Jtem drűbein / hait ʃich verdingt hen(ne) beck(er)n ʃin wort zu thune vnd
hait ʃin vndertinge verbot als recht iʃt vnd hait das buch laß(e)n
/ e / vo(n) engelʃtat offen / als jne dan emerich von engeʃtat vnßer mit ʃcheffen ge-
hen(ne) becker ʃchuldiget hait / vnd hait de erk(annt) daß er emeriche(n) alʃo gemante(n)
habe das hait emerich verbot dar off hait drubey(n) als vo(n) henne(n)
wegen eyne(n) gerichts brieff laßen leʃen / vnd hait den verbot
vnd ʃpricht furt(er) des off gemeß(e)n ʃchades ʃyhe er vnʃchuldig daß
gericht erkenne eß dan(n) / vnd auch ʃo habe er die manu(n)ge getan
nach lude des gericht bryffs vnd hofft emerich(e)n wider nit ʃchuldig
zu ʃin / vnd ʃtylt das zu recht // die anʃprach vnd antwort hait der
ʃcholtes verbot als uo(n) vnʃ(er)s gnedige(n) here(n) vnd des gerichts wege(n)
vnd ʃpricht emerich er hoffe daß nit erkant ʃolle werd(e)n daß er
pantbar dar vor ʃin ʃolle vnd auch ʃo ʃyhe das ʃelbe gelt nit jn ey(n)
gemeyne(n) nűcze ko(m)men dan ʃie hab(e)n eß vnder ʃich gedeilt / dar
off ʃpricht drubey(n) alʃuon henne(n) wegen er habe emerich(e)n nit v(er)-
ʃaczten / ʃonder die gemey(n) zu wacknhey(m) / emerich ʃpricht nach
dem ʃin hűʃch vnd hoffe frÿhe ʃyhe / daß erß yme vnbillich geta(n)
habe vnd hofft yne dar vm(m)b erfogt zu han(n) / dar off ʃpricht dru-
bey(n) alʃuon henne(n) wegen vnd hofft ney(n) das gericht erkenne
ad ʃocios eß dan(n) daß iʃt gelengt bijß off die geʃellen das hant ʃie beide
verbot
Jtem nach anʃprach antwort widd(er) vnd nach redde ʃprech(e)n wir zűm
Erbach rechte(n) Steet vnßer h(er)re der apt dar / ʃalp drytte ʃiner geampte(n)
here(n) vnd brudere // vnd ʃwerent off dem heilgen ewangelio / alʃ
ancze recht iʃt / daß ʃie alʃuon yrs cloʃters vnd coüents wege(n) die
S(e)n(tent)ia xxx ß hab(e)n off dem huʃe / do her clas wiener jngeʃeßen hait / jn
maßen thomas haubor alʃuon mo(m)p(ar)ʃchafft wege(n) der obg(e)n(ann)t(en) here(n)
das jn ʃyne(n) zuʃproche gemelt hait / auch daß jne ʃolich golte bynne(n)
dryßijg jaren gehantreicht vnd gegeb(e)n ʃyne // ʃo ʃal ancze jne die
golte furter geb(e)n / berechtigen ader behielten / die here(n) des nit / jn
maßen yne herdeilt / ʃo iʃt ancze der forderűnge von yne enbroche(n)
daß ortel hant ʃie beide verbot vnd begert thomas als uo(n) ʃiner
Drubein hat sich verpflichtet, Henne Becker vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er hat das Buch an der Stelle öffnen lassen, wo Emerich von Engelstadt, unser Mitschöffe, ihn beschuldigt hat und hat zugegeben, dass er Emerich so gemahnt habe. Das hat Emerich festhalten lassen. Darauf hat Drubein für Henne eine Gerichtsurkunde lesen lassen und hat die festhalten lassen und sagt: Des zugemessenen Schadens sei er unschuldig, das Gericht erkenne ihn denn. Auch habe er die Mahnung gemacht gemäß der Gerichtsurkunde und er hofft, Emerich nichts weiter schuldig zu sein und legt das dem Gericht vor. Die Anklage und Gegenrede hat der Schultheiß für unseren gnädigen Herrn und das Gericht festhalten lassen. Und Emerich sagt, er hoffe, dass nicht erkannt werden solle, dass er dafür pfandbar sein solle. Und das Geld sei nicht zum gemeinen Nutzen verwendet worden, sondern sie haben es unter sich geteilt. Darauf sagt Drubein für Henne: Er habe nicht Emerich haftbar gemacht, sondern die Gemeinde zu Wackenheim. Emerich sagt: Nachdem sein Haus und Hof frei seien, habe er es unbillig getan und er hofft seinen Anspruch gegen ihn eingeklagt zu haben. Darauf redet Drubein für Henne und hofft Nein, es sei denn das Gericht erkenne es. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Das haben sie beide festhalten lassen.
Nach Anklage, Gegenrede, Widerrede und Entgegnung sprechen wir als Recht: Steht unser Herr der Abt da, in eigener Person mit zwei anderen Herren und Mitbrüdern und schwört auf das Heilige Evangelium wie es Recht ist, dass sie für ihr Kloster und den Konvent 30 Schilling auf dem Haus haben, in dem Clas Wiener sitzt, so wie es Thomas Haubor als Vertreter der genannten Herren in seiner Anklage behauptet hat und auch, dass solche Gülte 30 Jahre lang gegeben wurden, so soll Antze ihnen die Gülte weiterhin geben. Beschwören oder bestätigen die Herren dies nicht in der bestimmten Weise, so ist Antze von der Forderung von ihnen freigesprochen. Das Urteil haben sie beide festhalten lassen und Thomas für seine Herren fragt,
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 037v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-037v/pagination/23/ (Abgerufen am 23.11.2024)