Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 133

01.04.1476  / Montag nach Judica

Transkription

Jtem francken cleßgin erk(ennt) nűten ped(er)n ij gld ij alb vnd den ʃchaden
erk(annt) an kiczgin uß zu riechten ʃond(er) allen ʃyne(n) ʃchaden zuʃchen hie
vnd oiʃtern ʃi no(n) p erf(olgt) vor x gld

Jtem hans ʃchűmecher von jngelnheim hait philips dűchʃcher(er)n
zu geʃproch(e)n wie daß er yme zu ʃwabenheim vor xx gld
phandtgűt verkaufften habe daß er yme ʃolich gelt nit űß-
hans ʃchű / riecht das ʃchadt yme alʃuil dar zu vnd obe philips neyn
mecher dar zu ʃagen wolt ʃo beziege er ʃich des off den bottel philipʃ
philips duch ʃagt er habe den kaűffe nit gethan daß er das gelt dar legen
ʃcherer wolle auch ʃo haben ʃie yme zu geʃagt / er ʃoll des kaűffs keyne(n)
ʃchaden hain / hans hait verbot daß philips des kauffs nit abreddig
iʃt / furter ʃo habe er yme keyne vor Redde gethain vnd hofft
dwile er des kauffs erkent / ʃo ʃoll er yne auch bezalen vnd
ʃtilt das zu recht / philips ʃagt er laiße auch geʃcheen waʃ
recht ʃihe Dar off ʃ(e)n(tent)ia dwile philips des kauffs erkent vnd
nit abreddig iʃt / ʃo ʃoll er hanʃen auch ußrachtunge thűn daʃ
hait hans verbot vnd gefragt wan(n) erßs thűn ʃoll / ʃ(e)n(tent)ia in xiiii
tag(en) das hait hans auch verbot

Jtem hans ʃnyder hait ʃich verdingt peder hane(n) ʃin worte zu thűn
vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd hait das bůch laiß(e)n
Engelʃtadt offen / wie dan(n) thom(aʃ) haubor alʃuo(n) mo(m)perʃchafft wegen der her(e)n
ped(er) hane von erbach / vor zijden off grahen dieln / vor ij gld gelts geheiʃche(n)
auch wie er die vnderphande offgeholt(en) vnd ban(ne) vnd freden
dar ober entphangen hait vnd hofft nach lude des gewiʃten
ʃ(e)n(tent)ia ortels daß peder hane bij brachten habe jn maißen er dan(n) ge-
bracht(en) wiʃten iʃt vnd ʃtilt das zu recht Emerich ʃagt er laiße auch
geʃcheen was recht ʃihe / doch ʃo haint ʃie von beidentheiln ey(n)
genűgen gehabten an den ʃcheffen die off das maile hie ge-
weʃten ʃint das hait der ʃcholtes alʃuo(n) des gerichts wegen ver-
bot furt(er) iʃt mit recht gewiʃten daß peder hane nach lude deʃ
gewiʃten ortels bij brachten hait das hait hans Ʃnyd(er) alʃuo(n)
peders wegen verbot

p b Jtem philips dűchʃcher(er) hait p b an cleßgin ʃacken

erf(olgt) Jtem cleßgin ʃo(m)merlin alʃuo(n) der kyrchen wegen erf(olgt) francke(n)
cleßgin offs bůch

Übertragung

Clesgin Frank erkennt an, Peter Nutten 2 Gulden 2 Albus und den Schaden gegenüber Kitzgin zu erstatten bis Ostern ohne allen Schaden; wenn nicht erfolgt die Pfändung für von 10 Gulden.

Hans Schuhmacher von Ingelheim hat Philip Duchscherer angeklagt, dass er ihm zu Schwabenheim für 20 Gulden Pfandgut verkauft habe. Dass er ihm dieses Geld nicht bezahle, das schade ihm ebenso viel dazu. Und wenn Philip Nein dazu sagen wolle, so berufe er sich deswegen auf den Büttel. Philip sagt, er habe ihm keinen Kauf abgeschlosse, dass er das Geld zahlen wolle. Auch haben sie ihm versprochen, er solle von dem Kauf keinen Schaden haben. Hans hat festhalten lassen, dass Philip den Kauf nicht leugnet. Weiter habe er keine Vorbedingung gemacht. Und er hofft, weil er den Kauf anerkennt, so soll er ihn auch bezahlen und legt das dem Gericht vor. Philip sagt, er lasse auch geschehen, was Recht ist. Darauf ergeht das Urteil: Weil Philip den Kauf anerkennt und den nicht leugnet, so soll er Hans auch entschädigen. Das hat Hans festhalten lassen und gefragt, wann er es tun soll. Urteil: In 14 Tagen. Das hat Hans auch festhalten lassen.

Hans Schneider hat sich verpflichtet, Peter Han vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er hat das Buch öffnen lassen, wie Thomas Haubor als Vertreter der Herren von Eberbach vor einiger Zeit gegen Diele Gra wegen 2 Gulden geklagt habe, auch wie er die Pfänder eingezogen und Bann und Frieden darüber erhalten hat. Und er hofft gemäß dem verkündeten Urteil, dass Peter Hane den Beweis erbracht habe, wie ihm gewiesen wurde und legt das dem Gericht vor. Emerich sagt: Er lasse auch geschehen, was Recht ist. Sie hatten von beiden Seiten ein Genügen an den Schöffen, die diesmal am Gericht waren. Das hat der Schultheiß für das Gericht festhalten lassen. Weiter wurde gewiesen: Dass Peter Hane dem Beweis gemäß dem Urteil erbracht hat. Das hat Hans Schneider für Peter festhalten lassen.
Philips Duchscherer hat Pfändung gefordert gegen Clesgin Sack.

Clesgin Somerlin hat für die Kirche seinen Anspruch eingeklagt gegen Clesgin Frank.

Registereinträge

Bann und Frieden (Paarformel)   –   Buettel (Büttel) (Ingelheim)   –   Duchscherer, Philip   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Frank, Clesgin   –   Gra, Diele   –   Han, Peter   –   Haubor, Thomas   –   Ingelheim (Dorf)   –   Kitzgin (Name)   –   Nutten, Peter   –   Ostern   –   Sack, Clesgin   –   Schneider, Hans   –   Schuhmacher, Hans   –   Schwabenheim (Dorf)   –   sententia   –   Somerlin, Clesgin (Clese)   –   Urteil   –