Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 023v

21.06.1475  / Mittwoch Albanstag

Transkription

ýme fintlich ʃin anczal uß zu riechten in xiiij tag(en) ʃi no(n) p erf(olgt)
Das hait ʃnid(er)s concze verbot ffurt(er) ʃagen h(er)ma(n)s concze vnd
barte / ʃie ʃihen ʃoliche ʃcholt ʃchuldig geweʃt(en) vnd ʃihen auch
mit dem heiptma(n) oberko(m)men daß er ýne zijt vnd ziele ge-
geb(e)n habe / bijß zu dem vergangen herbʃt / do hab(e)n ʃie yren
ʃchad(e)n gethain vnd den heiptma(n) bezalt(en) vnd wes er ʃie wid(er)
anlange des ʃihen ʃie vnʃchuldijg Snid(er)s concze hait verbot
daß ʃie erkant(en) hab(e)n / daß ʃie yne verʃaczt haint / ʃo ʃich des off
czwene ußgeʃnett(en) zittel / der ʃie dan(n) eyne(n) hab(e)n dauo(n) ʃo hoff
er daß ʃie mit ýrem anczal nit da von gehen ʃollen / nach dem dan(n)
fintlich erkant(en) hait / ʃond(er) ýne loʃen vnd ʃtilt das zu recht / bart
vnd h(er)ma(n)s Concze ʃagen ʃie hab(e)n ýne nit verʃaczt(en) dan(n) er ʃihe
von bedde wegen mit ýne gangen vnd hoffen ȳme nit wider
ʃchuldig zu ʃin dan(n) wie ʃie vor geantwort hab(e)n vnd ʃtille(n) das
auch zu recht Dar off ʃ(e)n(tent)ia nach dem Concze ʃnid(er) off ey(n) zittel
zugt ʃo ʃoll er den vor gericht brenge(n) vnd das thune in xiiij
tagen bedarff er dan(n) ʃiner tage furte vnd heiʃt die als recht iʃt
ʃo ʃoll ma(n) yme die furt(er) ʃtillen noch zu czweien xiiij tag(en) vnd
ʃo der zittel verhort(en) wyrt beheltlich Conczen vnd bart(en) yre
jnʃage vnd geʃchee furt(er) ʃoujl als recht iʃt das haint ʃie v(er)bot

Jtem ancze duppengießer hait ʃich verdingt peder Rűhen zuͤ
fecit Juʃticia(m) den heilg(en) zu geleiden vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als
ped(er) rűhe recht iʃt / vnd hait das buch wie dan(n) anʃprache vnd antwort
zuʃch(e)n Jonck(er) emerich(e)n vnʃ(er)m ʃcholtes gelut(en) laiß(e)n offen
vnd das verbot vnd peder hait das recht gethain nach lude
des buchs als recht iʃt das hait ancze alʃuo(n) ʃintweg(en) v(er)bot

erlaiß(e)n Jtem Remßen clas hait hen(ne) grűʃen der vnʃchulde erlaißen
vnʃcholt vnd will yme ʃine(n) gerichts ʃchad(e)n noch daling ußriechten
das hait henne verbot

erf(olgt) Jtem hen(ne) grűʃe erf(olgt) Jorgen(n) henne vor 4 gld

erf(olgt) Jtem Remßen clas erf(olgt) Jorgen henne(n) vor vj gld

erf(olgt) Jtem korber von heiʃeßheim erf(olgt) hans hoffma(n) vor ey(n) gld
heiptgelt vnd x gld ʃchaden

erf(olgt) Jtem herma(n)s Concze erf(olgt) hans hoffma(n) vor iiij gld vnd iiij lb hlr

Jtem jdem erf(olgt) ʃnýders ped(er)n vor iiij gld vnd iiij lb hlr

2 h Jtem her peter d(er) phern(er) zu heiʃeßhey(m) dut ʃin 2 h off ped(er)
halgartn(er) ut p(ri)ma

Act(um) off mitwoch ʃant albans tage

tag v(er)hut(en) Jtem henne ercken(n) vnd ped(er) ʃműßer haint yren tag v(er)hut(en)
y̋re ʃage zu beweren geigen petern vnʃ(er)m gericht(en)

