yʃt daß die kyrche ʃoliche gűlte habe off den gutt(er)n die dan(n) henne
ʃmycke ʃelige gelaißen hait Dar off ʃagt kilian des offgemeß(e)n
ʃchadens ʃihe er zűüor abe vnʃchuldig vnd hofft die kyrchen-
meyʃter hab(e)n nemlich vnd(er)phande vor die gemelt gulte lige(n)
die ʃollen ʃie offen / habe er dan(n) do ynne ligen / ʃo geʃchee
dar vm(m)b ʃoujl als recht iʃt vnd hofft ʃie ʃollen eß thűn vnd
ʃtylt das zu recht nickeln henne alʃuo(n) der kirchen wege(n) ʃagt
nach lude ʃyns zuʃprochs / ʃo habe die kyrche ʃoliche gűlte off
den guden die dan(n) henne Ʃmycke ʃelige verloißen gehabt
vnd ʃie wollen die auch behalt(en) als recht iʃt / dauo(n) ʃo hoffe er
ʃie ʃollen dar zu gewiʃten werd(e)n / henne ʃmycke ʃelige habe
yne auch ʃoliche gulte gutliche ußgeracht(en) vnd nach ʃyme
doite hab(e)n die and(er)n erb(e)n iglichs ʃin theyle auch gutlich
ußgeracht(en) nach dem kilian nit abreddijg iʃt daß er alʃuo(n)
ʃyn(er) hußfrauw(e)n wegen erbtheyl von henne ʃmycken ʃelig(en)
ʃ(e)n(tent)ia geno(m)men So ʃprechen wir zűm Rechten ʃweren die kirche(n)meiʃt(er)
alʃuo(n) der kirchen wegen off den heilgen als recht iʃt daß die
kirche / die xvi tornes gelts off henne ʃmycken ʃelige güttern
gehabt / vnd keyne nemlich vnd(er)phandt nyt wißen / vnd der kirche(n)
die gulte bynne(n) rechten jaren worden / auch nit abegekaufft ader
verglichen ʃihe / So ʃall kilian der kirchen ʃin anczale der obge-
melt(en) gulten nach lude des zuʃprochs ußriechten das haint ʃie
von beidentheiln verbot furter hait nickelnhen(ne) alʃuo(n) der kyrchen
wegen gefragt jn welcher zijt ʃie die berechtigunge thűn ʃollen
Dar off iʃt mit recht gewiʃten Sie ʃollen eß thűn bynne(n) jars frijʃt
wan(n) ʃie wollen vnd die ʃcheffe(n) ober halp han vnd den ʃcheffen yre recht geben vnd kilian eß zű-
vor wißen laißen So ferre die kirchenmeiʃt(er) alʃuo(n) der kirchen
wegen die berechtigűnge wie obgemelt doint / ʃall kilian ʃyn
anczale der gulten / der kyrchen furt(er)mehe ußriechten detten ʃie
aber der berechtigűnge nit ʃo were yne kilian dieʃer anʃprache
halb(e)n von yne entbrochen vnd nyt ʃchuldijg das haint ʃie von
beidentheiln auch verbot
erk(annt) Jtem breitfußs philips erk(ennt) wipprecht kerch(er)n ij gld zu geb(e)n in
xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)
erk(annt) Jtem Rynk heinczgin erk(ennt) wipprecht kerch(er)n xviij alb zu geb(e)n in
xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)
Jtem jonffrauwe fiel ym(m) cloʃter zu engelntale hait p b an cleʃe
noißen vnd erkens ketgin
ist, dass die Kirche die Gülte habe von den Gütern, die der verstorbene Henne Smyck hinterlassen hat. Darauf sagt Kilian. Des aufgelaufenen Schadens sei er zuvor unschuldig. Die Kirchenmeister haben Pfänder für die genannte Gülte liegen und er hofft, die sollen sie öffnen. Habe er dann darin Besitz liegen, so geschehe deswegen, was Recht ist. Und er hofft, sie sollen es tun und legt das dem Gericht vor. Henne Nickel für die Kirche sagt, gemäß seiner Anklage habe die Kirche diese Gülte auf den Gütern, die der verstorbene Henne Smyck vererbt habe und sie wollen die auch behalten, wie es Recht ist. Deshalb hofft er, sie sollen darein gewiesen werden. Der verstorbene Henne Smycke habe ihnen auch die Gülte gütlich bezahlt und nach seinem Tod haben die anderen Erben jeder seinen Teil auch gütlich ausgerichtet. Nachdem Kilian nicht leugnet, dass er von seiner Ehefrau her einen Erbteil vom verstorbenen Henne Smyck genommen habe, so sprechen wir als Recht: Schwören die Kirchenmeister für die Kirche auf die Heiligen, wie es Recht ist, dass die Kirche die 16 Turnosen Geld von des verstorbenen Henne Smycks Gütern hatte und sie von keiner Verpfändung wissen und der Kirche die Gülte in rechten Jahren gezahlt wurde, sie nicht verkauft und auch nicht verglichen sei, so soll Kilian der Kirche seinen Anteil der genannten Gülte gemäß der Klage bezahlen. Das haben sie von beiden Seiten festhalten lassen. Weiter hat Henne Nickel für die Kirche gefragt, wann sie den Eid tun sollen. Darauf wurde als Recht gewiesen: Sie sollen es tun binnen Jahresfrist, wann sie wollen. Und sie sollen die Schöffen von oberhalb haben und den Schöffen ihr Recht geben und es Kilian zuvor wissen lassen. Wenn die Kirchenmeister für die Kirche den Eid wie genannt tun, so soll Kilian seinen Anteil an der Gülte der Kirche fortan ausrichten. Täten sie den Eid nicht so, sei Kilian von ihre Anklage freigesprochen und nichts schuldig. Das haben sie von beiden Seiten festhalten lassen.
Philipp Breitfuß erkennt an, Wiprecht Kercher 2 Gulden zahlen zu müssen binnen 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.
Heintzgin Rinck erkennt an, Wiprecht Kercher 18 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen, wenn nicht erfolgt die Pfändung.
Jungfrau Fiel im Kloster zu Engelthal hat Pfändung gefordert gegen Clese Noiße und Ketgin Ercker.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 141, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-141/pagination/28/ (Abgerufen am 02.12.2024)