I(n) v(igil)ia co(n)cepcio(nis)
negʃt gericht Jtem frauwe fieln abbatiʃʃin iʃt tag geʃtalt an daß negʃt gericht geyn(n) cleʃen
noißen(n) daß hait ʃie v(er)bott
3 h Jtem frauwe fiel 3 h off cleßgin francken ut p(rim)a
Actu(m) 2a p(os)t Lucie
Jtem zuʃʃen(n) bart vnd noiʃʃen(n) nach anʃprach anttwo(r)t vnd beyd(er)teyle furbring(en)
noiß Spricht d(er) ʃcheffin zu recht weß endres bijbringt als recht iʃt das noiß
barte genoʃʃen(n) hab / daß ʃoll jme noiß nah(er) thun(n) noiß hait gefragt wie end(er)s das
bij bring(en) ʃoll S(e)n(tenti)a mit drijen(n) man die frome vnd nit vo(n) p(ar)tijen ʃin / jn xiiij tag(en) vt mor(is) eʃt
Jtem nach anʃprach anttwo(r)t vnd v(er)horu(n)ge der konde Spricht der Scheffin
thomas zu recht weß thomas henchin(n) deß reuffes halp ʃchaden(n) hait das
henchin(n) ʃoll jme kylian nah(er) thu(n) daß ort(eil) hait thomas hench(in) v(er)bott vnd gefragt
wan(n) jme kylian ʃinen ʃchad(en) nah(er) thu(n) ʃoll S(e)n(tenti)a jn xiiij tag(en) auch v(er)bott
Jtem zuʃʃen(n) Herman(n) ʃtocken(n) vnd hanʃen kurßn(er) nach anʃprach anttwort vnd
Stock hanß beyd(er)teyle furbringen(n) Spricht der Scheffin zu reht Bringt hanß korßn(er) bij
kurßner als reht iʃt daß herman(n) ʃtock die iiɉ gld gelts von dem(m) apt von(n)
franckentaile ererbet hait So ʃoll dan geʃcheen(n) furt(er) waß recht iʃt
Jtem zuʃʃen(n) den kirchen(n) meiʃt(er)n vnd henne ryeʃʃen(n) nach anʃprach anttwo(r)t
Ryeß vnd beyd(er)teyle furbringen Spricht der Scheffin zu reht das Ryeß den(n)
kirchen(n)meiʃt(er)n von(n) der kirchen(n) wegen die gult vßrichten ʃoll / oder ʃie
zu jrer h gene laiʃʃenn(n) / vnd Ryeß ʃoll den kirchen(n)meiʃt(er)n jn eynem(m)
monet vßrachtunge thu(n) / det er deß nit ʃo ʃollen(n) ʃie jre h follenfure(n) v(er)bott
Jtem zuʃʃen(n) h(er) wilhelm(m) hoden vnd thomas nach anʃprach anttwo(r)t vnd beyd(er)
h(er) wilhelm(m) teyle furbringu(ng)e vnd v(er)horu(n)ge deß buchs ʃpricht der ʃcheffin zu recht
thomas das thomas her wilhelm(m) vmb dieʃʃe ʃin furderu(n)ge nit ʃchuldig iʃt
das hait thomas v(er)bot aber h(er) wilheym(er) hait ʃich beruffen an das hoiffegericht
geyn(n) heydelberg vnd hait deß ortels beg(er)t jn ʃchrifften vnd zugniß von(n) dem gericht vnd vmbʃtend(e)n genomme(n)
Jtem zuʃʃen(n) antz trappen(n) vnʃ(er)m mitgeʃellen(n) vnd cleßgin krem(er) nach
antz trapp anʃprach vnd anttwo(r)t dwile antz off das gerichts buch gezogen(n) hait
kremer ʃo ʃoll er das bringen(n) beheltlich dem widd(er)teyle ʃine jnredde vnd geʃche
furt(er) was recht ʃij / daß ortel hait antz vnd auch Cleßg(in) v(er)bot / vnd cleßgin
hait gefragt wan(n) antz das buch bringen(n) ʃoll S(e)n(tenti)a jn xiiij tag(en) betarfft
antz ʃiner tage furt(er) vnd heyʃt die als recht iʃt So ʃol man(n) jme die ʃtellen
noch zu zwey(e)n xiiij tag(en) daß hait antz v(er)bott
Freitag 7. Dezember 1481
Frau Fiel, der Äbtissin, ist ihr Termin gesetzt am nächsten Gerichtstag gegen Clese Noiße. Das hat sie festhalten lassen.
Frau Fiel erhebt die 3. Klage gegen Clesgin Frank.
Montag 17. Dezember 1481
Zwischen Bart und Noiße nach Anklage, Antwort und Vorbringungen beider Seiten sprechen die Schöffen als Recht: Was Enders mit Recht beibringt, das Noiße genossen habe, das soll ihm Noiße erstatten. Noiße hat gefragt, wie Enders das beweisen soll. Urteil: Mit drei Mann, die fromm und nicht parteiisch sind binnen 14 Tagen, wie es Sitte ist.
Nach Anklage, Antwort und Hörung der Beweise sprechen die Schöffen als Recht: Was Henchin Thomas durch die Rauferei an Schaden erlitten hat, das soll ihm Kilian erstatten. Das Urteil hat Thomas Henchin festhalten lassen und gefragt, wann ihm Kilian seinen Schaden erstatten soll. Urteil: In 14 Tagen. Auch festgehalten.
Zwischen Herman Stock und Hans Korsner: Nach Anklage, Antwort und den Vorbringungen beider Seiten sprechen die Schöffen als Recht: Bringt Hans Korsner den Rechtsbeweis, dass Herman Stock die 2 ½ Gulden Geld von dem Abt von Frankenthal ererbt hat, so solle geschehen, was weiter Recht ist.
Zwischen den Kirchenmeistern und Henne Rieß: Nach Anklage, Antwort und den Vorbringungen beider Seiten sprechen die Schöffen als Recht: Dass Rieß den Kirchenmeistern für die Kirche die Gülte bezahlen soll oder ihnen ihr Klageverfahren lassen soll. Und Rieß soll den Kirchenmeister binnen eines Monats Erstattung leisten. Täte er es nicht, so sollen sie ihre Klage vollziehen. Festgehalten.
Zwischen Herrn Wilhelm Hode und Thomas: Nach Anklage, Antwort und den Vorbringungen beider Seiten und dem Hören des Buchs sprechen die Schöffen als Recht: Dass Thomas Herrn Wilhelm wegen dessen Forderung nichts schuldig ist. Das hat Thomas festhalten lassen. Aber Herr Wilhelm hat an das Hofgericht in Heidelberg appeliert. Und er hat das schriftliche Urteil gefordert und ein Zeugnis von den Gerichtsumständern genommen.
Zwischen Antze Drapp, unserm Mitschöffen und Clesgin Kremer, nach Anklage, Antwort: Weil Antze sich auf das Gerichtsbuch berufen hat, so soll er das beibringen, vorbehaltlich der Gegenrede der Gegenpartei, dann geschehe weiter, was Recht ist. Das Urteil haben Antze und Cleßgin festhalten lassen und Clesgin hat gefragt, wann Antze das Buch beibringen solle. Urteil: In 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie, wie es Recht ist, so soll man ihm die noch zweimal 14 Tage geben. Das hat Antze festhalten lassen.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 237, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-237/pagination/19/ (Abgerufen am 29.11.2024)