Jtem antzen henne gijt cleßgin endres ʃone ʃchult wie er eynen acker vm(m)b
bartholmeß Lichtʃchidts eyden kaufft hab das er nit handt davon thu von
Antzen henne ʃynem teyle daß ʃchade jme x gld vnd heiʃt jme ey(n) anttwo(r)t ja oder ney(n)
Rudig(er) ʃpricht es moge ʃin er hab eyne(n) acker vm(m)b den pollerer zu Jngelnheim(m) kaufft
Cleßgin endres vo(n) pfandgudt ʃij jme auch darfur offgeb(e)n würden alß recht ʃij vnd bezucht ʃich
off das buch / Henne vo(n) eltfelt von(n) antzen henne(n) weg(en) ʃpricht / der pollerer hab
jme ʃin gerechtikeit nit v(er)kaufft / vnd darum(m)b ʃo ʃoll er hant abthu(n) von ʃyme teyle
vnd ʃtalt das zu recht / Rudig(er) ʃpricht cleßgin wiʃß nüʃt das er jnhabe daß ʃin ʃij
vnd wolt er jne wider anlang(en) deß ʃij er vnʃchuldig / vnd iʃt jme die vnʃchult geʃtalt
xiiij tage das hait eltfelt v(er)bott
erk(annt) Jtem henne ʃchacke vnd d(er) ʃchult(heiß) von(n) appenheim(m) erkennen h(er)n wilhelm(m) Hode von(n)
ʃin(er) heren(n) wegenn(n) x lb hlr zu geben(n) jn f[er]ia duo feʃta b(ea)te v(ir)ginis / vnd ob
ʃie des nit detten ʃo ʃollen(n) die heren(n) czu Sant ʃteffan zwene gey(n) algeßheim(m) jn
gyers hüʃche ʃchicken jn leyʃtu(n)ge vnd daruß nit komme(n) die x lb vnd aller koʃt(en)
vnd ʃchadenn(n) ʃij dan(n) gentzlich mit dem heuptgelde vßgeracht vnd ʃint die ob-
genant(en) zwene gudt darfur würd(en) daß hat h(er) wilhelm(m) v(er)bott
Jtem Johannes nickel hat eyne(n) machtʃbrieff laʃʃen(n) leʃen von(n) den heren zu ʃant ʃteffan
vßgangen(n) wie ʃie ime macht gegeb(e)n han vnd iʃt d(er) brieff jn dem gifft
buch geʃchreben(n) den er dan auch v(er)bott hait
Jtem Ryeß hait ʃin lip fur ʃin gudt geʃtalt gey(n) gu(n)thrum ex p(ar)te eccl(eʃ)ie vnd fragt ob ʃin
lip fur ʃin gudt gudt nit ledig ʃij S(e)n(tenti)a will er recht geben(n) vnd neme(n) alß der ʃcheffin hie wißet
ʃo ʃyen(n) ʃin guder ledig daß hait er v(er)bott vnnd hait jne der Schult(eiß) des
tage geʃtalt an das negʃt gericht den hab(e)n ʃie beyde v(er)bott
Jtem Gunthru(m) ex p(ar)te eccl(eʃ)ie hait geʃagt Ryeß hab jme ey(n) ʃomme erkant von(n) der kirchen
erf(olgt) wegen nü ʃij die zijt ey(n) teyl herfur vnd v(er)ʃchenen(n) vnd hab jne nit vßgeracht
dar vm(m)b hat er jne erfolgt das hat er v(er)bott
Actu(m) 2a p(os)t trinitat(is)
Jtem nach dem(m) antz trapp vnʃer mitʃcheffin geʃelle ʃin erʃte zweite dritte her und vierde h
ban vnd fredden off Swabach gethan(n) / hait er die gutt(er) davon offgeholt vn(n)d hait jme der ʃchult(heiß) ban vnd
fridden darub(er) gethan(n) nach gerichts gewonheit das hait antz v(er)bott
Jtem cleʃe raubenn(n) iʃt zu recht gewiʃt hait jme Snorr(er) henne lymperg(er) vnd pet(er) mürolff
widd(er) genom(m)men ʃin(er) gulte nit gegeben von(n) den guttern er jne v(er)luwe(n) hait jn Sporckenheym(er) gemarcken
gelegen(n) vnd auch dieʃelb(e)n gutt(er) noch zu ʃine(n) hand(en) ʃteen / Sij es alʃo als er dar geben(n) vnd
geʃagt hait / So mage er die gutt(er) zu ʃinen hand(en) widder nemen(n) das hait er v(er)bott
