fJtem Luckencleʃe hat ein konde laʃen leʃen die dz ger(icht) von ʃwabenh(ei)m
geben hat vnd hofft dwil anth(is) wolff dem nit nachk(ommen) ʃij lude de(r)
konde er ʃol off yne erf(olgt) han do geg(en) rett rudig(er) von anthiß weg(en)
vnd ʃpr(icht) das er ym nye gewehrt habe eyncherleÿ pfantʃchafft
vnd fort(er) ehe er ney(n) ʃage woll er yne ertzug(en) mit de(m) gerichtʃbuch
Luckencleß zu ʃwabenh(ei)m vnd hoff anth(is) wolff er ʃoll yne mit demʃelb(e)n
Anth(is) wolff briff vnertzugt han / nach dem er ʃich v(er)meʃʃen habe mit dem
gerichts buch bij zubring(en) / wie er ʃich des v(er)meʃʃen habe ʃoll
ym wol genůg(en) vnd ʃtelt daz zur(echt) // Luckencleʃe rett daroff
Er ʃij zu eyn(er) kunde gewiʃt Er hoff er habe ʃie bracht von de(m) ger(icht)
zů ʃwabenh(ei)m durch ein gerichts kn(e)cht vnd ʃtelt daz zur(e)cht
Rudig(er) rett daroff er habe ʃich getzog(en) off das ger(ichtʃ) buchs zu ʃwa-
Ad ʃocios ʃex(ta p(ost) benheim nũ habe er ein zettel dar geleÿtt der ʃoll yn nit yrren(n)
michahel(is) S(e)n(tenti)a vn(d) ʃtelt daz zu reht Jʃt offgeʃlag(en) ad ʃocioʃ
Smyts karle Jtem zuʃch(e)n helffr(ich) vnd Smyts karle iʃt gelengt mit off daz nehʃt
helffr(ich) ger(icht) nach dem xviijt(en) amb(o) v(er)bott
• p • b • Jt(e)m mers karle hat p b off pet(er) piff(er)n
2 clag Jtem Rudig(er) tut die 2 clage ex p(ar)te des low(er)s von Eltvil off Joha(n)
Ingbrant von Byng(en) ʃic(ut) prima
Jtem craffts cleßgin 1 clag off wid(en) cleßg(in) von ʃant Johanßb(er)g
1 clage off xx gld heubtg(eld) vnd xl gld ʃchad(en) off allz daz er hat jn des
Craffts cleßg(in) richs ger(icht) es ʃij geʃucht od(er) vngeʃucht
Zuwiʃʃ(e)n das dz ger(icht) zu wackernh(ei)m herkome(n) iʃt vor daz
ger(icht) zu Jngelnh(ei)m vnd begert es ʃij ein erkentniß bij yn geʃchee(n)
ʃolichs ʃij begert jn das gerichts buch zu Jngelnh(eim) zu ʃchriben
des habe daz ger(icht) zu wackernh(ei)m jr gelt von den p(ar)thien ge-
das ger(icht) zu fordert woll(e)n ʃie gehorʃam ʃin / vnd hab(e)n zu Jngenlh(ei)m anbracht
wack(er)nh(ei)m wie daz eberts henchin der mũll(e)r von wackernh(ei)m vnd kett ʃin elich
huʃfr(au) zu Wackernh(ei)m doʃelbʃt an gericht erkant hab(e)n daʃʃie jerlichs
no(ta) la(n)ter(n)ar(ium) zweyteil eins malt(er) korns hantreich(e)n vnd geb(e)n ʃoll(e)n junffrau
Lyʃen von Spanh(ei)m vnd crafft von allendorffs witwe jren erb(e)n alle jar off ʃant mertins tag
von d(er) oberʃt(en) muln die ʃie jnwone(n) geleg(en) ʃtoʃt off den gemey(n) weg g(e)n(ann)t der bruckwegk
das ha(n)t henchin vnd ʃin huʃfr(au) vor ʃie vnd ir erb(e)n ewiglich
erk(annt) zugeb(e)n daz J hat junffr(au) Lyʃa verbot et petit l(itte)ram
Anno Lxxxiij
Clese Lucke hat einen Beweis lesen lassen, den das Gericht von Schwabenheim gegeben hat. Und er hofft, weil Anthis Wolff dem nicht nachgekommen sei, hat er seine Ansprüche gegen ihn gemäß dem Beweis eingeklagt. Dagegen redet Rudiger für Anthis und sagt: Er habe ihm nie irgendeine Pfandschaft bestätigt. Und bevor er Nein sage, so wolle er es ihm beweisen mit dem Gerichtsbuch zu Schwabenheim und Anthis Wolff hofft, er solle ihm mit dieser Urkunde nichts bewiesen haben, da er behauptet habe, das Gerichtsbuch beizubringen. Tut er, wie er das behauptet habe, so solle ihm das auch genügen. Das legt er dem Gericht vor. Clese Luck redet darauf: Er sei gewiesen worden, einen Beweis beizubringen. Er hoffe, er habe ihn erbracht von dem Gericht von Schwabenheim durch den Gerichtsknecht und legt das dem Gericht vor. Rudiger redet darauf: Er habe sich berufen auf das Gerichtsbuch von Schwabenheim. Nun habe er einen Zettel vorgelegt, das solle ihn nicht irren und legt es auch dem Gericht vor. Ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts.
Zwischen Helffrich und Karl Schmied ist es verschoben worden bis zum nächsten Gericht nach dem 18. Tag.
Karl Mer hat Pfändung gefordert gegen Peter Pfeifer.
Rudiger erhebt seine 2. Klage für den Gerber von Eltville gegen Johann Ingbrant von Bingen.
Clesgin Krafft erhebt seine 1. Klage gegen Clesgin Wide von St. Johannisberg wegen 20 Gulden Hauptgeld und 40 Gulden Schaden auf alles, was er im Reichsgericht hat, beklagtes und unbeklagtes Gut.
Zu wissen: Das Gericht zu Wackernheim ist hergekommen vor das Gericht zu Ingelheim und fragt: Es sei ein Urteilsspruch bei ihnen geschehen und gefordert worden, den in das Gerichtsbuch von Ingelheim zu schreiben. Da habe das Gericht zu Wackernheim sein Geld von den Parteien gefordert. Dem wollen sie nachkommen. Und sie haben zu Ingelheim angebracht, dass Henchin Ebert, der Müller von Wackernheim und Kette seine Frau dort am Gericht anerkannt haben, dass sie jährlich an Martini zwei Teile eines Malter Korn der Frau Lise von Sponheim, der Witwe Krafts von Altendorf und ihren Erben geben sollen von der obersten Mühle, in der sie wohnen und die an den öffentlichen Weg, genannt der Bruckweg, angrenzt. Das haben Henchin und seine Frau für sich und ihre Erben auf Ewigkeit anerkannt. Das hat die Frau Lise festhalten lassen und einen Brief erbeten im Jahr 1483.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 267v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-267v/pagination/28/ (Abgerufen am 28.11.2024)