Actu(m) off montag vor ʃant matheus tage
3 h Jtem byczeln elʃe dut yre 3 h off hen(ne) ʃchyllingen ut
p(ri)ma
Actu(m) off fritag vor dioniʃij
erf(olgt) Jtem kycze hans erf(olgt) cleßgin breitharden offs bűch
Jtem Emerich von engelʃtadt vnʃer mit ʃcheffen geʃelle ʃp(ri)cht
Concze ʃchefern vnd yme / ʃihe leʃtmals tag geʃtalt geweʃt(en)
den ʃelben tag habe er verhűt vnd concze nit vnd hofft nach
Engelʃtadt dem die ʃache here gehoret // Conczen erfolgt zu hain vnd ʃtylt
concz ʃchef(er) das zu recht dar off hait ʃich hen(ne) dűcze verdingt / Conczen ʃin
wort zu thűne vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd
ʃpricht concze ʃihe off den ʃelben tag hie geweʃt bij heinrich bu-
ʃern vnd habe auch ʃine(n) tag verhűt vnd zűgt ʃich des off
heinrich(e)n / er habe auch off die zijt nyema(n)t mehe fonden dan(n)
heinrich(e)n // da ʃihe er furt(er) gen(n) jngelnheim gange(n) vnd dryhe
ʃcheffen geʃűcht / die hab(e)n yme auch ʃine(n) tag geʃtalt / daʃ
habe er wole verbot vnd hofft nach dem eß eyn gericht ʃihe
vnd ʃynen tag an beiden enden verhűten habe vnerfolgt
Ad ʃocios zu ʃin vnd hait eß auch zu recht geʃtalt das iʃt gelengt
ad ʃocios ambo verbot
Jtem her gewere der phern(er) ʃpricht nach dem er ʃin fierde clage
off emas henne(n) ʃelig(en) gethain habe / ʃo begere / er furt(er) zű
beʃcheid(e)n wie er do mit thűne ʃoll / daß yme recht geʃchee
pl(e)b(a)n(us) vnd neyma(n)t vnrecht dar off ʃpricht emerich vo(n) engelʃtadt
Engelʃtadt vnʃer mit ʃcheffen geʃelle nach dem die gude off gebotten
műle fehe vnd ʃich der nyema(n)t angeno(m)men habe / ʃo ʃihe eß ey(n) műle
fehe vnd hofft nach landts recht vnd gewonheit dwile er ey(n)
ad ʃocios ʃcholtes iʃt / ʃo ʃollen die gude ʃin / ʃine / vnd ʃtilt das zu recht
das iʃt gelengt ad ʃocios
Jtem wigant ʃtorczkoppe alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wegen cleßgin kan(en)-
1 clage gieß(er)s dut 1 clage vor iiij gld heiptgelt vnd fyer gld
ʃchad(e)n off die jonffr(auen) zu gotʃdail et om(n)ia
1 clage Jdem dut 1 clage vor vij gld heibtgelt vnd funff gld
ʃchad(e)n off die h(er)n von erbach et om(n)ia
Jtem [a] cleʃe ʃtorczkoppe der alde dut 1 clage vor vj gulden
heiptgelt vnd ʃeßs gld heiptgelt off die heren von
erbach et om(n)ia
Jdem [a] dut 1 clage vor vij gld heiptgelt vnd funff gld
ʃchad(e)n off rorichs micheln zu heiʃeßheim et om(n)ia
[a] Vor dem Wort steht ein kreuzartiges Zeichen, das vor dem nächsten Satz wiederholt wird. Damit wollte der Schreiber die beiden letzten Punkte vielleicht vertauschen. Wenn dem so ist, bezöge sich das »jdem« des letzten Satzes auf Wigant vnd nicht auf Clese Storczkoppe.
Montag 20. September 1473
Else Bitzel erhebt ihre 3. Klage gegen Henne Schilling.
Freitag 8. Oktober 1473
Hans Kitz hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Clesgin Breithart.
Emerich von Engelstadt, unser Mitschöffe, sagt: Contze Schefer und ihm sei letzthin ein Termin gesetzt worden. Den Gerichtstag habe er gewahrt und Contze nicht. Und er hofft, nachdem die Sache hierher gehört, gegen Contze seinen Anspruch eingeklagt zu haben und legt das dem Gericht vor. Darauf hat sich Henne Dutz verpflichtet, Contze vor Gericht zu vertreten und seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist und sagt: Contze sei am gleichen Tag hier gewesen bei Heinrich Buser und habe auch seinen Tag gewahrt. Und er beruft sich deswegen auf Heinrich. Er habe auch damals niemanden mehr gefunden als Heinrich. Da sei er weiter nach Ingelheim gegangen und habe drei Schöffen gesucht. Die haben ihm auch seinen Tag gewahrt. Das habe er wohl festhalten lassen. Und er hofft, nachdem es ein Gericht sei und er seinen Termin an beiden Orten gewahrt habe, dass er nicht verloren habe. Und er legt es auch dem Gericht vor. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Das haben sie beide festhalten lassen.
Gewer, der Pfarrer, sagt, nachdem er seine 4. Klage gegen den verstorbenen Henne Emas getan habe, so begehre er einen weiteren Bescheid, was er tun solle, damit ihm Recht geschehe und niemand Unrecht. Darauf sagt Emerich von Engelstadt, unser Mitschöffe: Nachdem die Güter geboten und sich niemand derer angenommen hat, so sei es ein herrenloses Gut und er hofft nach Landesrecht und Gewohnheit, weil er ein Schultheiß ist, so sollen die Güter ihm sein. Das legt er dem Gericht vor. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts.
Wigant Stortzkopp als Vertreter von Clesgin Kannengießer erhebt seine 1. Klage wegen 4 Gulden Hauptsumme und 4 Gulden Schaden gegen die Nonnen zu Gottesthal auf alles.
Derselbe erhebt seine 1. Klage wegen 7 Gulden Hauptsumme und 5 Gulden Schaden gegen die Herren von Eberbach auf alles.
Clese Stortzkopp der alte erhebt seine 1. Klage wegen 6 Gulden Hauptsumme und 6 Gulden Schaden gegen die Herren von Eberbach auf alles.
Derselbe erhebt seine 1. Klage wegen 7 Gulden Hauptsumme und 5 Gulden Schaden gegen Michel Rorich zu Heidesheim auf alles.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 092, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-092/pagination/14/?cHash=806023894386e1b7ec0fe1b3375e1a50&L=0 (Abgerufen am 21.11.2024)