Jtem h(er) iohan wijlt vica(r)i(us) zűm dhome zu mencze alʃuo(n) der brud(er)ʃchafft
off woll(e)n hole(n) wegen do ʃelbeʃt hait eyne(n) gerichts briffe des datu(m) ʃtett
sum(m)a p(otes)tas duʃent iijC vnd yn dem xciiij Jare laißen leʃen vnd den v(er)bot
vnd hilt ýme ʃehs phonde geldes mit etlichen vnd(er)phanden
engelʃtadt daruor ligende vnd die woll(e)n offholen nach lude des ʃelb(e)n briffs etc
dar entgeigen Rette emerich von engelʃtadt vnʃer ʃcholtes vnd
mit ʃcheffen geʃelle vnd ʃpricht er habe gude Jn den obgemelt(en)
vnd(er)phanden ligen vnd begert mit recht / ob er nit moge die gulte
dar legen vnd die and(er)n vnd(er)phande mit den ʃyne(n) moge zu yme
neme(n) dar off iʃt mit vnd(er)tinge gewiʃt(en) ʃo f(er)re er gude yn den
vorgeʃchr(iebenen) vnd(er)phande(n) ligen hait vnd der bruderʃchafft yre gulte
furter geb(e)n wijl / ʃo mag er ʃie zu yme neme(n) das hait emerich
verbot als recht iʃt / ʃo hait her Johan obg(e)n(ann)t(en) erkant er woll eß auch
do bij laiß(e)n das hait emerich auch verbot
gelengt Jtem zuʃch(e)n claʃen von winterhey(m) vnd peder halgart(er)n iʃt gelengt
bijß an das nehʃte gerichte
Jtem die vnʃcholt zuʃch(e)n peder Rűhen vnd emerich(e)n von engelʃtadt
gelengt vnß(er)m ʃcholteß(e)n iʃt gelengt bijß off den nehʃten gerichts tag nach
vnʃcholt ʃant martins tage ʃic hodie vnd obe peter den erßten gerichtes
tag alsdan(n) verʃűmet / vergeßes ader and(er) ʃachen halb(e)n ʃo hait
emerich erkant(en) ýne nit zu faren das hait peter verbot
erk(annt) erk(annt) Jtem hans hoffma(n) / herma(ns) Concze / buerhen(ne) vnd fintlich erkenne(n)
erk(annt) erk(annt) ʃamenthafft Lauderts conczen von heiʃeßheim ij gld xviij alb
zu geb(e)n in xiiij tagen ʃi no(n) pingn[or]a erfolgt
Jtem peter Ruhe ʃpricht nach dem er alʃuo(n) der kyrchen wegen ʃin
fýerde h off ʃcher(er)hen(ne) zu gauwelßheim gethan habe vor
off geholt ey(n) lb gelts // ʃo hole er die vnd(er)phande daruor ligende off vnd beg(er)t
ecc(les)ia alʃuo(n) der kyrche(n) wegen daß yme der ʃcholtes ban(ne) vnd freden dar
ober dűhe / das er auch alʃo gethan hait das hait pet(er) verbot
Jtem grűen henne hait Jorgen neʃen zu geʃproch(e)n wie daß yre
grűʃen hen(ne) hußwert ʃelige kyrche(n) meiʃt(er) geweʃen ʃihe nű habe er yme uß-
Jorgen neʃe geracht(en) alʃuo(n) der kyrchen wegen ey(n) gld vnd xviij alb / das
ʃihe ýn der kyrchen bűch nit uß gethan(n) / daß neʃe ʃolichs nit uß-
riecht daß er ʃin keyne(n) ʃchaden habe / das ʃchade yme ij gld vnd heiʃt
yre des ey(n) Ja ader ney(n) dar off ʃpricht neʃe ýre hußwert ʃelige
ʃihe eyn kyrche(n)meiʃt(er) geweʃt(en) vnd czwifel ýre nit / was yme geburt(en)
habe / uß ader ynne zu thűne das habe er gethan dan(n) ʃie wiße nit
dauo(n) vnd wes er ʃie wider anlange des ʃihe ʃie vnʃchuldig die
vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij tagen das haint ʃie verbot
Jtem emerich von engelʃtadt vnʃer ʃcholtes dut 1 clage vor L gld
heiptgelts vnd L gld ʃchad(e)n off h(er)n iohan Rabenolt alta(r)iʃt zu ʃant
angneʃen zu mencze et om(n)ia
kruche Jtem krűche hait ʃiegels heincze(n) zu geʃproch(e)n wie daß er yme iij gld
