Actu(m) off frytag nach cathedra pet(ri)
Jtem joh(ann)es nythart // hen(ne) ercke hait ʃich verdingt ʃin wort zu thűne ʃo
hait ʃich ancze duppengießer verdingt hans ʃnýdern alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft
wegen ʃcher(er)hens vnd peder granʃen von franckffurt ʃin wort zu
thune vnd haint yre vndertinge verbot als recht iʃt Sie haint auch
von beiden theiln das bűch laß(e)n offen vnd das verbot vnd des ortels
hans ʃnyd(er) her vß begert vnd iʃt nach anʃprach antwort vnd beiderteile vorbrenge(n)
zűm rechten gewiʃt daß joh(ann)es nýthardt hans ʃnýdern alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft
Joh(anne)s nýthart wegen ʃcher(er)hens vnd peder granʃen antworten ʃall vnd geʃchee dan(n)
fűrte was recht ʃyhe Das ortel hait ancze alʃuo(n) hanʃen wegen verbot
vnd joh(ann)es nýtharden zu geʃproch(e)n wie daß die czwene ʃcher(er)hen(ne) vnd ped(er)
S(e)n(tent)ia granß bij joh(ann)es nýtharden geweʃt ʃyhen vnd geʃagt ʃie hab(e)n oʃchen die
hetten ʃie gerne zu marte gen bingen vnd laßen ʃie doch nit gerne one
geleide ober landt gehen vnd gefragt obe er auch macht habe geleide zu
geb(e)n von ʃins heren wegen das wolten ʃie gerne verʃtene / off daß yr
lijp vnd gűt ʃicher ʃyhe do habe er geantwort ja vnd geʃagt / konnen
ʃie die oʃch(e)n gen jngelnheim ober die ʃteyne(n) brűcke ober die ʃelʃʃe
brengen So habe er ýne von ʃins heren wege(n) macht geleide zu geb(e)n
von der ʃteyne(n) brucken an bijß gen beddeler an die kýrche Sie haben eß
auch do bij nit gelaß(e)n ʃonder widder ýne geʃagt joh(ann)es haʃtu eß macht
ʃo woll(e)n wir dir gerne geb(e)n vor zolle vnd geleide was vns dan(n) geburte
vnd bietten dich daß du vns von beidentheiln dar jnne verʃorgeʃt / off
daß du vnd myr nit zu ʃchad(e)n kom(m)en do habe er yne ja zu geʃagt er
ʃyhe des mechtig was er yne zu ʃage Er habe auch geʃagt daß ʃie yre gűt
brengen welche zijt ʃie woll(e)n an die vorg(e)n(ann)t(e) brucke dan(n) er habe deʃ
macht von ʃýme heren Dar off hab(e)n ʃie yre gut off die ʃtraße bracht
mit name(n) lvj oʃch(e)n die er villicht auch ʃelbeʃt alʃo off gezeichent
habe von geleide vnd auch des zolls wegen do iʃt iʃt yne yre gűt
entweldiget vnd geno(m)men jn der term(m)enȳhe die er dan ʃelbʃt bena(n)t
hait vnd daß er yne ýren ʃchad(e)n nit keret daß ýne yre gut geno(m)e(n)
iʃt word(e)n das ʃchade hans ʃnyd(er)n alʃuo(n) ʃyn(er) heibtlude wege(n) vic gld
vnd obe joh(ann)es ney(n) dar zu ʃagen wolle So hoffen ʃie yne des zu zugen
daß er yne die zuʃage getha(n) habe welche zijt ader wa(n) Ee ʃie ko(m)me(n)
mit yrem gude an die vorg(e)n(ann)t(e) ʃtadt So ʃollen ʃie ey(n) frýhe ʃtrack
geleide hain vnd heiʃt ýme des ey(n) antwort
¶ Hen(ne) ercke alʃuo(n) joh(ann)es wegen hait die anʃp(ra)ch verbot vnd ʃpricht er
ʃyhe yne der anʃprache halb(e)n nűʃt erkentlich dan(n) er ʃyhe my(n)s here(n)
von kacze(n)elnbogen knecht geweʃt ʃyhe yme ʃyne(n) zolle der yme dan(n)
off der ʃtraßen zu ʃtehe jnne zu fűrdern do mogen die ader andern
zu etlich(e)n zyden off der ʃtraß(e)n zu ýme ko(m)men ʃin / vnd off maße ge-
rett obe ʃie auch off der ʃtraß(e)n ʃicher ʃyhen do habe er ja geantwort
myns here(n) von kacze(n)elnbogen halb(e)n dan(n) er wiße nyͤma(n)t mit dem
