S(e)n(tent)ia here(n) wegen wie ʃin here(n) das bij brenge(n) thűne ʃollen ʃ(e)n(tent)ia daß ʃie
jn yrer geordente(n) kleidunge vor gerichte ko(m)men mit eyne(m) meʃʃe
bůch vnd eyne(m) prieʃter der yne den eyt ʃtabe // obe ʃie den nit habe(n)
ʃo mogent ʃie eyne(n) werntlich(e)n neme(n) doch alʃo daß ʃie jn eyne(m)
ewangelio / druhe ader mee worte / leʃen // vnd dar off zu got vnd
den heilgen ʃwere(n) jn maß(e)n / vnd wie yne mit ortel herdeilt iʃt / das
hait thomas als von ʃiner here(n) wege(n) verbot vnd begert wa(n) ʃie
ʃ(e)n(tent)ia daß bij brenge(n) thűne ʃollen // ʃ(e)n(tent)ia jn jars fryʃte vnd ʃollen die
ʃcheffen ober halb han / vnd den ir recht geb(e)n vnd ʃolle(n) eß die
ander parthij laß(e)n wiß(e)n / daß hant ʃie beide verbot
Jtem hen(ne) von eltuil hait ʃich verdingt hen(ne) haubor ʃin wort zű
/ h / haubor thűne vnd hait ʃin vndertinge verbot als recht iʃt dar geyge(n) hait
ʃich hen(ne) ercke verdingt hey(n)rich beyern ʃin wort zu thűn vnd hait
/ h / beyer ʃin vndertinge auch verbot als recht iʃt // was vnd hant des ortels
beyde her uß begert // nach anʃprach antwort vnd beʃage der kont-
S(e)n(tent)ia ʃchafft ʃ(e)n(tent)ia daß hey(n)rich beyer // henne hauborn / die ix gld mit
kontliche(n) gerichtes ʃchad(e)n vßriechte(n) vnd geb(e)n ʃal / vnd iʃt jme off
dieʃe zijt ferr(er) nit ʃchuldig daß hait hen(ne) von eltuil als vo(n) henne
haűbors wegen verbot vnd dem rechte(n) gedanckt vnd furt(er) be
S(e)n(tent)ia wan(n) er yme die ußrachtűnge thűn ʃolle ʃ(e)n(tent)ia den gerichts ʃchad(e)n
noch daling vnd die ix gld jn xiiij tage(n) daß hait hen vo(n) eltuil
von ʃins heibtma(n)s wegen auch verbot
Jtem ancz duppengießer hait ʃich verdingt arnolts hen(ne) als uo(n) der kirche(n)
Ecc(les)ia wegen ʃin wort zu thűne vnd hait ʃin vndertinge verbot als recht
iʃt dar geige(n) hait ʃich hen(ne) von eltuil verdingt cleßgin kremern
/ c / krem(er) ʃin wort zu thűne vnd hait ʃin vndertinge auch verbot als recht
S(e)n(tent)ia iʃt vnd hant des ortels von beidentheiln her vßbegert // nach
anʃprach antwort widd(er) vnd nach redde vnd ʃich cleßgin / off konde
gezogen / die nit follenfurte(n) als recht iʃt ʃ(e)n(tent)ia daß cleßgin neme-
liche(n) den flecken jm(m) ʃuhern garten / den der gerichts bryffe beʃagt //
der kirchen ligen laßen ʃal vnd obe er / den beʃwerten hette / ʃal er
ledigen one der kirchen ʃchaden daß ortel hait ancze als uo(n) des
wie seine Herren die Bestätigung leisten sollen. Urteil: Dass sie in ihrer Ordenskleidung vor das Gericht kommen mit einem Messbuch und einem Priester, der ihnen den Eid abnehme. Wenn sie den nicht haben, dann können sie einen Weltlichen nehmen. Doch so, dass sie aus dem Evangelium drei oder mehr Worte lesen und darauf zu Gott und den Heiligen schwören in der Form, wie es ihnen durch das Urteil bestimmt ist. Das hat Thomas für seine Herren festhalten lassen und gefragt, wann sie das leisten sollen. Urteil: Binnen eines Jahres und sie sollen die Schöffen von oberhalb haben und denen das Recht leisten und sie sollen es die Gegenpartei wissen lassen. Das haben sie beide festhalten lassen.
Henne von Eltville hat sich verpflichtet, Henne Haubor vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Dagegen hat sich Henne Ercker verpflichtet, Heinrich Beyer vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft auch festhalten lassen, wie es Recht ist. Und sie haben beide das Urteil gefordert nach Anklage, Gegenrede und Hören der Beweise. Urteil: Dass Heinrich Beyer Henne Hauborn die 9 Gulden zusammen mit dem bekannten Gerichtsschaden ausrichten und bezahlen soll. Und er ist ihm zu diesem Zeitpunkt nichts weiter schuldig. Das hat Henne von Eltville für Henne Haubor festhalten lassen und dem Gericht gedankt und hat weiter gefragt, wann er ihm den Ausgleich tun soll. Urteil: den Gerichtsschaden noch heute und die 9 Gulden binnen 14 Tagen. Das hat Henne von Eltville für seinen Mandanten auch festhalten lassen.
Antze Duppengießer hat sich verpflichtet, Henne Arnolt für die Kirche zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Dagegen hat sich Henne von Eltville verpflichtet, Clesgin Kremer vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft auch festhalten lasse, wie es Recht ist. Und sie haben von beiden Seiten das Urteil gefordert. Nach Anklage, Antwort, Gegenrede und Nachrede und weil sich Cleßgin auf Beweise berufen hat, die er nicht führen konnte, wie es das Recht erfordert. Urteil: Dass Cleßgin das nämliche Stück im Suhern-Garten, von dem die Urkunde spricht, der Kirche als liegenden Besitz überlassen solle. Und wenn er den belastet hätte, so sollte er ihn befreien ohne den Schaden der Kirche. Das Urteil hat Antze für die
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 038, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-038/pagination/13/ (Abgerufen am 28.10.2024)