Actu(m) off fritag nach exaltac(i)o(nis) ʃ(anc)te crűc(is)
Jtem michels pauwels von Heiʃeßheim dut 1 clage vor
1 clage xx gld heiptgelt vnd xx gld ʃchaden off ro-
richs Jeckeln zu Heiʃeßheim et om(n)ia
Jtem hengin műrer erk(ennt) cleʃen rauben vnʃ(er)m mit
erk(annt) ʃcheffen geʃellen ix alb zu geb(e)n in xiiij tagen ʃi
no(n) p erf(olgt)
2 h Jtem henne erken(n) dut ʃin 2 h off claʃema(n) ut p(ri)ma
¶ Jtem enders bart hait cleʃe noißen zu geʃprochen
wie daß cleʃe jnhabe eyn hoffreide // ʃij bynnen
korczte eyn huʃche geweʃten // die ʃelbe hoffreide
end(er)s bart ʃij halp ʃin / ʃie hab(e)n auch gedeilt vnd geloißt mit
eyn ander // nű vnderzugt ʃich cleʃe beider theile
cleʃe noiße daß er nű nit handt von ʃyme theile abe duth vnd
yne dar zu ko(m)men leßt das ʃchade yme Ic gulden
vnd obe cleʃe dar zu ney(n) ʃagen wolt ʃo beziege
er ʃich off rachtűngs lude die ʃie geracht haint vm(m)b
eyn garten bij der hoffreide gelegen // vnd nit vm(m)b
¶ die hoffreide dar off ʃagt cleʃe des off gemeßen
ʃchadens ʃij er vnʃchuldig etc furt(er) moge ʃin daß er
die hoffreide vnd garten jnhabe // die auch lange zijt
jngehabt gerott und gebeßert nű ʃij enders echt
jare lang vngeuerlich bij yme uß vnd jngangen
vnd habe nye nűʃte an yne gefurdert ader geʃonne(n)
hoffe er zu genyeßen vnd nach dem enders off
konde gezogen / was dar vm(m)b recht iʃt / laiße er
geʃcheen // dar off begert enders ʃiner tage die rach-
tűngs lude zu brengen vnd iʃt mit recht gewiʃten
dwile er off rachtu(n)gs lude zugta // ʃo ʃall er ʃie auch vor
gericht brengen vnd das thűn in xiiij tagen be-
darffe er dan(n) ʃiner tage furte vnd heiʃt die als recht
iʃt ʃo ʃall man(n) yme die furt(er) ʃtillen noch zu czweye(n)
xiiij tagen vnd ʃo die rachtu(n)gʃlude v(er)hort werd(e)n
beheltlich cleʃen ʃin jnʃage vnd geʃchee dan(n) furt(er)
was recht iʃt ambo verbot
Freitag 15. September 1480
Paul Michel von Heidesheim erhebt seine 1. Klage wegen 20 Gulden Hauptgeld und 20 Gulden Schaden gegen Jeckel Rorich von Heidesheim auf alles.
Hengin Maurer erkennt an, Clese Raub, unserem Mitschöffen, 9 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.
Henne Ercker erhebt seine 2. Klage gegen Claseman.
Enders Bart hat Clese Noiße angeklagt, dass Clese eine Hofreite innehabe, auf der sei bis vor kurzem ein Haus gewesen. Diese Hofreite sei zur Hälfte ihm. Sie hätten auch geteilt und verlost. Nun nutze Clese beide Teile. Dass er nun die Hände nicht von seinem Teil weg nimmt und ihn daran kommen lässt, das schade ihm 100 Gulden. Und wenn Clese dazu Nein sagen wolle, so berufe er sich deswegen auf die Schiedsmänner, die sie verglichen haben wegen einem Garten bei der Hofreite und nicht wegen der Hofreite. Darauf sagt Clese: Des zugemessenen Schadens sei er unschuldig usw. Es könne sein, dass er die Hofreite und den Garten innehabe, die auch lange Zeit besaß, rodete und besserte. Nun sei Enders ungefähr 8 Jahre lang bei ihm ein und aus gegangen und habe nie etwas von ihm gefordert oder zu nutzen gewünscht. Nachdem Enders auf Beweise geklagt hat, was deswegen Recht sei, das lasse er geschehen. Darauf forderte Enders seine Termine, die Schiedsmänner beizubringen und es wurde ihm gewiesen: Weil er sich auf die Schiedsmänner beruft, so solle er sie auch vor Gericht bringen und das tun in 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es Recht ist, so soll man ihm die noch zweimal 14 Tage geben. Und wenn die Schiedsmänner gehört werden, vorbehaltlich der Gegenrede von Clese, dann geschehe es weiter, wie es Recht ist. Das haben beide festhalten lassen.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 212, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-212/pagination/18/ (Abgerufen am 29.11.2024)