Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485 

Bl. 269

05.12.1483  / Freitag nach Andree

Transkription

Jngbrant antwurt dwil d(er) low(er) der clag(er) ʃij vnd er der
Antwurt(er) Er ʃoll bij der vnʃcholt blib(e)n vnd ʃtelt daz zu r[e]cht
Rudige(r) ʃtelt das auch zu recht wie vor S(e)n(tenti)a nach anʃpr(ache)
antwurt vnd herkome(n) des gericht Spricht der ʃchoff(en)
zu recht das Jngebrant zu ʃyn(er) vnʃcholt gehn mag
daß hat Joh(ann) Jngbra(n)t v(er)bott vnd nach ʃine(n) coʃt(en) gefragt
S(e)n(tenti)a ita / Hat er gefr(agt) wan(n) S(e)n(tenti)a hodie

1 h Jtem Thomas haubort ʃin 1 h ex p(ar)te d(omi)nor(um) in Erbach
off antz derupp(e)ngießer off ij lb gelts ʃ(upe)r p(ignora)

1 h Jdem 1 h off bubenpet(er)n vff ix ß gelts ʃ(upe)r p(ignora)

1 h Jtem Claßma(n) 1 h off die h(er)n zu ʃant victor off iiij ß hlr
nach lut eins ger(ichts) br(iefs)

1 h Jtem Nickell d(er) glockn(er) ex p(ar)te ecc(les)ie 1 h off pet(er) ʃack(en) vor
iɉ lb olyß et ʃ(upe)r p(ignora)

Jtem Jeck(el) drap ʃpricht wien(er)henn zů daz er yn v(er)ʃatzt
habe gege(en) den h(e)rn zu ʃant Steff(an) vor xx gld vnd gerett
Jeck(el) drap yne ʃchadloß zu halt(en) vnd daz nit dut ʃchat ym ijc gld
wien(er)henn ob er daß v(er)nein wolt zuchts er ʃich offs buch Wien(er)henn
antwurt Er habe ym x guldw(er)t alb da(r)off geben vn(d)
dwil er offs buch zűcht getruwet Er / Er ʃoll daz bring(en)
S(e)n(tenti)a ut jur(is) eʃt

Actu(m) of fritag p(os)t andree

3 h Jtem Thomas Hhauboͤr thut ʃin 3 h off Bubocks
cleʃe vt prius

Übertragung

Ingbrant antwortet: Weil der Loher der Kläger sei und er der Beklagte, so soll er bei der Unschuld bleiben und legt das dem Gericht vor. Rudiger legt das auch dem Gericht vor wie zuvor. Urteil: Nach Anklage, Antwort und Herkommen des Gerichts sprechen die Schöffen als Recht: Das Ingbrant seine Unschuld leisten kann. Das hat Johann Ingbrand festhalten lassen und nach seinen Kosten gefragt. Urteil: Ja. Hat er gefragt: Wann. Urteil: Heute.

Thomas Haubor erhebt für die Herren von Eberbach seine 1. Klage gegen Antze Duppengießer wegen 2 Pfund Geld auf die Pfänder.

Derselbe erhebt die 1. Klage gegen Peter Bube wegen 9 Schilling Geld auf die Pfänder.
Claseman erhebt die 1. Klage gegen die Herren von St. Viktor wegen 4 Schilling Heller gemäß einer Gerichtsurkunde.

Nickel, der Glöckner, erhebt für die Kirche die 1. Klage gegen Peter Sack wegen 1 ½ Pfund Öl auf die Pfänder.

Jeckel Drapp klagt Henne Wiener an, dass er ihn als Bürgen gesetzt hat gegenüber den Herren von St. Stephan für 20 Gulden und versprochen hat, ihn schadlos zu halten und das nicht tun. Das schade ihm 150 Gulden. Wenn er das verneinen wolle, so beruft er sich auf das Buch. Henne Wiener antwortet, er habe ihm Albus im Wert von 10 Gulden gegeben. Und weil er sich auf das Buch beruft, vertraut er darauf, er solle es beibringen. Urteil: Wie Recht ist.

Freitag 5. Dezember 1483

Thomas Haubor erhebt seine 3. Klage gegen Clese Bubock.

Registereinträge

Andreas (Andree apostoli)   –   Bube, Peter   –   Bubock, Clese   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Claseman (Clasman)   –   Drapp, Jeckel   –   Duppengießer, Antze   –   Eberbach (Kloster/Mönche)   –   Freitag   –   Gerichtsbrief   –   Gloeckner (Glöckner), (der)   –   Haubor, Thomas   –   Herkommen   –   Ingbrant, Johan   –   Loher (Tätigkeit)   –   Nickel (Name)   –   Oel (Öl)   –   Recht (gleiches)   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Sack, Peter   –   Schadloshaltung   –   sententia   –   St. Stephan (Mainz)   –   St. Viktor (Mainz)   –   Unschuld (unschuldig)   –   Wiener, Henne   –