Henne Antze beschuldigt Cleßgin, dem Sohn von Endres, dass er einen Acker gekauft habe vom Schwager von Thomas Lichtschid. Dass er nicht die Hände nehme von seinem Teil, das schade ihm 10 Gulden. Und er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Rudiger sagt: Es könne sein, dass er einen Acker gekauft habe von dem Pollerer von Ingelheim aus gepfändetem Gut. Er sei ihm auch aufgetragen worden, wie es Recht ist. Und er beruft sich auf das Buch. Henne von Eltville für Henne Antze sagt: Der Pollerer habe ihm sein Recht nicht verkauft, darum solle er die Hände nehmen von seinem Teil und legt das dem Gericht vor. Rudiger sagt: Cleßgin wisse nichts, das er innehabe, was Henne sei und wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld ist gesetzt in 14 Tagen. Das hat Henne von Eltville festhalten lassen.
Henne Schacke und der Schultheiß von Appenheim erkennen an, Herrn Wilhelm Hode für seine Herren 10 Pfund Heller zu geben bis zum 2. Juli. Täten sie das nicht, so sollen die Herren von St. Stephan zwei nach Algesheim in Gyers Haus schicken in Leistung (Einlager) und nicht daraus kommen, bis die 10 Pfund und alle Kosten zusammen mit der Hauptsumme gänzlich bezahlt sind. Und die genannten zwei sind Bürgen dafür geworden. Das hat Herr Wilhelm festhalten lassen.
Johannes Nickel hat eine Vollmacht lesen lassen von den Herren von St. Stephan, wie sie ihn bevollmächtigt haben und den Brief in das Grundbuch schreiben lassen. Den hat er festhalten lassen.
Rieß hat seinen Leib vor sein Gut gestellt, nachdem Gontrum für die Kirche gegen ihn geklagt hat und fragt, ob sein Gut nicht frei sei. Urteil: Will er Recht geben und nehmen, wie es hier gewiesen werde, so sind seine Güter frei. Das hat er festhalten lassen und der Schultheiß hat ihm einen Termin am nächsten Gerichtstag gesetzt. Das haben sie beide festhalten lassen.
Gontrum für die Kirche hat Rieß angeklagt, er habe ihm eine Summe anerkannt für die Kirche zu leisten. Nun sei die Zeit für einen Teil verstrichen und er hat ihn nicht bezahlt. Darum hat er seinen Anspruch eingeklagt. Das hat er festhalten lassen.
Montag 18. Juni
Nachdem Antze Drapp, unser Mitschöffe, seine 1., 2., 3. und 4. Klage gegen Swalbach gemacht hat, hat er die Güter eingezogen und der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darüber gemacht nach Gewohnheit des Gerichts. Das hat Antze festhalten lassen.
Clese Raub wurde als Recht gewiesen: Haben ihm Henne Snorre, Heimbürge und Peter Murolff seine Gülte nicht gegeben von den Gütern, die er verliehen hat, gelegen in der Sporkenheimer Gemarkung. Und stehen diese Güter noch in seinem Besitz, so kann er die Güter wieder an sich nehmen. Das hat er festhalten lassen.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 228v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-228v/pagination/6/?cHash=a8ef6974b81942a14eaa47f22af4e5a4&L=0 (Abgerufen am 02.12.2024)