v(er)dingt hengin moll(er)n ʃin wort zu thüne vnd hait ʃin vnd(er)tinge
verbot als recht iʃt vnd ʃagt nach dem hengin geʃchuldiget
ʃihe des malt(er) korns halb(e)n wie daß das Jn korcze gegeb(e)n
ʃolle ʃin / nű habe er die mole kűme czweý Jahre gehabt
vnd wiß nűʃte dauo(n) dan(n) brenge her heinrich bij als recht
iʃt daß er das malt(er) korns off der molen habe / vnd auch bynne(n)
drißijg Jaren gegeb(e)n ʃihe / was ýme dan(n) gebűre műße er
gehorʃam ʃin vnd dwile erßs nit bij brengt / ʃo hofft er
ýme nit ʃchuldijg zu ʃin vnd ʃtilt eß auch zu recht / dwile
peter alʃuo(n) h(er)n heinrichs wegen off konde zűgt So wiʃet
der ʃcheffen mit vnd(er)tinge daß er die auch vor gerichte
brenge(n) ʃall vnd das thűne Jn xiiij tagen bedarff er dan(n)
ʃýn(er) tage furte vnd heiʃt die als recht iʃt So ʃall ma(n) yme
die furt(er) ʃtillen noch zű czweýen xiiij tagen vnd ʃo die
konde verhort(en) wirt beheltlich hengin ʃin(er) Jnʃage vnd
geʃchee furt(er) ʃoujl als recht iʃt das haint ʃie beide v(er)bot
Jtem peder Rűhe alʃuo(n) mo(m)perʃchafft wegen ped(er) ʃchuͦmech(er)s
erf(olgt) p b von heiʃeßheim erf(olgt) Jorgen neʃen vnd hen(ne) aým berge
offs büch vnd hait auch an ýne p b
Jtem hen(ne) von eltuil hait verdingt hengin moll(er)n ʃin worte
zu thűne vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd hait
das bűch geigen ʃnýders cleʃen laißen offen vnd das verbot
hengin vnd hofft dwile der winkaűffe erkant(en) hait nach lude des zittels
moller ʃo ʃoll ýne cleʃe auch weren dan(n) er habe den kauffe zittel vnd
ʃnid(er)s cleʃe kerben mit ýme gethan vnd gemacht(en) vnd ʃtilt das gancze zű
recht jn maißen als vor Daroff ʃagt cleʃe er hoffe nach lude
des zittels der dan(n) Jnhalde ʃin mit erb(e)n / die ʃoll hengin auch
ʃűchen dan(n) er konne eß nit gethűne / ʃo habe erßs auch nit macht
er ʃihe auch ýre mo(m)per nit dan(n) er habe ýme vor allem ʃchaden
vor ʃich gebott(en) werʃchafft zu thüne das biede er ýme aber eynßs vnd
hait das verbot vnd hofft hengin wider nit ʃchűldijg zu ʃin
ad ʃocios vnd ʃtilt eß auch zu recht das iʃt gelengt bijß off die geʃell(e)n
welchen do gelangt der mags korczen das haint ʃie beide v(er)bot
Jtem die vnʃcholt zuʃch(e)n ped(er) Ruhen vnd dem ʃcholteß(e)n iʃt ge-
gelengt lengt an das nehʃte gerichte ʃic hodie a(m)bo verbot
geleng Jtem die vnʃcholt zuʃch(e)n hen(ne) grűßen vnd Remßen claʃen iʃt
gelengt an das nehʃte gericht(e) nach der pinxʃtwoch(e)n ʃic hodie
act(um) off mitwoch nach de(m) ʃontage Cantate
nota + Jtem pet(er) der ʃchrib(er) alʃuo(n) h(er)n heinrich wolffs wegen hait
verpflichtet, Hengin Muller vor Gericht zu vertreten und hat seine anwaltliche Vollmacht bei Gericht festgehalten, wie es Recht ist. Er sagt, nachdem Hengin beschuldigt wurde wegen des Malters Korn, wie dass in Kürze gegeben werden soll. Nun habe er die Mühle kaum zwei Jahre gehabt und wisse nichts davon. Beweist Herr Heinrich, wie es Recht ist, dass er das Malter Korn auf der Mühle stehen habe und dass es seit 30 Jahren gegeben wurde, dann müsse er das, was ihm dann gebührt, befolgen. Wenn er es nicht beweist, so hofft er, ihm nichts schuldig zu sein und legt das auch dem Gericht vor. Weil Peter sich im Namen des Herrn Heinrich auf Zeugenaussage bezieht, so weist das Schöffengericht unter Vorbehalt, dass er die auch vor Gericht bringen soll und soll das tun in 14 Tagen. Bedarf er dann weiterer Gerichtstermine und fordert die, wie es Recht ist, so soll man ihm weitere zwei zu jeweils 14 Tagen anberaumen. Und wenn die Zeugenaussage angehört wird, vorbehaltlich Hengins Einsage, dann geschehe weiter, was Recht ist. Das haben sie beide bei Gericht festgehalten.
Peter Ruhe verklagt als Momber des Peter Schuhmacher von Heidesheim, Nese Jorge und Henne am Berge auf das Buch und hat auch Pfänder von ihnen gefordert.
Henne von Eltville hat sich verpflichtet, Hengin Muller vor Gericht zu vertreten, und hat seine anwaltliche Vollmacht bei Gericht festgehalten, wie es Recht ist, und hat das Buch gegen Clese Schneider aufschlagen lassen und das bei Gericht festgehalten. Er hofft, weil der Weinkauf anerkannt hat nach Wortlaut des Zettels, so soll ihnen Clese auch Sicherheit leisten, denn er habe den Kaufzettel und die Kerbe mit ihm getan und gemacht, Das Ganze legt er dem Gericht vor so wie zuvor. Darauf sagt Clese, er hoffe nach Wortlaut des Zettels, der dann seine Miterben beinhaltet, die müsse Hengin ebenfalls herausfordern, denn er könne es nicht tun, er habe keine Vollmacht, er sei auch nicht ihr Momber. Er habe ihm, ohne Schaden für sich, angeboten, Sicherheit zu leisten, das Besitzrecht zu übertragen, das biete er ihm aber einzig und allein. Er hat das bei Gericht festgehalten und hofft, Hengin weiter nichts schuldig zu sein. Das legt er dem Gericht vor. Das ist verschoben bis das Vollgericht zusammentritt. Wem das als zu lange dünkt, der kann es verkürzen. Das haben sie beide bei Gericht festgehalten.
Die Unschuld zwischen Henne Gruse und Clas Remß ist bis auf den nächsten Gerichtstag nach der Pfingstwoche verlängert worden, zum gleichen Recht wie heute.
Mittwoch 26. April 1475
Peter, der Schreiber, hat im Namen des Herrn Heinrich Wolff
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 021v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-021v/pagination/6/?L=0&cHash=10e94ffc1161f2c7b8bb4d92d112ee60 (Abgerufen am 29.11.2024)