1472 [a]
Anno etc lxxij off mytwoch vor
ʃant Anthoni(us) tage
Jtem drubein hait ʃich verdingt hanʃen von ʃcharppenʃt{...}
wort zu thűne vnd hait ʃin vndertinge verbot als re{cht ist}
hans von vnd ʃpricht wie ʃynem Jonck(er)n ʃihe kűnth gethan / daß h{enne}
ʃcharppenʃtey(n) von eltuil alʃuo(n) hern Emerich von Ry̋ffenbergs wegen o{...}
geclagten habe nűʃtille er ʃin lijp vor ʃyne gude vnd begert mit r{echt} {...}
ʃie nit ledig ʃihen / S(e)n(tent)ia will er recht geb(e) vnd neme(n) nach
anʃprache vnd antwort als der ʃcheffen hie vor ey(n) recht wiʃet
ʃo ʃint ʃie ledig dar off hait er Ja geantwort vnd das verbot
Dar off hait yme hen(ne) von eltuil alʃuo(n) mo(m)p(er)ʃchafft wegen hern
h(er) emerich von emerichs zu geʃproch(e)n wie daß philipʃen von bellerßheym
Rýffenberg ey(n) kaűffe geʃcheen ʃyhe nemlich vor hondert vnd achzijg gld
das ʃelbe gelt ʃolte hern emerich(e)n lange zijt word(e) ʃin vnd
daß er ýme noch hutbetage nit helffe daß er bezalt werde So
erß doch gerett hait zuͦ thűne // das ʃchait yme alʃuil dar zű / vnd
obe er dar zu ney(n) ʃagen wollte // so getruwe er yne des zu zugen
als ey(n) gericht erkenne das recht ʃihe // er habe auch ʃyne(n) her(e)n
mit ʃyner eigen hantd geʃchreb(e)n vnd vm(m)b ziele gebetten
Drubein alʃuo(n) ʃins Jonck(er)n wegen hait die kontʃchafft verbot
vnd gefragt wan(n) hen(ne) von eltuil die brenge(n) ʃoll S(e)n(tent)ia noch
hude zu xiiij tagen darffe er dan(n) ʃyner tage furte vnd heiʃt die als
recht iʃt / ʃo ʃall ma(n) yme die furt(er) ʃtillen noch zu czweyͤen xiiij
tagen wan(n) die gehort wýrt geʃchee furte was recht ʃyhe
das haint ʃie von beidentheiln verbot
1 h 1h 1h 1h Jtem hans hoffma(n) alʃuo(n) mo(m)p(er)ʃchafft wegen ʃins Jonck(er)n hanʃen vo(n)
ʃcharppenʃtein dűt 1 h vor xv malt(er) korns off henne móllers
ʃelig(en) erb(e)n ne(m)lich henne(n) greden lyßgin vnd elßgin et ʃup(er) pingn(or)a
Jtem her Johan beßheim vica(r)i(us) zu ʃant alban zu mencze hait off geholt
nach lude eynßs gericht briffs ʃoliche vnderphande ýme bijß here
offgeholt gelegen haint vor ɉ gld gelts vnd der ʃcholtes hait ýme banne
vnd freden dar ober gethan das hait her Johan verbott
momp(er) Jtem der vorg(e)n(ann)t(e) her Johan hait momp(er) gemacht henne(n) von eltuil yme
ʃin ʃcholt vnd golte ym(m) Ryche Jn zu gewynne(n) bijß off ʃin widd(er)ruffen
Jtem clas Remßs hait zu geʃproch(e)n hengin fýntlich(e)n vnd heinczgin haʃen
cles Remßs wie daß ýre Jglicher ýne verʃaczten habe vor ʃehs lb an der roʃen henʃe(n)
heng(in) fintlich vnd daß ʃie ýne nit loʃen das ʃchade ýme alʃuil dar zű dar off hait
heinczg(in) haʃe ýme heinczgin erk(annt) iiɉ lb vnd hengin ij lb off rechnu(n)g das hait clas
verbot vnd gefragt wan(n) ʃie ýne bezalen vnd mit ýme rech(e)n ʃollen
S(e)n(tent)ia in xiiij tage(n) rechen vnd bezalen das hait clas auch verbot
erk(ann)t Jtem halgarter erk(enn)t emerich(e)n von engelʃtadt vnß(er)m ʃcholteß(e)n ij gld
zu geb(e)n Jn xiiij tagen ʃi no(n) p erf(olgt)
1 h Jtem bruder hen(ne) von huʃen alʃuo(n) yrs closters wegen dűt 1 h vor ey(n) lb
gelts off henne fýntlich(e)n et ʃup(ra) pingn(or)a
[a] Hinzufügung des 19./20. Jahrhunderts.
