Rudig(er) Spricht vnd beʃlußt hie mit daß büch ʃage off die erʃten
erben ʃoll der furvß fallen(n) nu ʃij heinrichis huʃfrauwen
mutt(er) der erʃten erbenn(n) eyns vnd ʃije hab jrer mutt(er) doite
erlept Hofft jr anzale deß furvß ʃoll off ʃie gefallen ʃin
vnd nit off endreßen / dan ʃie ʃij von jrer mutt(er) weg(en) neher
Ad ʃocios dan endres vnd ʃtalt damit zu recht / Ad ʃocios S(e)n(tenti)a [a]
erk(annt) Jtem pet(er) piffer erk(ennt) Schonewedd(er)n xiɉ alb jn xiiij t(agen)
Jtem d(er) pharreher(re) hie dut j h wien(er) hennen off iij ß
vnd off ʃolich vnd(er)pfande ludt des ʃelebuchs
1h 1h Jdem j h off den ʃelb(e)n wien(er) hennen off ij kolʃchen et ʃup(ra) pigno(r)a
Jtem der pfarhere ʃpricht er hab ʃin 1 2 3 4 h gethan(n) ludt
des buchs off kylian craʃʃen vnd hait die gutt(er) ludt ʃin(er) h
h(abet) ban vnd fridd(en) offgeholt vnd hait an den ʃchult(heiß) beg(er)t jme banne vnd friden
darvber zu thun(n) daß hait d(er) ʃchult(heiß) alʃo jme banne vnd
fridden gethan(n) nach gewonheit deß gerichts daß hat d(er) pfarhe(r)r
v(er)bott wie recht iʃt
Jtem wien(er) henne ʃchuldiget rafens cleʃen wie keyʃer henne ʃelge
jme j gld geʃatzt hab / den gld ʃij jme rafens cleʃe ʃchuld(ig)
wien(er) henne zu geb(e)n alß darvff ʃij cleʃe geyn(n) crutznach kommen zu den
truwenhend(er)n die haben(n) jme iij wiß pfenni(n)g h(er)vß geben
dergeʃtalt daß er wien(er) hennen eyn(n) gantzen gld ʃoll geb(e)n ʃo
Raffens cleʃe daß er jme den gld nit gijt notzt ij gld vnd ob er ney(n)
dar zu ʃagen(n) wolt er jne zugen(n) mit den truwenhendern(n)
vnd heißet jme deß eyn(n) anttwo(r)t darvff cleʃe redden ließ
er ʃij ʃchüld(ig) xxiiij alb dauo(n) ʃij vnd(er) andern(n) geredt wan
er ʃin wine v(er)keuffe weme er dan den gld geben ʃoll will er thu(n)
wien(er) henne ʃpricht daroff er hab fur geʃagt ob er neyn(n) darzu
ʃage / ʃo woll er jne zugen mit den truwenhend(er)n wie furmals
davon geredt ʃij darvff iʃt gewiʃt die wile ʃich wien(er) henne
off kuntʃchafft gezog(en) hait ʃo ʃoll er ʃie bring(en) furt(er) hait er
gefragt jn welcher zijt er die bring(en) ʃoll S(e)n(tenti)a jn xiiij t(agen)
[a] Es folgt ein Zeichen, das auf ein Beiblatt verweist, das unter Bl. 265v a folgt.
Rudiger spricht und schließt hiermit: Das Buch sage, an die ersten Erben soll das Vorausgeld fallen. Nun sei Heinrichs Ehefrau Mutter der ersten Erben und sie habe den Tod ihrer Mutter erlebt. Er hofft, ihr Anteil am Vorausgeld soll an sie gefallen sein und nicht an Enders; denn sie sei von ihrer Mutter her näher verwandt als Enders. Und er legt es damit dem Gericht vor. An das Vollgericht. Urteil.
Peter Pfeifer erkennt an, Schonwedder 11 ½ Albus zahlen zu müssen in 14 Tagen.
Der Pfarrherr hier erhebt die 1. Klage gegen Henne Wiener wegen 3 Schilling auf die Pfänder gemäß dem Seelbuch.
Derselbe erhebt die 1. Klage gegen den selben Henne Wiener wegen 2 Kölnischen auf die Pfänder.
Der Pfarrherr sagt, er habe seine 1., 2., 3. und 4. Klage gemäß dem Buch gegen Kilian Krass erhoben und die Güter eingezogen. Und er hat vom Schultheißen gefordert, ihm Bann und Frieden darüber zu geben. Darauf hat der Schultheiß ihm Bann und Frieden darüber gemacht nach Gewohnheit des Gerichts. Das hat der Pfarrherr festhalten lassen, wie es Recht ist.
Henne Wiener beschuldigt Clese Rabe, dass der verstorbene Henne Keyser ihm einen Gulden vererbt habe. Den Gulden müsse Clese Rabe ihm geben. Nun sei Clese nach Kreuznach gekommen zu den Treuhändern. Die haben ihm 3 Weißpfennige gegeben, worauf ihm Henne Wiener einen ganzen Gulden geben soll. Dass er ihm den Gulden nicht gibt, das schade ihm 2 Gulden. Und wenn er Nein dazu sagen wolle, so wolle er es ihm beweisen mit den Treuhändern. Und er fordert von ihm eine Antwort. Darauf ließ Clese reden: Er sei ihm 24 Albus schuldig. Es sei unter anderem beredet worden, wenn er seinen Wein verkaufe, wem er dann den Gulden geben soll, das will er tun. Henne Wiener sagt darauf: Er habe vorher gesagt, wenn er Nein dazu sage, dann wolle er es ihm beweisen mit den Treuhändern, wie es zuvor mit ihnen beredet worden sei. Darauf wurde gewiesen: Weil sich Henne Wiener auf Zeugen berufen hat, so soll er sie beibringen. Weiter hat er gefragt, wann er die beibringen soll. Urteil: In 14 Tagen.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 265v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-265v/pagination/27/ (Abgerufen am 21.11.2024)