Jtem hen(ne) von eltuil hait ʃich verdingt thomas haűbor ʃin worte
tho(ma)s haűbor zu thune vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd hait ped(er)
ped(er) hane hane(n) zu geʃproch(e)n wie daß er hie vor gericht geʃtanden habe / vnd
hait geʃagt er habe yme viiiɉ gld geben / do ʃagt thomas neyn
zu dan(n) er ʃihe mo(m)p(ar) gemacht den heren ʃcholt vnd gulte ynne
zu gewynne(n) daß er die worte alʃo gerett hait vnd brengt
eß nit bij als eyn gericht erkent(en) als recht iʃt das ʃchadt tho(ma)s
hondert gld Dar off ʃpricht peder eß moge ʃin daß er den
her(e)n ʃchuldig ʃihe geweʃt / nű habe yne h(er) iohan der reidmeyʃter
dar vm(m)b geʃchuldiget nach lude des bűchs / er habe yme auch
dar off geantwort / wie daß er thomaʃe(n) ʃolich gelt geben habe
moge yne her iohan do bij nit gelaiß(e)n / wes er yne dan(n) wider
anlange des ʃihe er vnʃchuldig // nű ʃihe eß eyn ʃache / dauo(n) ʃo
hoffe er thomaʃe(n) dar vm(m)b nit ʃchuldig zu ʃin / vnd worde yme
das gelt noch einßs angewonne(n) // ʃo wolt er thomaʃe(n) deʃhalb(e)n
furderunge nit erlaiß(e)n / hen(ne) von eltuil alʃuo(n) thomas wegen
hait verbot daß peder der ʃcholt erkent(en) vnd ʃagt ney(n) dar zu
daß era yme die bezalten habe vnd hofft peder ʃoll eß bij brenge(n)
als recht iʃt / dan(n) er ʃihe nye mo(m)p(ar) dar ober geweʃt, vnd haint
eß beide zu recht geʃtalt das iʃt gelengt noch hude zu xiiii
tagen ʃic Hodie das haint ʃie beide verbot
Jtem zuʃchen(n) den her(e)n zu ʃant ʃteffan zu mencze vnd den
Sant ʃteffa(n) ʃpittelmeiʃt(er)n hie / alʃuo(n) des ʃpittels wegen / nach anʃprache
der ʃpittal antwort widder vnd nach redde Sprech(e)n wyr zum rechten
daß der dechandt von ʃant ʃteffan ʃalp drytte ʃiner beampten
heren off dem heilgen ewangelio ʃweren ʃollen als recht iʃt
S(e)n(tent)ia daß ʃie alʃuo(n) yres ʃtifftes wegen die ij marcke geldes / vnd die
iiij malter korne gulte / off dem ʃpittal vnd des ʃpittals gűtt(er)n
nach lude des zuʃprochs / her wilhelm hode alʃuo(n) yrentwegen
gethain / gehabt // vnd yne die bynne(n) drißijg jaren dauo(n)
gehantreicht vnd nit abe gekaufften ʃint / auch von keynen
nemlich(e)n vnderphanden / vor die gulte verlacht nyt wißen
ʃo geʃchee furt(er) was recht iʃt
Jtem her wilhelm alʃuo(n) ʃin(er) her(e)n wegen hait das ortel v(er)bot vnd
gefragt wie / vnd yn welcher zijt ʃine her(e)n die berechtigűnge
S(e)n(tent)ia thűn ʃoll(e)n S(e)n(tent)ia ʃie ʃollen eß thűne bynne(n) jars frijʃt wan(n) ʃie
wollen vnd die ʃcheffen ober halp hain / vnd den yre recht geb(e)n
vnd die ʃpittel meiʃt(er) eß zuuor wiß(e)n laiß(e)n vnd alʃdan(n) ko(m)men mit
yren koruckeln vnd ʃtalen / dar zu ey(n) meʃbűch hain vnd eynen
prieʃter der yne den eyt ʃtabe / obe ʃie den nit gehaben / ʃo moge(n)
ʃie eyne(n) werntlich(e)n neme(n) doch alʃo daß yre iglicher jn eyme
ewangelio druhe / ader mehe worte leʃe vnd dar off zu got vnd
Henne von Eltville hat sich verpflichtet, Thomas Haubor vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er hat Peter Han angeklagt, dass er hier vor Gericht gestanden habe und habe gesagt, er habe ihm 8 ½ Gulden gegeben, als er zum Vertreter gemacht worden war, den Herren Schulden und Gülten einzuziehen. Dazu sage Thomas Nein, dass er die Worte so geredet hat. Und bringt er nicht den Beweis bei, den das Gericht anerkennt, schade das Thomas 100 Gulden. Darauf sagt Peter: Es könne sein, dass er den Herren schuldig war. Nun habe ihn Johann, der Reitmeister, deswegen beschuldigt gemäß dem Gerichtsbuch. Er habe ihm auch darauf geantwortet, dass er Thomas das Geld gegeben habe. Könne ihn Herr Johan dabei nicht lassen, wessen er ihn darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Nun sei es eine Sache. Deshalb hoffe er, Thomas deswegen nicht schuldig zu sein zu antworten. Und würde ihm das Geld einmal abgewonnen, so wolle er Thomas deshalb nicht aus der Forderung entlassen. Henne von Eltville für Thomas hat festhalten lassen, dass Peter die Schuld anerkennt und er sagt Nein dazu, dass er ihm die bezahlt habe. Und er hofft, Peter solle den Beweis erbringen, wie es Recht ist; denn er sei nie ein Vertreter darüber gewesen. Und sie haben es von beiden Seiten dem Gericht vorgelegt. Das ist verschoben worden um 14 Tage mit allem Recht wie heute. Das haben sie beide festhalten lassen.
Zwischen den Herren von St. Stephan zu Mainz und den Spitalmeistern hier wegen des Spitals: Nach Anklage, Antwort, Gegenrede und Nachrede sprechen wir als Urteil, dass der Dekan von St. Stephan selbst mit zwei weiteren beamteten Herren auf das heilige Evangelium schwören soll, wie es Recht ist, dass sie als Stift die 2 Mark Geld und die 4 Malter Korngülte auf dem Spital und den Spitalgütern innehaben gemäß der Anklage, die Herr Wilhelm Hode für sie gemacht hat, und dass ihnen diese 30 Jahre lange gegeben wurde und auch nicht verkauft seien, auch nicht als Pfänder für Gülten hinterlegt seien; dann geschehe weiter, was Recht ist.
Herr Wilhelm für seine Herren hat das Urteil festhalten lassen und gefragt, wann sie den Eid leisten sollen. Urteil: Sie sollen es tun binnen Jahresfrist, wann sie wollen. Und sie sollen die Schöffen von oberhalb haben und denen ihr Recht leisten und die Spitalmeister es zuvor wissen lassen. Und dann sollen sie kommen mit ihren Chorröcken und Stolen, dazu ein Messbuch haben und einen Priester, der ihnen den Eid abnehme. Wenn sie den nicht haben, so können sie einen Laien nehmen doch so, dass jeder von ihnen im Evangelium 3 oder mehr Worte lese und darauf zu Gott und
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 101v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-101v/pagination/10/ (Abgerufen am 27.11.2024)