Übertragung

ihm Fintlich zu, seinen Anteil in 14 Tagen auszurichten. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung. Das hat Contze Schneider bei Gericht festgehalten. Weiter sagen Contze Herman und Bart, sie seien das Geld schuldig gewesen und seien auch mit dem Hauptmann übereingekommen, dass er ihnen bis zum vergangenen Herbst Zahlungsfrist gegeben habe. Da haben sie ihre Kosten und den Hauptmann bezahlt. Weshalb er sie weiter belangt, daran sind sie unschuldig. Contze Schneider hat bei Gericht festgehalten, dass sie anerkannt haben, dass sie ihn als Bürgen gesetzt hatten, gemäß zweier ausgeschnittenen Zettel, von denen sie einen haben. Davon, so hofft er, dass sie mit ihrem Anteil nicht davon abgehen sollen, nachdem Fintlich zugestanden hat, sondern ihn entbinden und legt das dem Gericht vor. Bart und Contze Herman sagen, sie haben ihn nicht zum Bürgen gesetzt, denn er sei auf ihre Bitte mit ihnen gegangen und hoffen, ihm nichts weiter schuldig zu sein als das, was sie zuvor geantwortet heben und legen das dem Gericht vor. Darauf ergeht die Entscheidung: Nachdem Contze Schneider sich auf einen Zettel bezieht, so soll er den vor Gericht bringen und das tun in 14 Tagen. Bedarf er dann weiterer Gerichtstermine und fordert die, wie es Recht ist, so soll man ihm noch zwei weitere zu jeweils 14 Tagen festsetzten. Wenn der Zettel verlesen wird, geschehe, vorbehaltlich der Einsage von Contze und Bart, dann weiter, was Recht ist. Das haben sie bei Gericht festgehalten.

Antze Duppengießer hat sich verpflichtet, Peter Ruhe zu den Heiligen zu geleiten und hat seine anwaltliche Vollmacht bei Gericht festgehalten, wie es Recht ist und hat das Buch, wie dann Klage und Erwiderung zwischen Junker Emerich, unserem Schultheißen gelautet hat, aufschlagen lassen und das bei Gericht festgehalten. Peter hat das Recht getan gemäß dem Buch, wie es Recht ist. Das hat Antze für sich bei Gericht festgehalten.

Clas Remß hat Henne Gruse seine Schuld erlassen und will ihm seinen Gerichtschaden noch heute bezahlen. Das hat Henne bei Gericht festgehalten

Henne Gruse verklagt Henne Jorge wegen 4 Gulden.

Clas Remß verklagt Henne Jorge wegen 6 Gulden.

Korber von Heidesheim verklagt Hans Hofman wegen 1 Guldens Hauptgeld und 10 Gulden Schaden.

Contze Herman verklagt Hans Hofman wegen 4 Gulden und 4 Pfund Heller.

Derselbe verklagt Peter Schneider wegen 4 Gulden und 4 Pfund Heller.

Herr Peter, Pfarrer in Heidesheim, verkündet gemäß der 1. seine 2. Heischung gegen Peter Halgart.

Mittwoch 21. Juni 1475

Henne Ercker und Peter Smußer haben ihren Verhandlungstermin gewahrt, um ihre Aussage zu beweisen gegen Peter, unseren Gerichts-

Registereinträge

Albanstag (Albani)   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Duppengießer, Antze   –   Engelstadt, Emerich von   –   Ercker, Henne   –   Fintlich   –   Gerichtsschaden   –   Gerichtsschreiber (Reichsgericht)   –   Gruse, Henne   –   Halgarten, Peter   –   Hauptmann   –   Heidesheim (Ort)   –   Heilige   –   Herbst   –   Herman, Contze   –   Hofmann, Hans (der)   –   Jorge, Henne   –   Kerbzettel   –   Korber, Henne   –   Mittwoch   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Olm, Peter von   –   Peter (Name)   –   Remß, Clas   –   Ruhe, Peter   –   Schneider, Contze   –   Schneider, Peter   –   sententia   –   Smußer, Peter   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vollmacht   –   Ziel   –