alß recht ʃij
Daroff henne ercke der ʃich dan v(er)dingt frauwe liʃe ir wo(r)t zu thu(n) gefragt
hait / ob auch muller henne von(n) heyßißheim(m) von(n) momp(er)ʃchafft weg(en)
frauve(n) Liʃe von(n) Spanheym(m) ʃine tage furt(er) geheyʃß(e)n hab daß buch
zu bring(en) / daß gericht iʃt Jme deß geʃtendig geweʃt / Ja /
Darvff Rudig(er) vo(n) ebba(r)ts henchins weg(en) redt / dwile frauve ʃelbs Lyʃe
ʃelbst mit eygen(er) perʃone off daß buch gezogen(n) hab durch Jren(n) knecht
Mathiß(e)n / dwile ʃie dan(n) ire tage ʃelbs nit furt(er) geheyʃß(e)n hait alß reht
iʃt / So ʃoll ʃie ʃich geʃumpt han vnd Ebba(r)ts henchin ʃolt der anʃprach
von Jre embrochen(n) ʃin / vnd ʃtalt daß zu recht
Darvff henne erck reddt von(n) frave Liʃe wegen(n) dwile frauwe liʃe muller
hennen von(n) heyßißheim(m) momp(er) gemacht / vnd Jne nye widderruffen
hab Auch vnd daß gericht geʃtunde daß mullerΞ henne von(n) frauwe liʃen
momp(er) ʃine dage furt geheyʃʃen(n) hette alß recht we(re) / ʃo ʃolt ʃich frauve liʃa
fr(au) liʃa vngeʃümpt han(n) vnd ʃtalt zu recht Rudig(er) hofft frauwe liʃa hab ʃich
geʃümpt ʃo fr(au) liʃe ʃie ʃich ʃelbs off dz buch hab gezogen nach dem ʃie gewiʃt
ʃin ʃie vnd Jre tage nit ʃelb(er) furt(er) geheiʃʃ(e)n habe // daß ʃtalt er zü recht
Sie ʃoll ʃich gesumpt han(n) vnd ʃtalt damit zu recht wie fur
Darvff redt der ʃchulthiß daß gericht zu wackernheyn(m) hab eyne(n) vber hai{...}
zu Jngelheim vnd waß ʃie wiʃen(n) daß wiʃen ʃie mit vnd(er)dinge
Nach Anʃprach anttwo(r)t vnd beyderteile furbringen wiʃet der Scheffin
mit vndderdinge daß ʃich frauwe liʃa von(n) Spanheym(m) geʃumpt habe
daß ortel hait Ebba(r)ts henchin(n) v(er)bott
Von(n) dem gewiʃten vrte(i)l hait frauwe Liʃe von(n) Spanheim(m) appellert fur
vnʃers gnedig(en) heren(n) deß pfaltzfraue(n) hoiffricht(er) vnd Reden geyn(n) heidelb{erg}
mit gewonlichenn̄ gezugniß off den obgenant(en) taig alß diß ortel vß
gewiʃet iʃt 4ta ante Bartholomej Anno etc Lxxxp(ri)mo
wie es Recht ist. Darauf hat Henne Ercker, der sich verpflichtet hat, Frau Lise vor Gericht zu vertreten, gefragt, ob auch Henne Muller von Heidesheim als Momber der Frau Lise von Sponheim seine weiteren Tage gefordert habe, das Buch zu bringen. Das Gericht hat ihm zugesagt: Ja. Darauf sagt Rüdiger für Henchin Ebert, weil sich Frau Lise selbst persönlich auf das Buch bezogen hat durch ihren Knecht Mathis, weil sie dann ihre Tage selbst nicht weiter gefordert hat, wie es Recht ist, so soll sie sich gesäumt haben. Henchin Ebert soll von ihrer Forderung freigesprochen sein. Das legt er dem Gericht vor.
Darauf sagt Henne Ercker für Frau Lise, weil Frau Lise Henne Muller von Heidesheim zum Momber gemacht und ihn nie entbunden hat und das Gericht zugesteht, dass Henne Muller, Momber der Frau Lise, seine Tage gefordert hat, wie es Recht ist, so soll sich Frau Lise nicht gesäumt haben. Das legt er dem Gericht vor. Rüdiger hofft, Frau Lise hat sich selbst auf das Buch bezogen, nachdem sie gewiesen wurde und hat ihre Tage nicht selbst gefordert. So soll sie sich gesäumt haben. Das legt er damit dem Gericht vor.
Darauf sagt der Schultheiß, das Gericht zu Wackernheim habe ein oberes [...] in Ingelheim. Was die weisen, weisen sie unter Vorbehalt.
Nach Klage, Antwort und beiderseitigen Beweisbeibringungen weist das Schöffengericht unter Vorbehalt, dass sich Frau Lise gesäumt hat. Das Urteil hat Henchin Ebert bei Gericht festgehalten.
Bezüglich des gewiesenen Urteils hat Frau Lise von Sponheim appelliert an des gnädigen Herrn des Pfalzgrafen Hofrichter und Räte in Heidelberg, mit gewöhnlichem Zeugnis auf den oben genannten Tag wie dieses Urteil beinhaltet: Mittwoch 22. August 1481.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 037v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-037v/pagination/11/ (Abgerufen am 01.11.2024)