Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 100v

01.03.1497  / Mittwoch nach Occuli

Transkription

ein(er) rachtuͤng / Daruff iʃt die ʃach zuʃch(en) beydent(eiln) gele(n)ge(t)
von hut zu xiiij tag(en) mit ein zurechen

Ad jdem Jdem ʃchuldiget jdem er hett jme etlich ʃchaff geluhen
die hett er jme wid(er) geben bis vff eins das er jme
das ʃelb nit auch geb ʃchedt jme j gld Daruff
remßenclas hait ʃchub vnd tag xiiij t(age) ʃin antw(or)t
zugeben ambo v(er)bott

erk(ann)t Jtem Beckers cles erkent lucken philipʃen iiɉ gld ad c(om)put(andum)
zuʃchen oiʃtern(n)

erk(ann)t Jdem erk(enn)t jdem von weg(en) der kirchen iiij gld zu nehʃt
herbʃt ein vnd vort(er) alle herbʃt ein gld bis er die iiij gld
gantz bezalt hat

erk(ann)t Jtem Beckers cles erkent zorn ɉ gld ad c(om)put(andum) ʃi non
das er jne vor ij gld erf(olg)t ʃoll hab(e)n zuʃch(en) oiʃtern(n)

vff mitwoch nach oculi

gel(engt) Zuʃch(e)n Luck(en) phili(ip) vnd remßen claʃen iʃt gel(engt) ad p(ro)x(imu)m ju[diciu]m
poʃt paʃce

erk(ann)t Jtem Buerhen der alt erk(enn)t luck(en) phil(ip) iiij gld xij d
zuʃch(e)n pfingʃt(en)

erk(ann)t Jtem hering erk(enn)t zoͤrn von heintzen ʃins brud(ers) weg(en)
zuʃch(e)n oiʃtern ein gnug(en) zu tun lut der jngelegt(en) ʃchrifft

erk(ann)t Jtem karʃt erk(enn)t zoͤrn auch der maiß das v(er)bott zorn(n)

erf(olg)t • p • b • Jtem Rű erf(olg)t Buerhen den alt(en) vffs buch vnd Hat p b

haubor Jtem Emel von weg(en) Barthen ließ oͤffen der zugen ʃage
Barth ʃo er geg(en) hauborn gefurt vnd redt vort(er) er hett mee
kuͦnd(en) zu niderjng(elheim) erlangt beg(er)t jme ʃin tag zu ʃtreck(en)
die ʃelb kund zu diʃer zubrengh(en) ʃyͤnem recht(en) zu ʃtuer iʃt jme
t(ag) geʃtreckt von hut zu xiiij t(agen)

erk(ann)t Jtem Beckers cles erkent jeckel guntr(um) als ey(n) momp(er) jacob
ganʃen zu Bing j ort j gld zu pfingʃt(en)

Übertragung

einer Rachtung. Darauf ist die Sache zwischen beiden Seiten verschoben worden auf heute in 14 Tagen, mit einander abzurechnen.

Derselbe beschuldigt denselben, er habe ihm etliche Schafe geliehen, die habe er ihm wieder gegeben bis auf eins. Dass er ihm dasselbe nicht auch gibt, schade ihm 1 Gulden. Darauf erhält Clas Remß Aufschub und einen Verhandlungstermin in 14 Tagen, seine Antwort zu geben. Beide haben das bei Gericht festgehalten.

Cles Becker sagt Philip Lucke 2 ½ Gulden auf Rechnung bis Ostern zu.

Derselbe sagt demselben für die Kirche 4 Gulden zu, nächsten Herbst einen und weiter jeden Herbst einen Gulden, bis er die 4 Gulden ganz bezahlt hat.

Mittwoch 1. März 1497

Zwischen Philip Lucke und Clas Remß ist es verschoben worden auf den nächsten Gerichsttag nach Pfingsten.

Henne Bauer der alte sagt Philip Lucke 4 Gulden und 12 Denar bis Pfingsten zu.

Hering sagt Zorn für seinen Bruder Heinz zu, bis Ostern Bezahlung zu leisten nach Wortlaut der eingereichten Schrift.

Karst sagt Zorn das auch zu. Das hält Zorn bei Gericht fest.

Ruhe verklagt Henne Bauer den alten auf das Gerichtsbuch und hat Pfänder gefordert.

Emel lässt für Bart die Zeugenaussage aufschlagen, die er gegen Haubor geführt hat und sagt weiter, er habe mehr Beweise in Nieder-Ingelheim bekommen. Er begehrt, ihm seinen Verhandlungstermin zu verschieben, diese Beweise dann mitzubringen seinem Recht gemäß. Ihm ist der Termin verlängert worden heute in 14 Tagen.

Clese Becker sagt Jeckel Gunthrum als Momber des Jakob Gans von Bingen 1 Ort und 1 Gulden bis Pfingsten zu.

Registereinträge

Bart, N. N.   –   Bauer, Henne   –   Becker, Clese   –   Bruder (Brüder)   –   Denar (d)   –   Emel (Name)   –   Gunthrum, Jeckel   –   Haubor, N. N.   –   Herbst   –   Hering, N. N.   –   Karst (Name)   –   Lucke, Philip   –   Mittwoch   –   Nieder-Ingelheim (Dorf)   –   Oculi Mei   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Ort (Währung)   –   Ostern   –   Pfingsten   –   Rachtung   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Remß, Clas   –   Ruhe (Name)   –   Schaf (Schafe)   –   Schrift (Brief)   –   vertagen (Vertagung)   –   Zorn, Heinz   –   Zorn, N. N.   –