Jtem Claʃema(n) vnd cleßgin haint das bűch laß(e)n offen gey(n) ma(n)telhen(ne)
vnd das verbot vnd ʃprech(e)n ʃie hoffen nach dem er ʃyn(er) gude
claʃema(n) nit mechtijg ʃyhe nach lude des buchs So ʃollen ʃie ýme nit ʃchuldig
cleʃgin ʃin zu antworte(n) vnd geb(e)n yme das ʃelbe zu eyn(er) antwort vnd ʃtille(n)
ma(n)telhe(n) das zu recht Dar off hait ma(n)telhen das bůch auch verbot vnd hofft
Ad ʃocios ʃie ʃoll(e)n yme antworte(n) vnd ʃtilt das auch zu recht das iʃt gelengt
ad ʃocios das haint ʃie von beidentheiln verbot
Jtem frauwe kett(er)n die Eptiʃch(e)n zu engelntale ʃpricht wie daß nickeln
hen off ʃie geheiʃch(e)n habe nű wolle ʃie yren lijp vor yre gude
ʃtillen vnd begert mit recht obe yre gude nit ledig ʃyhen dar
off iʃt mit recht gewiʃt wolle ʃie recht geb(e)n vnd neme(n) nach anʃp(ra)ch
vnd antwort als der ʃcheffen hie vor ey(n) recht wiʃt ʃo ʃint ʃie ledig
do hait ʃie ja geantwort vnd das verbot dar off hait yr nickelnhen(ne)
alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wegen der kýrch(e)n zu geʃproch(e)n wie daß ʃie eyne(n)
wingart gelegen ayme hoenreyn jnhabe den ʃelb(e)n wingart habe
engelntale jekel henckmantel jngehabt vnd der kyrchen dauo(n) jars ij lb
oles geb(e)n vnd ʃie nű den wingart jnhabe vnd gebe der kyrch(e)n
nickelnhen(ne) yrßs oles nit das ʃchade ýme alʃuo(n) der kirch(e)n wege(n) x gld vnd obe
ʃie ney(n) dar zu ʃagen wolle So wollen die kirchengeʃworn ad(er) wem
das geburte dar zu / das recht thűne daß ʃie die g(e)n(ann)t(e) gulte da
ob(e)n hab(e)n Dar off ʃpricht frauwe kett(er)n vnd hait verbot das hen(ne)
alʃuo(n) d(er) kirchen wegen ey(n) wingart nennet aym hoenreyne vnd
hait eyne(n) gerichts briff laß(e)n leʃen vnd den verbot vnd hofft nach
lude des briffs keyne gulte von den flecken ʃchuldig zu ʃin
das gericht erkente eß dan(n) auch daß keyne konde ober den
briff ʃagen ʃolle Sie brechten dan(n) beßer konde nickelnhen ʃp(ri)cht
das ʃyhe der wingart des dan(n) jn dem briffe ʃteht nemlich der
krepʃen geweʃten iʃt vnd als frauwe kett(er)n melt vnd hofft der
gulten nit ʃchuldig zu ʃin ʃo berure yre briff eyne(n) orʃaiß dem
moge ʃie nach geh(e)n vnd hofft daß yne der briff / noch alle yre
jnʃage nit jrren ʃolle auch die kyrchen geʃworne zu yren be-
helteniß ko(m)men laß(e)n vnd ʃtilt das zu recht Dar off ʃpricht f(rau)
kett(er) hette henne eynche gerichts briffe ʃie ließe geʃcheen was
recht were her vmbe ʃo hoff ʃie des briffs zu genyß(e)n nach dem
der alt iʃt vnd auch nye nůʃt an ʃie gefurdert ʃyhe / daß ʃie der
gulten nit ʃchuldig ʃyhe vnd ʃtilt das auch zu recht daß iʃt ge-
lengt noch hude zu xiiij tagen ʃic hodie das haint ʃie beide v(er)bot
Jtem zuʃch(e)n nickelnhen alʃuo(n) der kyrche wege(n) vnd philips důch
gelengt ʃcher(er)n iʃt gelengt zuʃch(e)n halbfaʃt ʃic hodie ambo verbot
Claseman und Clesgin haben das Buch öffnen lassen gegen Henne Mantel und das festhalten lassen und sagen: Sie hoffen, nachdem er seiner Güter nicht mächtig sei gemäß dem Buch, so sollen sie nicht schuldig sein ihm zu antworten und geben ihm das als Antwort und legen das dem Gericht vor. Darauf hat Henne Mantel das Gerichtsbuch auch festhalten lassen und hofft, sie sollen ihm antworten und legt das auch dem Gericht vor. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Das haben sie von beiden Seiten festhalten lassen.
Frau Ketter, die Äbtissin zu Engelthal sagt, dass Henne Nickel gegen sie geklagt habe. Nun wolle sie ihren Leib vor ihr Gut stellen und fragt das Gericht, ob ihre Güter dann nicht frei seien. Darauf urteilt das Gericht, wolle sie Recht geben und nehmen mit Anklage und Antwort, wie es die Schöffen hier als Recht weisen, so sind sie frei. Darauf hat sie Ja geantwortet und das festhalten lassen. Darauf hat Henne Nickel als Vertreter der Kirche sie angeklagt, dass sie einen Wingert gelegen am Horeyn innehabe. Den gleichen Wingert hatte Jekel Henckmantel innegehabt und habe der Kirche davon jährlich 2 Pfund Öl gegeben. Und da sie nun den Wingert innehabe und gebe der Kirche ihr Öl nicht, das schade ihm für die Kirche 10 Gulden. Und wenn sie Nein dazu sagen wolle, so wollen die Kirchengeschworenen oder wem das gebühre, den Eid leisten, dass sie die genannte Gülte dort haben. Darauf sprich Frau Ketter und hat festhalten lassen, dass Henne für die Kirche einen Wingert am Horeyn nennt und sie hat eine Gerichtsurkunde verlesen und das festhalten lassen und hofft gemäß der Urkunde keine Gülte von dem Flecken schuldig zu sein, es sei denn, dass Gericht erkenne es; auch dass kein Beweis über der Gerichtsurkunde stehen solle, es sei denn sie brächten bessere Beweise. Henne Nickel sagt, dies sei der Wingert, von dem in der Urkunde geredet werde, nämlich der, der Kreps war. Und als Frau Ketter sagt und hofft, die Gülte nicht schuldig zu sein, so berühre ihre Urkunde eine andere Sache, der könne sie nachgehen. Und er hofft, dass ihn weder die Urkunde noch ihre Entgegnung irre machen solle und auch die Kirchengeschworenen zu ihrem Eid kommen. Das legt er dem Gericht vor. Darauf sagt Frau Ketter: Hat Henne eine Gerichtsurkunde, ließe sie geschehen, was Recht ist. Dagegen hoffe sie, die Urkunde zu genießen, da sie alt ist und auch nie irgend etwas von ihr gefordert wurde, dass sie die Gülte nicht schuldig sei. Das legt sie auch dem Gericht vor. Das wurde verschoben um 14 Tage. Das haben sie beide festhalten lassen.
Zwischen Henne Nickel für die Kirche und Philipp Duchscherer ist es verschoben worden bis zum 1. April. Das haben sie beide festhalten lassen.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 064, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-064/pagination/9/?L=0&cHash=df68d07c03b934a43c2e5086d5d03cb4 (Abgerufen am 21.11.2024)