd da zuʃch(e)n auch
key(n) gerichte iʃt geweʃt daß wiprecht der erʃte iʃt daß hait
er verbot vnd hait das bůch laßen offen der off gyfft halb(e)n
her clas wiener ʃelige yme getan habe vnd hait das verbot
wienerhen(ne) wienerhen hait auch verbot daß v engels in dem buͦch ʃteh(e)n
vnd wiprecht nit me geb(e)n habe dann iij ß nű hait wiprecht
wienerhen(ne) zu geʃproch(e)n wie daß ʃie czwene zu ʃa(m)men ko(m)men
ʃyhen mit viln worten vnd ʃich mit ey(n) verplicht hab(e)n finde
ʃich jnne dem buͦch daß her clas wiener ʃelige wiprechte(n) die
gifft gethan habe vor die iij ß / So ʃalle wienerhen(ne) die iij ß
ewiger golten verlore(n) han / vnd findet eß ʃich aber nit ʃo ʃalle
wyprecht ʃin huß verloren han / vnd daß er yme ʃolicher vor-
wort nit geʃteth daß ʃchadt yme hondert gld vnd obe er ney(n)
dar zu ʃagen wolt ʃo zugt er ʃich des off die Jhene die da
bij ʃint geweʃt vnd yren win dar ober geʃoffen hant dar off
ʃpricht hen(ne) von Eltuil als von wienerhen(ne) wege(n) deß off ge-
meß(e)n ʃchades ʃyhe er beuor abe vnʃchuldig das gerichte erke(ne)
eß dan(n) vnd hait auch verbot daß karlen buʃer ʃelige die gifft
als von wiprechts wegen entphangen hait / nű habe er alʃo
ferre gewetten daß die gifft yme ʃolle word(e)n ʃin / nű finde
ʃich in dem buͦch daß die gifft karlen buʃern word(e)n ʃyhe vnd
hofft daß dorch recht erkant werd(e)n ʃolle dwile die wettűnge
alʃo geluten habe daß die gyfft mit name(n) iij ß ýme word(e)n
ʃyhe vnd zugt ʃich deß auch off die winkauffs lude die da
bij ʃint geweʃt daß die gyfft nit wider geluten hait vnd
dann iij ß vnd die gyfft yme auch geʃcheen ʃyhe vnd obe der
winkauff anderß ʃedde ʃo wolt erß auch da bij laßen dar
off ʃpricht wiprecht er wolle eß auch do bij laßen daß hait
wienerhen verbot vnd gefragt in welcher zijt ʃie den win-
ʃ(e)n(ent)ia kauff brengen ʃollen ʃ(e)n(ent)ia dwile ʃie von beyd(e)n teyln off den
winkauf ziegen ʃo ʃollen ʃie ýne brengen in xiiij tagen
[a] Wegen der Einfügung konnte der Zeilenumbruch an dieser Stelle nicht eingehalten werden.
Genügen an den Schöffen, die zur Zeit bei Gericht waren. Das hat der Schultheiß für das Gericht festhalten lassen. Da wurde geurteilt: Weil der Unterschultheiß Wiprecht das erste Gebot zugesteht und seitdem kein Gericht war, ist Wiprecht der Erste. Das hat er festhalten lassen und hat das Buch öffnen lassen wegen der Übergabes, die ihm der verstorbene Clas Wiener machte und hat das festhalten lassen. Henne Wiener hat auch festhalten lassen, dass 5 Englische in dem Buch stehen und Wiprecht nicht mehr gegeben habe als 3 Schilling. Dann hat Wiprecht Henne Wiener angeklagt, dass sie sich getroffen haben, viel beredet und sich folgendermaßen miteinander verglichen haben: Finde es sich im Gerichtsbuch, dass der verstorbene Herr Clas Wiener Wiprecht die Gabe machte für die 3 Schilling, so soll Henne Wiener die 3 Schilling Gülte verloren haben. Finde es sich aber nicht, so soll Wiprecht sein Haus verloren haben. Und dass er ihm diese Versprechen nicht gesteht, das schade ihm 100 Gulden und wenn er dazu Nein sagen wolle, so berufe er sich auf jene, die dabei waren und ihren Wein über der Absprache gesoffen haben. Darauf sagt Henne von Eltville für Henne Wiener: Des bemessenen Schadens sei er zunächst unschuldig, es sei denn das Gericht erkenne es. Und er hat auch festhalten lassen, dass der verstorbene Karl Buser die Gabe empfangen hat von Wiprecht. Nun habe er weiter behauptet, dass die Gabe ihm sein solle. Nun finde sich im Gerichtsbuch, dass die Gabe Karl Buser geworden sei. Und er hofft, dass das Gericht erkennt, dass die Gabe, nämlich 3 Schilling, ihm sei, weil die Abmachung so lautete. Und er beruft sich deswegen auch auf die Weinkaufsleute, die dabei waren. Und die Gabe habe 3 Schilling gelautet und nicht mehr und sei ihm auch ebenso geschehen. Sagen die Weinkaufsleute aber anderes aus, so wolle er es auch bei diesen lassen. Darauf sagt Wiprecht, er wolle es auch dabei lassen. Das hat Henne Wiener festhalten lassen und gefragt, bis wann sie die Weinkaufsleute beibringen sollen. Urteil: Weil sie sich von beiden Seiten auf den Weinkauf berufen, so sollen sie ihn beibringen in 14 Tagen.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 023, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-023/pagination/6/ (Abgerufen am 27.11.2024)