Spricht vort(er) des offgemeʃʃen ʃchadens ʃij er vnʃchuldig Er werde
dan(n) mit recht erkant / vnd dem zuʃproch nach antreffende den(n)
wingart / do ʃagt er dem gericht vnd menlich ʃij wol wiʃʃende
das ʃie alʃo deß wingartß halb(e)n geteydingt haben vnd vort(er) am hoffger(icht)
waß doʃelbʃt auch hie mit ortell vnd recht erkant vnd erteilt ʃij
dem ʃij Antz follenkoͤmlich nachkom(m)en auch noch lut des ortelbr(iefeʃ)
den taxirte(n) coʃten habe er jm nah(e)r gethān deßglich(e)n den fleck(en)
wingarts nach gewiʃtem ôrtel zu ʃinen hand(en) komen laß(e)n auch den
gerichts coʃten hie nach taxierung ußgeracht vnd v(er)nűgt vnd hofft
dwil er jme alle dynge nach gewiʃten oͤrteln alʃo ußgeracht vnnd
v(er)nűgt habe Er ʃoll jme vorth(er) nit wyther ʃchuldig od(er) pflichtig ʃin vnd ʃtelt
daß zu recht // Daroff Rett cleßgin es ʃij wiʃʃentlich wie er antz drappe(n)
eins wingartß halb(e)n mit r(e)cht furgnomen / Da(r)uber anʃprach ant-
wurt vnd ortel gang(e)n ʃien / do von er appellirt habe an daß hoͤffgericht
do iʃt ʃy anʃprach vnd antw(or)t hinkom(m)en vnd v(er)hoͤrt / auch ortel vnd r(e)cht
da(r)uber gang(e)n / Er ʃoll jm ʃin wing(ar)t widd(er)geb(e)n / coʃt(e)n vnd ʃchaden
der do zu heidelb(er)g taxirt ʃij nach lut ʃins ortell brieffs / den wing(ar)t
habe er nach gewiʃtem oͤrtell an antz drapp(e)n gefordert / des ʃij er jm
abreddig geweʃt // Darűmb er den ʃcholthiß(e)n an gerůffen habe / des
habe zu jme geʃproch(e)n das gericht habe alß vil gethan alß an jm
ʃij / Do habe er ʃolichs dem amptma(n) fůrbracht wie daß er jm den(n)
wingart vorbehaltt / vnd den wingart abgeʃcheid(e)n one kuntʃchafft
ʃin vnd des gerichts / vnd habe ʃine(n) wingart zunotz laß(e)n mach(e)n
vnd jm ʃinen teil laß(e)n lieg(e)n zu vnnotz vnd zu vnzijden / Do habe
jn d(er) amptma(n) heiß(e)n zum ʃcholthiß(e)n gehn den wing(ar)t laß(e)n Buwen
von unʃers gnedig(e)n h(er)ren weg(e)n den coʃten da(r)geb(e)n das nit wÿne
vnd wingart verdurbe / das der ʃcholth(eiß) an antz(e)n auch alʃo erford(er)t
habe / das habe antz nit gethaͤn / vnd den wingart geleʃen nach de(m)
gewiʃten ortelln hie vnd zu heidelb(er)g one ʃine(n) wiʃʃen vnd will(e)n
Auch jme ʃolich(e)n win den er diß Ior dar jnn geleʃen nit mit glaube(n)
widd(er) gyt vnd hofft eʃʃoll mit recht erkant werd(e)n Er ʃoll jme den
billich(e)n geb(e)n das ʃch er ʃolichs nit endůt notz nach lude ʃyns
zuʃprochs vnd hofft Er ʃoll jne da(r)umb erfolgt haͤn vnd ʃtelt daz
zurecht / da(r)off rett Rudig(er) wie voͤr / und ʃpricht alß cleßgin fur-
wende wie daß antz den orteln hie vnd zu heidelb(er)g nit ʃij nachkome(n)
do ʃprech antz nein zu Eʃʃoll ʃich auch nű(m)mer erfynd(en) od(er) bybracht
Er sagt weiter: Des zugemessenen Schadens sei er unschuldig, er werden denn durch das Gericht erkannt. Und betreffend der Klage wegen dem Wingert sagt er: Dem Gericht und allgemein sei bekannt, dass sie wegen des Wingerts verhandelt haben und weiter am Hofgericht waren und auch hier durch Urteil das Recht erteilt und erkannt wurde. Dem sei Antze vollkommen nachgekommen. Gemäß dem Urteilsspruch habe er ihm die taxierten Kosten erstattet, ihm das Stück Wingert nach gewiesenem Urteil in seine Hände übergeben und die Gerichtskosten hier gemäß der Taxierung ausgerichtet und erstattet. Und er hofft, weil er ihm in allen Dingen gemäß dem gewiesenen Urteil alles erstattet habe, er soll ihm nichts weiter schuldig oder pflichtig sein. Und er legt es dem Gericht vor. Darauf redet Clese: Es sei bekannt, dass er Antze Drapp einen Wingert durch das Gericht abgenommen habe. Deswegen seien Anklage, Antwort und Urteil ergangen, von denen er an das Hofgericht appelliert habe, wo Anklage und Antwort verhört wurden und ebenfalls Urteil und Rechtspruch ergingen, er solle ihm den Wingert geben und Kosten und Schaden, die zu Heidelberg entstanden sind. Den Wingert habe er nach dem gewiesenen Urteil von Antze Drapp gefordert. Da hat er sich geweigert. Deswegen habe er den Schultheißen angerufen, der habe ihm gesagt, das Gericht habe alles getan, was es zu tun habe. Da habe er das dem Amtmann vorgebracht, dass er ihm den Wingert vorenthalten und den Wingert geteilt habe ohne sein Wissen und das des Gerichts. Und er habe seinen Wingert genutzt und ihm seinen Teil unnütz und zur Unzeit da liegen lassen. Da habe der Amtmann ihn aufgefordert, zum Schultheißen zu gehen und den Wingert bebauen zu lassen und im Namen unseres gnädigen Herrn die Kosten dazu zu geben, damit nicht Wein und Wingert verderben. Das hat der Schultheiß auch von Antze so gefordert. Das habe Antze nicht getan und den Wingert ohne sein Wissen und Wollen gelesen nachdem die Urteile hier und zu Heidelberg gewiesen wurden. Und er gibt ihm diesen Wein, den er dieses Jahr dort gelesen habe, nicht mit Glauben wieder. Und er hofft, es solle durch das Gericht erkannt werden, er solle ihm diesen billigerweise geben, damit er und nicht Antze den Nutzen hat gemäß seiner Klage. Und er hofft, er solle seinen Anspruch eingeklagt haben und legt es dem Gericht vor. Darauf redet Rudiger wie zuvor und sagt: Als Clesgin vorbringe, dass Antze den Urteilen hier und zu Heidelberg nicht nachgekommen sei, dazu sage Antze Nein, das soll sich auch niemals finden oder der Beweis erbracht
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1468-1485, Bl. 283, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1468-1485-nieder-ingelheim/blatt/band-2-ni-1468-1485-bl-283/pagination/16/ (Abgerufen am 02.11.2024)