Jtem ancze duppengieß(er) hait ʃich verdingt emeriche(n)
von crucze(n)nach als uo(n) mo(m)perʃchafft wegen boeßen
do ʃelbeʃt ʃin worte zu thűn vnd hait ʃin vnd(er)tinge
Emerich verbot als recht iʃt / vnd hait anteß wolffen zu ge-
ʃproch(e)n wie daß ʃin vater ʃelige // boeßen furfarn
anteß wolf mit name(n) Jacoben von ʃprendlingen xxx gld
ʃchuldig geweʃten ʃij / die noch hutbetage off gulte
ʃtehen vnd boeß ʃin anczal dauo(n) geben muße als
nű joncker anteßen ʃtieffatter vnd műt(er) mit yme
getheilt gehabt do haint ʃie das halptheile ne(m)lich
xv gld ußgeracht vnd yne beʃcheid(e)n er ʃolle
die and(er)n xv gld mit dem ʃchaden ußrichten
vnd bezugt ʃich des off ʃin ʃtieffatter vnd muter
daß nű joncker anteß das heiptgelt mit dem ʃcha-
den / den boeß ʃijt der zijt gehabt(en) hait nit ußricht
ʃo er doch ʃins vader gude geno(m)men hait das ʃchadt
ʃyme heiptma(n) funffzijg gld vnd heiʃt yme ey(n)
ja ader ney(n) obe er die xv gld ʃchuldig ʃij / auch
¶ obe er ʃins vader gude geno(m)me(n) hait ader nit
Dar off hait anteß wolff durch ʃine(n) furʃprechen die
anʃprache verbot vnd ʃagt er wuße von der ʃchűlde
nit furter ʃo dan(n) ancze von emerichs wegen off
ʃin ʃtieffat(er) vnd műt(er) gezogen / do bij woll erßs laiß(e)n
vnd begert mit recht obe er ʃie nit brengen ʃoll
vnd wan(n) ʃie verhort(en) wird(e)n ʃo geʃchee furter
¶ was recht iʃt ancze von emerichs wegen hait v(er)-
bot daß joncker anteß eß bij der konde laißen
wijl vnd begert mit recht jn welcher zijt er ʃie
brenge(n) ʃolle anteß wolff durch ʃine(n) furʃprech(e)n
ʃagt wan(n) die konde gehort(en) werde / ʃo geʃchee was
recht ʃij ffurt(er) iʃt mit recht gewiʃt(en) dwile ancze
von ʃins heiptma(n)s wegen off konde zugt / ʃo ʃall
er ʃie auch vor gericht brengen vnd das thun
in xiiij tagen bedarff er dan(n) ʃiner tage furte
vnd heiʃt die als recht iʃt / ʃo ʃall man(n) yme die
furt(er) ʃtillen noch zu czweien xiiij tagen vnd ʃo
Antze Duppengießer hat sich verpflichtet, Emerich von Kreuznach als Vertreter von Boos dortselbst zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er hat Anthis Wolff angeklagt, dass dessen verstorbener Vater dem Vorfahren von Boos mit Namen Jacob von Sprendlingen 30 Gulden schuldig gewesen sei, die noch heute auf Gülten stehen und Boos seinen Anteil geben. Als nun Junker Anthis Stiefvater und Mutter mit ihm geteilt haben, da haben sie die Hälfte, nämlich 15 Gulden, bezahlt und ihm beschieden, er solle die andere Hälfte und den Schaden bezahlen. Und er beruft sich deswegen auf seinen Stiefvater und die Mutter. Dass nun Junker Anthis das Hauptgeld mit dem Schaden, den Boos seither hatte, nicht bezahlt, obwohl er doch die Güter seines Vaters geerbt habe, das schade seinem Mandanten 50 Gulden. Und er fordert von ihm ein Ja oder Nein, ob er die 15 Gulden schuldig sei, auch ob er die Güter seines Vaters geerbt habe oder nicht. Darauf hat Anthis Wolff durch seinen Anwalt die Anklage festhalten lassen und sagt: Er wisse von der Schuld nichts weiter als dass Antze wegen Emerich gegen seinen Stiefvater und seine Mutter geklagt hat. Dabei wolle er es lassen. Und er fragt das Gericht, ob sie nicht vor Gericht gebracht und gehört werden sollen und wenn sie verhört werden, dann geschehe es weiter, wie es Recht ist. Antze hat für Emerich festhalten lassen, dass Junker Anthis es bei den Zeugen lassen will und fragt, wann er sie vor Gericht bringen soll. Anthis Wolff sagt durch seinen Anwalt, wenn die Zeugen gehört werden, so geschehe weiter, was Recht ist. Weiter wurde gewiesen: Weil Antze sich für seinen Mandanten auf Zeugen beruft, so soll er sie auch vor Gericht bringen und das tun in 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es Recht ist, so soll man ihm die noch zweimal 14 Tage geben und wenn
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 207v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-207v/pagination/8/ (Abgerufen am 28.11.2024)