Jtem ancze duppengießer alʃuo(n) vnʃ(er)s gnedigen her(e)n vnd
Ancze ex beʃcheit der amptlude hait concze Ʃchefern zu geʃproch(e)n
p(ar)te d(omi)ni wie daß er myns gnedigen her(e)n ʃcholteß(e)n nemlich jonck(er)
emerich(e)n geweldiglich vnd vnüerʃchulter ʃach(e)n geʃlage(n)
Concze ʃchef(er) habe / des er noch lyn zeich(e)n habe / die ma(n) wole ʃehe daß
er das gethain hait / das ʃchadt mym(e) her(e)n ʃo vijl / das gericht
erkennet // obe yme das an dreffen ʃihe // ʃine(n) lijp ader gűt
das ʃtille er auch zu(m) rechten vnd obe concze dar zu ney(n) ʃege(n)
ʃagen woll ʃo hoff er yne des zu erwiʃen / daß er yne alʃo
geweldiget vnd geʃlagen hait / vnd heiʃt yme des ey(n) antwort
Dar off hait ʃich hen(ne) dűcze verdingt Conczen ʃin wort zu thűn
vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd ʃpricht obe ancze
eynchen ʃchad(e)n dar off v(er)meße / des were Concze bevor abe vn-
ʃchuldig / er worde ʃin dan(n) er zugt als recht iʃt // vnd ʃagt furt(er)
eß habe ʃich begeb(e)n daß Concze jonck(er) emerich(e)n ʃchafe ver-
kaufften habe // do bode er yme ey(n) gld zu ʃchencken daß
er yme die ʃchafe widder ließe do wolts joncker emerich nit
thűne // alʃo hait er ʃin gelt an joncker emerich(e)n gefurdert
ne(m)lich zu wack(er)nheim do ʃagt jonck(er) emerich er ʃolt yme
beiden / dan(n) er hette keyn gelt // do ʃagt concze er konde yme
nit gebeid(e)n vnd hait ʃich begeb(e)n daß jonck(er) emerich ʃagt
er ʃoll ʃwigen / ader er wolt yne deyg ʃlagen dar off ʃagt
concze ʃo were beßer jch hett das my(n) behalte(n) // do ryeff
joncker emerich bengel here alʃo ʃint ʃie zu gezencke ko(m)-
men daß ma(n) wole horet daß joncker emerich an gehaben
hait jʃt yme do etwas word(e)n das hait er yme ʃelbeʃt ge-
macht vnd iʃt concze(n) leyt vnd wolt daß er were ey(n) myle vo(n)
yme geweʃt vnd hofft mym(e) gnedige(n) her(e)n dar vm(m)b nyt
ʃchuldig zu ʃine // vnd lengt ma(n) yne etwas widers an des were
concze vnʃchuldig / eß ʃihe dan(n) daß my(n) here das bij brechte
als recht iʃt daß Concze das bij brechte gethan hette vnüer-
dienten ʃachen vnd wan(n) die gezűgen gehorte(n) werd(e)n ʃo wijl
concze dar jnne redden ʃouijl yme noit iʃt dar off ʃpricht
emerich von engelʃtadt vnʃer mit ʃcheffen geʃelle er habe
yme das nit ʃelbeʃt gethan vnd hait den ʃelb(e)n artickel
verbot vnd wijl den botten behalten / bijß er yme noit iʃt
Ancze alʃuo(n) my(n)s gnedige(n) her(e)n wegen ʃpricht nach dem er
Antze Duppengießer hat auf Anweisung unseres gnädigen Herrn und der Amtleute Contze Schefer angeklagt, dass er den Schultheißen meines gnädigen Herrn, nämlich Junker Emerich, gewalttätig und grundlos geschlagen habe, wovon er noch Male habe, die man wohl sehe. Dass er das getan hat, das schade meinem Herrn so viel, wie das Gericht es erkennt, ob ihn das betreffe, seinen Leib oder sein Gut. Das legt er dem Gericht vor und wenn Contze dazu Nein sagen wolle, so hoffe er, ihm das bewiesen zu haben, dass er ihm Gewalt angetan und ihn geschlagen habe, und er fordert von ihm eine Antwort. Darauf hat sich Henne Dutze verpflichtet, Contze vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist und sagt: Wenn Antze einen Schaden darauf bemesse, dessen sei Contze zunächst unschuldig, es sei denn er sei ihm bewiesen, wie es Recht ist. Und er sagt weiter: Es habe sich begeben, dass Contze die Schafe von Junker Emerich verkauft habe. Da bot er an, ihm einen Gulden zu schenken, damit er ihm die Schafe weiter ließe. Das wollte Junker Emerich nicht tun. Darauf habe er sein Geld von Junker Emerich gefordert, nämlich zu Wackernheim. Da sagte Junker Emerich: Er solle es ihm stunden, denn er hätte kein Geld. Da sagte Concze, er könne es ihm nicht stunden. Und es hat sich begeben, dass Junker Emerich sagte, er solle schweigen oder er wolle ihn zu Brei schlagen. Darauf sagte Contze: So wäre es besser gewesen, ich hätte das Meinige behalten. Da rief Junker Emerich: Bengel, hierher. So sind sie zum Zank gekommen, so dass man wohl hört, dass Junker Emerich angefangen hat. Hat er dabei etwas abbekommen, so hat er sich das selbst gemacht und es ist Contze leid und er wollte, er wäre eine Meile von ihm weg gewesen. Und er hofft, meinem gnädigen Herren deswegen nichts schuldig zu sein. Und belangt man ihn deswegen weiter, so sei er unschuldig. Es sei denn der Beweis werde erbracht, wie es Recht ist, dass Contze das grundlos getan habe. Und wenn die Zeugen gehört werden, so will Contze dazu aussagen, wie notwendig ist. Darauf sagt Emerich von Engelstadt, unser Mitschöffe, er habe ihm das nicht selbst getan und er hat denselben Artikel festhalten lassen. Und er will den Boten behalten, bis er ihn nötig hat. Antze für meinen gnädigen Herrn sagt: Nachdem er
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 096, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-096/pagination/12/ (Abgerufen am 28.10.2024)