Mittwoch 15. Januar 1472
Drubein hat sich verpflichtet, Hans von Scharfenstein vor Gericht zu vertreten und hat seine anwaltliche Vollmacht bei Gericht festgehalten, wie es Recht ist. Er sagt, seinem Junker Hans sei mitgeteilt worden, dass Henne von Eltville im Namen des Emerich von Reifenberg geklagt habe. Nun stellt er seinen Leib vor sein Gut und fordert gerichtlich, dass sie nicht ledig seien. Entscheidung: Will er Recht geben und nehmen nach Anklage und Antwort, wie das hiesige Schöffengericht als Recht weist, so sind sie ledig. Darauf hat er Ja geantwortet und das bei Gericht festhalten.
Darauf hat Henne von Eltville ihn als Momber des Herrn Emerich von Reifenberg angeklagt. Philip von Bellersheim habe einen Kauf über 180 Gulden getätigt. Dieses Geld sollte Herr Emerich schon lange bekommen haben. Dass er ihm noch heute nicht hilft, dass er bezahlt wird, wo er doch zugesagt hatte, das zu tun, schade ihm ihm nochmal so viel dazu. Falls er Nein sagen will, so erwartet er von ihm, dies so zu bezeugen, dass ein Gericht es als rechtmäßig anerkennt. Er habe auch seinen Herren eigenhändig geschrieben und um Zahlungsfristen gebeten. Drubein hat im Namen seines Junkers die Zeugenaussage bei Gericht festgehalten und gefragt, wann Henne von Eltville die vorbringen soll. Entscheidung: Heute in 14 Tagen. Bedarf er nach weiterer Gerichtstermine und fordert die, wie es Recht ist, so soll man ihm noch zwei weitere zu 14-Tagen gewähren. Wenn die Zeugenaussage angehört wird, geschehe weiter, was Recht ist. Das haben sie von beiden Seiten bei Gericht festgehalten.
Hans Hofmann erhebt als Momber des Junkers Hans von Scharfenstein eine 1. Klage wegen 15 Malter Korn gegen die Erben des verstorbenen Henne Muller, nämlich Henne, Grede, Lyßgin und Elßgin, und auf die Pfänder.
Herr Johan Bensheim, Vikar zu St. Alban zu Mainz, hat Pfänder eingezogen gemäß einem Gerichtsbrief. Diese Unterpfänder haben ihm bisher für ½ Gulden zugestanden. Der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darübergelegt. Das hat Johan bei Gericht festgehalten.
Der genannte Johan hat Henne von Eltville zu seinem Momber gemacht, für ihn bis auf Widerruf Schuld und Gülten im (Ingelheimer) Reich einzufordern.
Clas Remß hat Hengin Fintlich und Heinz Hase verklagt, dass er jedem von ihnen für 6 Pfund an Hense Rose verpfändet hatte, und sie ihm die Auslösung verweigern. Das schade ihm noch mal so viel. Darauf hat ihm Heinz 2 ½ Pfund und Hengin 2 Pfund auf Rechnung zuerkannt. Das hat Clas bei Gericht festgehalten und gefragt, wann sie ihn bezahlen und mit ihm abrechnen sollen. Entscheidung: In 14 Tagen abrechnen und bezahlen. Das hat Clas bei Gericht festgehalten.
Halgart sagt zu, Emerich von Engelstadt, unserem Schultheißen, binnen 14 Tagen 2 Gulden zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.
Bruder Henne von Ingelheimerhausen erhebt im Namen des Klosters eine 1. Klage wegen eines Pfundes Geld gegen Henne Fintlich und auf Pfänder.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 002, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-002/pagination/16/ (Abgerufen am 01.11.2024)