Jtem zuʃch(e)n henne Rießen vnd cleʃe breithard(e)n nach anʃprach
antwort vnd beid(er)theil furbrengű(n)ge / ʃ(e)n(tent)ia / brengt henne
hen(ne) Rieße Rieße bij als recht iʃt daß cleʃe breithart gude ynne habe
cleʃe breit die yn(n) falters elʃen ʃeligen handt erʃtorben ʃint jn maiß(e)n
hart er das in ʃynem zuʃproche fur gewant(en) hait So ʃall cleʃe
ʃ(e)n(tent)ia nach anczale // henne Rießen die gulte helffen tragen
ader handt von ʃolichen guden abe thűn das ortel haint
ʃie beide verbot furt(er) begert henne rieße bynne(n) welcher
zijt er ʃolich bij brengu(n)ge thűn ʃolle / ʃ(e)n(tent)ia in xiiij tagen
bedarff er dan(n) ʃiner tage furte vnd heiʃt die als recht iʃt
ʃo ʃall ma(n) yme die furt(er) ʃtillen noch zu czweien xiiij tag(en)
das haint ʃie auch verbot
Jtem zuʃchen h(er)n Johan beynlinge(n) vnd claʃema(n) nach anʃprach
h(er) johan antwort vnd beidertheyl furbrengu(n)ge dwile die ʃcholt yn(n)
beynling halt des bűchs von claʃema(n) nit dar ko(m)men ʃond(er) von ʃyne(n)
altern ʃo wiʃte der ʃcheffen mit recht daß her Johan ʃin
Claʃema(n) ʃcholt behalten ʃall als recht iʃt das ortel haint ʃie beide
ʃ(e)n(tent)ia verbot furt(er) begert her Johan(n) wie vnd yn(n) welcher zijt er
ʃin ʃcholt behalt(en) ʃolle / ʃ(e)n(tent)ia / er ʃall ko(m)men vor gericht yn(n)
ʃyme korucke vnd eyn ʃtaile an ʃyme hals hain vnd ey(n) meß-
bűch dar in ʃall er yn(n) eyme ewangelio drűhe ader mehe
worte leʃen // vnd eyne(n) prieʃt(er) hain der yme den eydt beʃtabe
obe er den nit haben / ʃo mag er eyne(n) weltlich(e)n neme(n) der
ʃall ʃich in recht verdingen / yne furt(er) zu geleiden off die
worte des heilgen ewangelyűms zu ʃweren als recht iʃt daß
die ʃcholt er yn ʃynem zuʃproche gemelt / noch ußʃtendig
vnd vnbezalt ader verglichen ʃihe vnd das thun bynne(n) jars
friʃt welche zijt er wijl doch alʃo daß er die ʃcheffen ober
halp ʃall hain vnd den yre recht geb(e)n vnd wan(n) er ʃoliche
ʃin gerechtekeit berechtigu(n)ge thűn wijl ʃo ʃall erßs den
widd(er)theil mit eýme gerichts bottel zuuor wiß(e)n laiß(e)n
das haint ʃie beide verbot
Jtem zuʃch(e)n h(er)n wilhelm Hoden vnd cleßgin ʃo(m)merlin nach
Zwischen Henne Rieß und Clese Breithart nach Anklage, Antwort und den Vorbringungen beider Seiten ergeht das Urteil: Bringt Henne Rieß den Rechtsbeweis, dass Clese Breithart Güter inne habe, die er von der verstorbenen Else Falter hat in der Form, wie er es in seiner Anklage vorgebracht hat, so soll Clese gemäß seinem Anteil Henne Rieß die Gülte helfen zu tragen oder die Hände von den Gütern nehmen. Das Urteil haben sie beide festhalten lassen. Weiter fragt Henne Rieß, bis wann er das beweisen soll. Urteil: In 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es Recht ist, so soll man ihm noch zweimal 14 Tage geben. Das haben sie auch festhalten lassen.
Zwischen Herrn Johan Beinling und Claseman nach Anklage, Antwort und den Vorbringungen beider Seiten, weil die Schuld gemäß dem Buch nicht von Claseman herrührt sondern von seinen Vorfahren, so weisen die Schöffen als Recht: Dass Herr Johan seine Schuld beeiden soll, wie es Recht ist. Das Urteil haben sie beide festhalten lassen. Weiter fragt Herr Johan, wie und in welcher Zeit er seine Schuld beeiden soll. Urteil: Er soll kommen vor das Gericht in seinem Chorrock und eine Stola um den Hals haben und ein Meßbuch; darin soll er in einem Evangelium drei oder mehr Wörter lesen. Und er soll einen Priester haben, der ihm den Eid abnehme. Habe er den nicht, so kann er einen Laien nehmen, der sich zum Rechtsaustrag verpflichtet, ihn zu geleiten zu den Worten des heiligen Evangeliums um zu schwören, wie es Recht ist, dass die Schuld gemäß seiner Klage noch ausstehe und unbezahlt und nicht verglichen sei. Und er soll das tun binnen Jahresfrist, zu welcher Zeit er will. Doch so, dass er die Schöffen oberhalb haben soll und denen ihr Recht geben. Und wenn er diesen Eid tun will, dann soll er es die Gegenpartei durch den Gerichtsbüttel zuvor wissen lassen. Das haben sie beide festhalten lassen.
Zwischen Herrn Wilhelm Hode und Clesgin Somerlin nach
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 183v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-183v/pagination/5/ (Abgerufen am 29.10.2024)