Sexta poʃt michahelis
Zuʃch(e)n Antz drapp(e)n ʃocio n(oʃt)ro vnd hennrich Sack(e)n Spr(e)ch(e)n wir
Antz drapp zů recht Bringt henn ʃack bij als er jn ʃiner antwurt furgewant
Sackhentz vnd das antz die gult von eim and(er)n gnomen(n) habe / So iʃt er antz(e)n
vmb diße ʃin ford(er)ung nit ʃchuldig / thuͦt er des nit So ʃoll er antz(e)n
den zinß vort(er) geben das hat v(er)bott
Zuʃch(e)n anthis wolffen(n) vnd Luckencleʃen Spr[e]ch(e)n wir zurecht
Anth(is) wolff wolff das Luckencleʃe Bijbracht hat das hat Luckencleʃe v(er)bott
lűckencleʃe Daroff hat antz duppengieß(er) gerett von Luckencleʃen weg(e)n dem ge-
ʃproch(e)n ortell nach daz er bybr(a)cht habe So hoff er / off yne erfolgt
zuhabe(n) / vff ʃolichs rett Rudig(er) von anthiß weg(e)n vnd begert daß buch
zuͤ offen ʃo wol er vort(er) do zu ʃovil yne dunckt not ʃin daß iʃt gelengt
bijt zum nehʃt(en) ger(icht) ambo v(er)b[ot]
Antz drapp Jtem francken cleßgin hat geʃagt vnd erk(annt) Er habe ein gnuge(n) vmb
franck(en) cleßg(in) den gerichts coʃt(en) vnd dem buch von antz drappe(n) weg(en) das hat
antz drap v(er)bot
Jtem Sackhenn hat gefragt dem geʃproch(e)n ortel nach zuʃch(e)n ym
Sackhen vnd antz drapp(e)n wan(n) er daß by bring(e)n ʃoll S(e)n(tenti)a jn xiiij tag(e)n
et ultra ut mor(is) eʃt
ada(m) von winh(eim) Zuʃch(e)n adam von winheim vnd műre(r)s gretg(in) der vnʃcholthalp
vnʃcholt gelengt iʃt geʃtalt ad p(ro)x(imu)m iud(iciu)m p(os)t martini ʃic(ut) hodie
p b Jtem peter moͤnʃter hat pfa(n)t berett off Antz(e)n henn
Jtem Bubenhenn ʃchuldigt Contz piffer(er)n wie daß er vnd ʃin ʃwag(er)
ʃien zu ym jn ʃyn huß kom(m)en vnd haben eynmudig zu jm geʃagt
Buͦbenhenn Sʃʃij ein kelt(er) feil die habe contz(e)n ʃwag(er) macht zuv(er)keuff(en) alʃo ʃij
contz piffer contz piff(er)n ein teil an der keltern off erʃtorb(e)n / das and(er)halp
teil habe contz piff Bubenhengin vmb contz piff(er)s ʃwag(er) kaufft
die habe contz noch hind(er) yme daß er die nit mit hengen deylt
jnmaß(e)n er die kaufft hat das doch contz(e)n wißlich ʃij notz x gld
vnd begert des ein richtlich antw(or)t // Daroff rett contz piffer Bů-
benhen(n) habe die kelt(er) halp kaufft vmb ʃin ʃwag(er) aber die kinde der
die kelt(er) ʃij die hab(e)n ym ʃolichs v(er)bott(en) vnd ʃij yne d(er) kauff nit Lyepp
So habe er auch des nit macht gehabt vnd wes er yne wider
an ziehe deʃʃij er vnʃchuldig Do zu rett Rudig(er) vo(n) henne(n) weg(en)
nach dem contz des kauffs erkenn vnd das gelt an der kinde notz
gewant ʃij von beʃcheit contz(e)n vnd ʃins ʃwag(er)s So hoffe er ym
ʃin kauff gehalt(en) ʃoll werd(en) vnd v(er)bott das contz der dinge nit
abreddig iʃt da(r)umb ʃoll er jm ʃin kelt(er) folg(en) laß(e)n aber ym
Freitag 1. Oktober 1484
Antze Drapp, unserem Mitschöffen und Henne Sack sprechen wir als Recht: Bringt Henne Sack den behaupteten Beweis, dass Antze die Gülte von einem anderen genommen habe, so ist er Antze wegen dessen Forderung nichts schuldig. Tut er das nicht, so soll er Antze seinen Zins weiter geben. Das hat er festhalten lassen.
Zwischen Anthis Wolff und Clese Lucke sprechen wir als Recht: Dass Clese Luck den Beweis erbracht hat. Das hat Clese Luck festhalten lassen. Darauf hat Antze Duppengießer für Clese Luck geredet: Wegen des gesprochenen Urteils hoffe er, dass er gegen ihn obsiegt hat. Darauf redet Rudiger für Anthis und fordert, das Buch zu öffnen, dann wolle er weiter tun, wie es ihm notwendig erscheint. Das ist verschoben worden bis zum nächsten Gerichtstag. Beide festgehalten.
Clesgin Frank hat gesagt und anerkannt, er habe ein Genügen an den Gerichtskosten und an dem Gerichtsbuch in der Sache mit Antze Drapp. Das hat Antze Drapp festhalten lassen.
Henne Sack hat gefragt gemäß dem gesprochenen Urteil zwischen Antze Drapp und ihm, wann er es beibringen soll. Urteil: In 14 Tagen, wie es Sitte ist.
Zwischen Adam von Weinheim und Gretgin Maurer wegen der Unschuld ist es verschoben worden bis zum nächsten Gerichtstag nach dem 11. November.
Peter Monster hat Pfändung gefordert gegen Henne Antze.
Henne Bube beschuldigt Contze Pfeifer, dass er und sein Schwager zu ihm in sein Haus gekommen seien und haben einmütig gesagt: Es werde eine Kelter angeboten und der Schwager von Contze könne sie verkaufen. Eine Hälfte erbte Contze Pfeifer die andere Hälfte habe Hengin Bube vom Schwager von Contze gekauft. Die habe Contze noch inne. Dass er die nicht mit Hengin teilt in der Form, wie er sie gekauft hat, was Contze doch bekannt sei, das schade ihm 10 Gulden. Und er fordert von ihm eine Antwort vor Gericht. Darauf redet Contze Pfeifer: Henne Bube hat die Kelter zur Hälfte von seinem Schwager gekauft, aber die Kinder, denen die Kelter sei, die haben ihm das verboten und der Kauf war ihnen nicht Recht. Da habe er auch keine Macht über die Kelter gehabt. Und wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Darauf redet Rudiger für Henne: Da Contze den Kauf zugibt und das Geld ohne der Kinder Schaden gegeben wurde nach der Aussage von Contze und seinem Schwager, so hoffe er, ihm solle der Kauf gehalten werden. Und er lässt festhalten, dass Contze die Dinge nicht leugnet, darum soll er ihm seine Kelter folgen lassen oder ihm
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 280, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-280/pagination/11/ (Abgerufen am 29.11.2024)