Freitag 23. Februar 1470
Henne Ercker hat sich verpflichtet, Johannes Nyttert vor Gericht zu vertreten; ebenso hat sich Antze Duppengießer verpflichtet, Hans Schneider als Vertreter von Henne Scherer und Peter Granse von Frankfurt vor Gericht zu vertreten und sie haben ihre Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Sie haben auch von beiden Parteien das Gerichtsbuch öffnen lassen und das festhalten lassen und das Urteil gefordert. Nach Anklage, Antwort und den Vorbringungen beider Seiten wurde als Recht gewiesen: Dass Johannes Nyttert Hans Schneider als Vertreter von Henne Scherer und Peter Granse antworten soll. Dann geschehe weiter, was Recht sei. Das Urteil hat Antze für Hans festhalten lassen und Johannes Nyttert angeklagt, dass die zwei, Henne Scherer und Peter Granse, bei Johannes Nyttert gewesen seien und haben gesagt, sie hätten Ochsen, die hätten sie gerne auf dem Markt in Bingen; doch lassen sie die doch nicht gerne ohne Geleit über das Land gehen. Und sie haben gefragt, ob er auch Macht habe, Geleit zu geben von seinem Herrn her. Das wollten sie gerne nehmen, damit ihr Leib und Gut sicher sei. Darauf habe er geantwortet Ja und habe gesagt, können sie die Ochsen nach Ingelheim über die Steinbrücke über die Selz bringen, so habe er von seinem Herrn her Macht, ihnen Geleit zu geben von der Steinbrücke bis nach Beddeler an die Kirche. Sie haben es auch nicht dabei gelassen, sondern weiter gesagt: »Johannes, hast du diese Macht, so wollen wir Dir gerne für Zoll und Geleit geben, was uns gebührt und bitten dich, dass Du uns beide damit versorgst, damit Du und wir nicht zu Schaden kommen.« Da habe er Ja zu ihnen gesagt, er sei dessen mächtig, was er ihnen zusage. Er habe auch gesagt, dass sie ihr Gut bringen können, wann sie wollen, an die genannte Brücke, denn er habe die Macht von seinem Herrn her. Darauf habe sie ihr Gut auf die Straße gebracht, nämlich 56 Ochsen, die er vielleicht auch selbst aufgezeichnet habe wegen des Geleits und auch des Zolls wegen. Da ist ihnen ihr Gut entrissen und abgenommen worden in dem Bezirk, den er selbst benannt hat. Und dass er ihren Schaden nicht ersetzt, dass ihnen ihr Gut genommen worden ist, das schade Hans Schneider für seine Mandanten 600 Gulden. Und wenn Johan Nein dazu sagen wolle, so hoffen sie ihm das zu beweisen, dass er ihnen die Zusage machte, wann immer sie mit ihrem Gut an die genannte Stelle kämen, so solten sie ein freies Geleit haben. Und sie fordern eine Antwort.
Henne Ercker hat für Johannes die Anklage festhalten lassen und sagt: Er sei wegen der Anklage nicht geständig, denn er sei meines Herrn von Katzenelnbogen Knecht gewesen, ihm seinen Zoll, der ihm auf der Straße zustehe, einzufordern. Da können die oder andere zu jener Zeit auf der Straße zu ihm gekommen sein und in der Art geredet haben, ob sie auch auf der Straße sicher seien. Da habe er Ja geantwortet wegen meines Herrn von Katzenelnbogen, denn er wisse niemanden, mit dem
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 063, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-063/pagination/22/ (Abgerufen am 29.11.2024)