ʃiegels heincz ʃchuldig ʃihe vnd gebe ýme die nit das ʃchade yme aluijl darzű
Herr Johan Wijlt, Domvikar zu Mainz, hat im Namen der dortigen Bruderschaft einen Gerichtsbrief aus dem Jahr 1394 verlesen lassen und den bei Gericht festgehalten. Der Brief enthält 6 Pfund Geld mit etlichen dafür gestellten Unterpfändern, die wollen sie einziehen nach Wortlaut dieses Briefes usw. Dagegen sagt Emerich von Engelstadt, unser Schultheiß und Mitschöffe, er habe Güter in den angesprochenen Unterpfändern liegen und fragt das Gericht, ob er nicht die Gülte bezahlen und die anderen Unterpfänder dank seiner Befugnis an sich nehmen soll. Darauf ist unter Vorbehalt gewiesen worden, sofern er Güter in den genannten Unterpfändern liegen hat und der Bruderschaft ihre Gülte fortan geben will, so mag er sie an sich nehmen. Das hat Emerich bei Gericht festgehalten, wie es Recht ist. Herr Johan hat zugesagt, er wolle es auch dabei belassen. Das hat Emerich bei Gericht festgehalten.
Zwischen Clas von Winternheim und Peter Halgart ist es vertagt worden zum nächsten Gerichtstag.
Die Unschuld zwischen Peter Ruhe und Emerich von Engelstadt, unserem Schultheißen, ist bis zum nächsten Gerichtstag nach dem 11. November vertagt worden, zum gleichen Recht wie heute. Wenn Peter den 1. Gerichtstag dann versäumt oder aus anderen Ursachen vergisst, so hat Emerich zugesagt, ihm nicht zu willfahren. Das hat Peter bei Gericht festgehalten.
Hans Hofmann, Contze Herman, Henne Bauer und Fintlich sagen gemeinsam zu, Contze Laudert von Heidesheim 2 Gulden und 18 Albus in 14 Tagen zu geben. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.
Peter Ruhe sagt, er habe für die Kirche seine 4. Heischung gegen Henne Scherer von Gaulsheim verkündet wegen eines Pfundes Geld. Er zieht die dafürstehenden Unterpfänder ein und begehrt im Namen der Kirche, dass der Schultheiß ihm Bann und Frieden darüber legt. Das hat er getan. Das hat Peter bei Gericht festgehalten.
Henne Gruse hat Nese Jorge beschuldigt, ihr verstorbener Ehemann sei Kirchenmeister gewesen. Nun habe er ihm für die Kirche 1 Gulden und 18 Albus gezahlt. Das sei ihm Kirchenbuch nicht ausgetragen. Dass Nese solches nicht bezahlt, damit er keinen Schaden nimmt, das schade ihm 2 Gulden. Er fordert von ihr ein Ja oder Nein. Darauf sagt Nese, ihr verstorbener Ehemann sei Kirchenmeister gewesen, sie habe keine Zweifel daran, dass er das, was ihm gebührt habe, aus- oder einzutragen, getan habe. Davon wisse sie nichts. Weshalb er sie weiter belangt, daran sei er unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an 14 Tage. Das haben sie beide festgehalten.
Emerich von Engelstadt, unser Schultheiß, erhebt eine 1. Klage wegen 50 Gulden Geld Hauptgeld und 50 Gulden Schaden gegen Herrn Johan Rabenold, Altarist zu St. Agnes in Mainz und auf alles.
Kruche hat Heinz Siegel beschuldigt, er sei ihm 3 Gulden schuldig und gebe ihm die nicht. Das schade ihm nochmals so viel dazu.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 016v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-016v/pagination/18/ (Abgerufen am 01.12.2024)