Jm̋e geoffent nach ʃyme begere würden / nach der offenu(n)ge Johannes kemel
beducht er hett ʃich geʃumpt in ettlichen ʃinen wo(r)ten / vnd lacht dar
ij alb fur den gerichts ʃchadenn / da ʃtalt ʃich māthis dar von weg(en)
nit ʃine frauwe liʃe / vnd begert daß buch abermals zu horen / vnd ʃprach
fr(au) zugeg(en) zu Ebbarts henchin(n) / wie er daß korne frauwe(n) liʃe nit gebe Jn maʃʃen
er daß erkant hett / daß ʃchedet ʃiner Jungfrauwe(n) xl gld / vnd ob er
ye neyn darzu ʃag(en) wolt / ʃo zucht er ʃich off daß gerichtsbuch / Rudig(er) von(n)
ebba(r)ts henne(n) wegenn̄ redt vnd hait v(er)bott / daß ʃich frauwe liʃa off daß buch
zucht / vnd hofft ʃo ʃie ʃich off daß buch zyehe / ʃie ʃoll daß bringen / vnd
begert deß mit recht Darvff iʃt gewißt / mit vnd(er)dinge / dwile
ʃich frauwe liʃe off das buch zucht / ʃo ʃoll ʃie daß bring(en) / hait math(is)
von(n) frauwe liʃe wegen(n) gefragt Jn welch(er) zijt ʃie daß thun ʃoll Jʃt
gewißt Jn xiiij tag(en) / bedarff ʃie dan ire tage furt(er) vnd heyßt die
als recht iʃt / So ʃoll man ire die ʃtellen noch zu zweyen xiiij tagen
daß hant beyde p(ar)tijen v(er) bott
Actu(m) i(n) die kyliani Anno lxxxjo
Jtem muͤller henne von heyßißheim(m) von(n) momp(er)ʃchafft weg(en) frauve liʃe
von Spanheim(m) hait ʃinen erʃten and(er)n tag furt(er) geheÿʃʃ(e)n daß büch
zu bring(en) deß iʃt Jme tag furt(er) geʃtalt von dem vber xiiij tage
Actu(m) i(n) die ʃ(anc)ti Jacobi Anno q[u]o ʃup(ra)
Jtem muller henne von(n) heyßißheim(m) von momp(er)ʃchafft weg(en) frauwe liʃe
von Spanheym(m) hait ʃinen zweiten dritt(en) tag furter geheyʃß(e)n daß buch
zu bringen deß iʃt Jme tag furt(er) geʃtalt von dem vber xiiij tage
Actu(m) i(n) die ʃ(anc)ti Cyriaci
Item muller henne von heyßißheim(m) von(n) momp(er)ʃchafft weg(en) frauwe(n) liʃe
hait ʃinen drittenn̄ 4 [a] tag furt(er) geheißen(n) daß buch zu bringen deß
iʃt Jme beyden dag geʃtalt an daß negʃt gericht geʃtalt daß hait er v(er)bott
Actu(m) 4ta ante bartholomej
Jtem Sint kommen erʃchienen fur gericht frauve liʃa von Spanheym(m) / vnd
Ebba(r)ts henchin vnd hait Rudig(er) von(n) wegen(n) Ebba(r)ts henchin(n)
laʃʃen gefragen daß gericht / ob fraüve Liʃa ire tage geheyʃß(e)n hab
[a] Die »4« ist über der Zeile beigefügt. Das darunter stehende Wort »drittenn̄« ist nicht durchgestrichen.
ihm geöffnet worden. Nach der Eröffnung dünkt es Johannes Kemel, er hätte sich in etlichen Worten gesäumt und bezahlt 2 Albus für Gerichtskosten. Da zeigt sich Mathis für Frau Lise und fordert, das Buch abermals anzuhören und spricht zu Henchin Ebert, dass er Frau Lise das Korn nicht so gebe, wie er das zugesagt hat. Das schade seiner Frau 40 Gulden. Wenn er je Nein dazu sagen will, so bezieht er sich auf das Gerichtsbuch. Rüdiger Spricht für Henne Ebert und hält bei Gericht fest, dass sich Frau Lise auf das Buch bezieht und hofft, da sie sich auf das Buch bezieht, soll sie das beibringen und fordert das mit Recht. Darauf wurde gewiesen, unter Vorbehalt, weil sich Frau Lise auf das Buch bezieht, soll sie das beweisen. Mathis hat für Frau Lise gefragt, in welcher Zeit sie das tun soll. Wurde gewiesen: In 14 Tagen. Bedarf sie dann weiterer Gerichtstage und fordert die, wie es Recht ist, so soll man ihr die anberaumen noch zweimal zu jeweils 14 Tagen. Das haben beide Parteien bei Gericht festgehalten.
Sonntag 8. Juli 1481
Henne Muller von Heidesheim hat als Momber der Frau Lise von Sponheim seinen anderen Tag gefordert, das Buch zu bringen. Ihm ist ein Verhandlungstermin festgesetzt von heute über 14 Tage.
Mittwoch 25. Juli 1481
Henne Muller von Heidesheim hat als Bevollmächtigter der Frau Lise von Sponheim bei Gericht seinen dritten Tag gefordert, das Buch zu bringen. Ihm ist ein weiteren Gerichtstermin festgesetzt von heute über 14 Tage.
Mittwoch 8. August 1481
Henne Muller von Heidesheim hat als Momber der Frau Lise seinen vierten Tag gefordert, das Buch zu bringen. Ihnen beiden wurde ein Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag festgesetzt. Das hat er bei Gericht festgehalten
Mittwoch 22. August 1481
Vor Gericht sind erschienen Frau Lise von Sponheim und Henchin Ebert. Rudiger hat für Henchin Ebert das Gericht gefragt, ob Frau Lise ihre Tage gefordert habe
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 037, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-037/pagination/17/?L=0&cHash=0d3e85929779aa996c22e42a8de3695c (Abgerufen am 30.10.2024)