Diß iʃt anʃpraich vnd anttwo(r)t So fur vnd Schulthiʃß vnd
Scheffenn̄ an dem(e) gericht zu wackernheim(m) daʃelbs geludt hait
antreffen̄ peter̄ ruwen(n) wonhafftig zu heyʃßheim(m) als eyn(n) an-
cleger an eyme / anderteyls Johannes monxhorne von(n) momp(er)ʃchafft
wegen(n) der frauwe(n) zu altenmonʃt(er) zu mentz(e) berorenn̄
Jtem Rudig(er) von(n) peter ruwe(n) wegen(n) ʃpricht zu Johannes monxh(orn)
von(n) momp(er)ʃchafft weg(en) der frauwen(n) von(n) altenmonʃt(er) zu mentze
wie er hie fur an das gericht zu wackernheim(m) mit eynem gerichts
brieff komme(n) ʃij vnd hait ʃolchenn̄ brief leʃen(n) laʃʃen(n) / vnd danach
eynen fleckenn̄ wingart offgeholt off petern ruwen(n) gena(n)t am
Rynehenne / deß doch peter nit geʃtendig iʃt / daß er eynichen flecken
Jnhabe der den frauwe(n) zinßhafftig ʃij oder Jne v(er)lacht worden fur
ʃolchen(n) zinß lűdt deß brieffs fur ʃolich gult alß dan der brieff beʃtym(m)pt
Darum(m)b ʃo hofft pet(er) Rüwe daß er die offholu(n)ge vnbillich gethan
hab vnd er ʃoll handt abthun(n) vnd Jne bij dem(m) ʃynen laʃʃen(n) / Joh(anne)s
brecht dan bij mit eyne(m) beʃʃern(er) rechtenn̄ / dan(n) der brieff beʃtym(m)e / viij ß
grunt gulte den Jungfrauwe(n) von(n) huʃen(n) der hab er od(er) die ʃynen
nye gegebenn̄ hab / der brieff melde auch gefor an dem meʃßbauwme
deß peter doch nit geʃtendig iʃt / So gedenck auch keynem(m) man Jn
wackernheim̄ daß ye keyn bauwme da geʃtanden(n) / der alʃo genan(n)t
wurden(n) ʃij / ʃo zeyget der brieff gefor der frauwe(n) von(n) biebbelnheim(m)
deß pet(er) auch nit geʃteet daß er eynchen(n) fleckenn̄ Jn hab der der ob
genanten(n) frauwen von(n) bybbelnheim(m) gefor lijhe will getruwen(n)
dwile der brieffe die grundt gult nit beʃtympt auch der geforen(n)
nit monxhorne ʃoll handt abthun(n) vnd ʃoll jme ʃinen wingart
laʃʃenn̄ folgenn̄ Jn maiʃʃenn̄ er darfur davon(n) geredt hait
vnnd ʃoll jme deß mit recht wole benűgen̄
Antz daroff von(n) monxhorne wegen(n) redt vnd lacht dar eynen(n)
gerichts briefe an deß Riches gericht zu Jngelheim(m) furzijten
Dies sind Klage und Antwort, wie sie vor Schultheiß und Schöffen an dem Gericht zu Wackernheim daselbst gelautet haben, betreffend Peter Ruhe, wohnhaft zu Heidesheim, als Kläger auf der einen Seite, auf der anderen Johannes Monxhorn als Momber der Frauen von Altenmünster zu Mainz.
Rudiger beschuldigt für Peter Ruhe, Johannes Monxhorn, als Momber der Frauen von Altenmünster zu Mainz, er sei hier vor das Gericht von Wackernheim mit einem Gerichtsbrief gekommen und habe den verlesen lassen, und habe danach einen Flecken Wingert eingezogen von Peter Ruhe genannt am Rynehenne Doch Peter streitet ab, dass er einen Flecken inhabe, der den Frauen zinshaftig ist oder ihnen vergeben sei für einen solchen Zins nach Wortlaut des Briefs bezüglich einer solchen Gülte, wie der Brief das bestimmt. Darum, so hofft Peter Ruhe, dass er die Einziehung zu Unrecht getan hat und er soll seine Hand davon lassen und ihn bei dem Seinen belassen, Johannes brächte dann bei mit einem besseren Recht, denn der Brief bestimmt 8 Schilling Grundgülte den Jungfrauen von Ingelheim. Den haben er oder die Seinen nie gegeben. Der Brief vermelde auch: neben beim Messbaum, was Peter doch nicht zugestehe. So denke auch keinem Mann in Wackernheim, dass dort je ein Baum gestanden habe, der so genannt worden sei. Der Brief zeigt: neben den Frauen von Biebelheim, was Peter auch nicht zugesteht, das er einen Flecken dort habe, der den obgenannten Frauen von Biebelnheim benachbart liegt, will darauf vertrauen, weil der Brief die Grundgülte nicht betrifft, auch nicht die Anrainer. Monxhorn soll seine Hand davon lassen und soll ihm seinen Wingert folgen lassen, so wie er das zuvor gesagt hat und soll ihm das rechtlich genügen.
Antz darauf redet für Monxhorn und legt einen Gerichtsbrief vor an das Reichsgericht zu Ingelheim, vor seinerzeit
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 033, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-033/pagination/20/ (Abgerufen am 02.11.2024)