1485 [a]
Actu(m) off montag nach Jnuocauit Anno etc lxxqui(n)to
Jtem zuʃʃenn̄ petern(n) vnnʃerm(m) gerichts ʃchrib(er) von(n) momp(er)ʃchafft weg(en)
hern(n) heinrichis
vnd hench(in) Ebberts iʃt gelengt bijß off daß negʃt gericht nach oʃtern(n) zu allem
rechten(n) Alß off húde tag
Actu(m) off mittwoch p(ost) miʃericordia d(omi)ni
Anno d(omi)ni etc lxxqui(n)to
Jtem Antz düppengieʃʃer hait ʃich v(er)dingt pet(er)n vnʃerm gerichts schrib(er)
alßvon(n) momp(er)ʃchafft
weg(en) h(er)n heinrichs wolffen Rytt(er)s ʃin wort zu thun(n) vnd hait ʃin vnd(er)ding v(er)bott
als recht iʃt Vnd hait daß buch gegen(n) henchin(n) mullern(n) laʃʃen offen vnd v(er)bott
vnd hofft nachdem ʃich peter alß von ʃyns herenn̄ weg(en) bezogen / off ettliche / die
daß malt(er) korns mit andern haint helfenn̄ teylen(n) auch daß es ettlichen(n) kondt
ʃij / daß es gegeb(e)n iʃt / alles nach ludt deß buchs / die konde ʃoll man(n) horen
vnd begert ʃiner tage die zu bringen vnd hofft man(n) ʃoll jme die auch darzu
ʃtellen vnnd wan(n) die konde v(er)horet wirt Erkente dan daß gerichte daß es
damit nit genu(n)ge we(re) / Solt dan(n) her(r) heinrich ettwas me darzu thun nach
ludt ʃines zuʃpruchs wolt er gehorʃam ʃin / vnd ʃtillt daß zu recht /
Daroff hait ʃich henne von(n) Eltfelt v(er)dingt hench(in) muͤllern ʃin wort zu thu(n)
vnd ʃin vnd(er)dinge v(er)bott alß recht iʃt / vnd ʃagt nach dem(m) henchin geʃchuldigt
ʃij deß malter korns halben / wie daß / das Jn kortz gegeb(e)n ʃin ʃoll
nu habe er die müle keine zwey Jahre gehabt / vnnd wiʃß nüʃt dauon / dan(n)
bringe her heynrich bij als recht iʃt / daß er daß malter korns off der muͦlen
hab / vnd auch bynnen driʃʃig Jaren gegeb(e)n ʃij / waß Jme dan gebüre
müß er gehorʃam(m) ʃin vnnd dwile ers nit bijbringt / ʃo hofft er Jme nit ʃchuldig
zu ʃin / vnd ʃtillet es auch zu recht / dwile peter alß von(n) hern(n) heinrichis
wegenn̄ off konde zucht / So wiʃet der ʃcheffen mit vnd(er)dinge / daß er die
auch vor gerichte bringen(n) ʃoll / vnd das thun(n) Jn xiiij tagen / betarff er
dan(n) ʃiner tage furt vnd heyßet die alß recht iʃt So ʃoll man(n) jme die
furt(er) ʃtellen noch zu zweyenn̄ xiiij tagen vnd ʃo die konde v(er)hort wirt
beheltlich henchin ʃiner Jnʃage vnd geʃche furt ʃouil recht iʃt daß hant
ʃie beyde v(er)bott
Actu(m) 4ta p(ost) cantate
Jtem peter ʃchrib(er) alßuon(n) h(er)n heinrich wolffs wegen hait ʃinen zweyten taig
furt(er) geheyʃßenn̄ konde zu brengen geyn(n) henchin müllern(n)
[a] Hinzufügung des 19./20. Jahrhunderts mit irrtümlicher Jahreszahl »1485«.
Montag 13. Februar 1475
Zwischen Peter, unserem Gerichtsschreiber, als Vertreter des Herrn Heinrich und des Henchin Ebert, wurde es aufgeschoben auf den nächsten Gerichtstag nach Ostern zum gleichen Recht, wie am heutigen Tag.
Mittwoch 12. April 1475
Antz Duppengießer hat sich verpflichtet, Peter, unseren Gerichtsschreiber, als Momber des Herrn Heinrich Wolff, Ritter, vor Gericht zu vertreten und hat seine gerichtliche Vollmacht festgehalten, wie es Recht ist. Er hat das Buch gegen Henchin Muller aufschlagen lassen und festgehalten. Er hofft, nachdem sich Peter für seinen Herrn bezogen hat auf etliche, die das Malter Korn mit geholfen haben zu teilen, auch, dass etlichen bekannt sei, dass es gegeben wurde, alles nach Wortlaut des Buchs. Diese Zeugenaussagen soll man anhören und er fordert Gerichtstage, diese beizubringen, und hofft, man soll ihm die auch dazu stellen. Wenn die Zeugenaussage angehört wird, erkennt dann das Gericht, dass es damit nicht genug wäre, sollte dann Herr Heinrich etwas mehr dazu tun, nach Wortlaut seiner Beschuldigung, will er dessen gehorsam sein und legt das dem Gericht vor. Darauf hat sich Henne von Eltville verpflichtet, Henchin Muller vor Gericht zu vertreten und hält seine gerichtliche Vollmacht fest, wie es Recht ist, und sagt, nachdem Henchin beschuldigt sei wegen des Malters Korn, wie dass in Kürze gegeben sein soll. Nun hat er die Mühle keine zwei Jahre gehabt, und weiß nichts davon, dann bringe Herr Heinrich bei, wie es Recht ist, dass er das Malter Korn auf der Mühle habe und das es auch seit 30 Jahren gegeben wird. Was ihm dann gebührt, dazu muss er gehorsam sein, und wenn er es nicht beibringt, so hofft er, ihm nichts schuldig zu sein und legt das dem Gericht vor. Weil Peter sich für Herrn Heinrich auf Zeugen beruft, so weisen die Schöffen unter Vorbehalt, dass er die auch vor Gericht bringen soll, und soll das tun in 14 Tagen. Bedarf er dann weiterer Gerichtstage und fordert die, wie es Recht ist, so soll man ihm zwei weitere zu jeweils 14 Tagen anberaumen. Und wenn die Zeugenaussage angehört wird, vorbehaltlich der Einsage Henchins, geschehe weiter was Recht ist. Das haben sie beide bei Gericht festgehalten.
Mittwoch 26. April 1475
Peter, Gerichtsschreiber, hat für Herrn Heinrich Wolff seinen 2. Tag gefordert, Beweise gegen Henchin Muller beizubringen.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 035, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-035/pagination/12/ (Abgerufen am 01.11.2024)