Jtem wien(er) hen(ne) hait antes wolffen zu geʃproch(e)n wie daß ʃie haben
ecker ligen an den Hoen Richen di ʃij vor zyden czweý ʃpellu(n)ge
wien(er) hen(ne) vm(m)b geweʃt(en) mit den her(e)n von erbach etc alʃo ʃij dar zuʃchen
antes wolff gerett(en) daß yre yglicher ij morge(n) do hain ʃoll / eß ʃij auch off
die zijt zuʃch(e)n den her(e)n von erbach vnd yne geʃteynt(en) word(e)n
nű beduncke yne wie daß joncker antes mehe habe dan(n) er
vnd habe yne ober aren / daß er ʃolichs gethan hait das ʃchade
yme x gld vnd obe joncker antes ney(n) ʃagen wolt daß er
nit ʃoujl feldes do hain ʃoll / als er So beziege er ʃich des off
die jhene die bij ʃolicher deilu(n)ge geweʃt(en) ʃint ʃoujl der
noch jn leben iʃt vnd obe die mehe ad(er) my(n)ner ʃegt(en) ʃo wijl
¶ erßs auch do bij laiß(e)n vnd heiʃt yme des eyn antwort dar
off hait ʃich hen(ne) von eltujl verdingt anteß(e)n w ʃin wort zű
thűn vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd ʃagt des
off gemeß(e)n ʃchadens ʃij er zűűor abe vnʃchuldig etc furt(er) ʃo
iʃt kuntlich daß er eyn nű ko(m)men man(n) ʃij / vnd wien(er) henne
habe ʃin theile fernet geʃait(en) / ʃo habe ʃin teyle wűʃte gelege(n)
dem nach ʃo habe jonck(er) antes nit mehe geʃait(en) dan(n) yme
wien(er)hen(ne) habe ligen laiß(e)n / vnd auch off yne ko(m)mn ʃihe
vnd wijl er yne do bij nit laiß(e)n / wes yne dan(n) wien(er)henne
erzuge als recht iʃt das műße er laiß(e)n geʃcheen vnd hofft
¶ er ʃoll eß bij brenge(n) / wien(er)hen(ne) ʃagt er habe fernet ʃyne(n)
ack(er) enweg geluhen gehabt(en) der ʃelbe mocht(en) den acker
halp geʃait(en) hain do hoffe er daß yne das nit yrren ʃolle
vnd ma(n) ʃolle die konde horen hen(ne) von eltujl als uo(n) anteß(e)n
¶ wegen ʃagt er wűße nűʃte daß er wien(er)hen(ne) ober aren
habe vnd wes er yne wid(er) anlange des ʃij er vnʃchuldig
¶ wien(er)hen(ne) ʃagt nach dem er off konde gezogen habe die
ʃoll ma(n) horen vnd jonck(er) antes ʃoll zu keyn(er) vnʃchulde nit
gehen vnd ʃie haint eß do mit beide zu recht geʃtalt(en) dar
off ʃ(e)n(tent)ia dwile wien(er)hen(ne) off konde zugt ʃo ʃall er die auch
vor gericht(en) brenge(n) vnd das thűn in xiiij tag(en) bedarff er
dan(n) ʃiner tage furte vnd heiʃt die als recht iʃt ʃo ʃall man(n)
yme die furt(er) ʃtelle(n)b noch zu czweien xiiij tag(en) vnd ʃo
die konde verhort(en) wirt beheltlich anteß(e)n ʃin(er) jnʃage
vnd geʃchee dan(n) furt(er) ʃoujl vnd recht iʃt das haint ʃie
von beidelntheiln [!] verbot als recht iʃt
p b Jtem menczer henne hait phande berett an peder ʃacken
Henne Wiener hat Anthis Wolff angeklagt: Sie haben einen Acker liegen am Hoenriche. Deswegen gab es vor einiger Zeit zweimal Streit mit den Herren von Eberbach usw. Danach sei beredet worden, dass jeder von ihnen 2 Morgen dort haben soll. Es seien auch damals zwischen den Herren von Eberbach und ihnen die Felder abgegrenzt worden. Nun scheine ihm, dass Junker Anthis mehr habe als er und er habe ihn übervorteilt. Dass er das getan habe, das schade ihm 10 Gulden. Und wenn Junker Anthis Nein dazu sagen wolle, dass er nicht mehr Feld habe, so berufe er sich deswegen auf jene, die bei der Teilung waren, so viel von denen noch leben. Und was die bestimmten, dabei will er es auch belassen und er fordert von ihm eine Antwort. Darauf hat sich Henne von Eltville verpflichtet, Antes vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist und sagt: Des zugemessenen Schadens sei er zunächst unschuldig usw. Weiter sei bekannt, dass er ein neu gekommener Mann sei. Und Henne Wiener habe seinen Teil zuerst gesät, da habe sein Teil wüst gelegen. Danach habe Junker Anthis nicht mehr gesät als Henne Wiener übrig gelassen habe und er erhalten habe. Und will er ihn dabei nicht belassen, wessen ihn Henne Wiener weiter belange, wie es Recht ist, das muss er geschehen lassen. Und er hofft, er solle den Beweis erbringen. Henne Wiener sagt: Er hatte zuerst seinen Acker verliehen. Es könne sein, dass derjenige den Acker nur halb gesät habe. Er hoffe, dass ihn das nicht irre machen solle und man soll die Zeugen hören. Henne von Eltville sagt für Anthis: Er wüsste nicht, dass er Henne Wiener übervorteilt habe. Und wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Henne Wiener sagt: Nachdem er sich auf Beweise berufen habe, solle man die hören und Junker Anthis solle mit keiner Unschuld davor stehen. Und sie haben es beide dem Gericht vorgelegt. Darauf ergeht das Urteil: Weil sich Henne Wiener auf Zeugen berufen habe, so soll er die vor Gericht bringen und das tun in 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es Recht ist, so soll man ihm die noch zweimal 14 Tage geben. Und wenn die Zeugen gehört werden, vorbehaltlich der Gegenrede von Anthis, dann geschehe es weiter, wie es Recht ist. Das haben sie von beiden Seiten festhalten lassen, wie es Recht ist.
Henne Mentzer hat Pfändung gefordert gegen Peter Sack.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 159, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-159/pagination/18/ (Abgerufen am 30.11.2024)