vff mitwoch nach Jubilate
Jtem zoͤrn hait ebertshenn der getanen clag Ledig geʃchult(en)
zoͤrn mit erbietung erlitten coʃtens vnd dar vor vff rechnu(n)g hind(er)
Ebertshen(ne) gericht gelegt ij alb vnd wes erbertshen jne glauplich wit(er)
bericht er gerichts coʃten gelitt(en) woͤll er ʃich nit weygern jme
naher zu tun vnd hoͤfft er ʃoͤll jme vort(er) vff ʃin clage er von
nuͦwem an jne legen woͤll / antwort(en) Emel v(er)dingt ʃich
als recht iʃt Ebertshen ʃin wort zu tuͦn vnd befragt zorn ob er
auch den vorig(en) coʃten(n) der zitt der Scheffen zu hoiff geheyʃch(e)n
ʃin p(ar)thij erlitt(en) hett vßricht(en) / daruff redt zoͤrn neyn dan(n) es
hett ʃich begeben nach dem der Scheffen vff jr beyder rechtʃetze
das vrt(eil) zu erfar(e)n zu hoiff geheyʃchen vnd von ydem teyl ʃin
gewoͤnlich gelt nemlich fuͤnff gld begert hett zu legen
wer ebertshen in mittell(er) zitt komen(n) zu jme zorn gein jngelnh(eim)
in heintz gigers huß vnd jne gebet(en) die ʃach nach gewyʃtem
vrt(eil) laiʃʃen beruͦwen er woͤll ʃich mit jme v(er)trag(en) vnd
jnß gerichts buch erkennen(n) lut der ʃchult zettel wie die and(e)rn
ʃin mitgeʃellen(n) der ʃchult nach erkent hett(en) vnd hett jme
zoͤrn ʃin gerichtscoʃt(en) nemlich iiij alb wider geben der alʃo
gerechent wer / darby es zoͤrn gelaiʃʃen vnd jr kein(er) das
gewyʃt gelt nach ordenűngs recht(en) die hoffart zutuͤn nit
gelegt / Ebertshen hett auch wol geʃehen das er zorn ʃin gelt
gehabt hett daran man(n) kunt mercken das er jme kein
wytern coʃten ʃchuldig wer zuͦgeben(n) dan(n) allein vff die nehʃt(e)
getan clage ʃtaltz zurecht erbertshen ʃoͤll jme antwort(en)
Emel von weg(en) ebertshens redt als zoͤrn melt ein
v(er)trag mit wytern ʃin wort(en) / wer ʃiner p(ar)thij diʃer zitt
nit wiʃzlich woͤll getruen das zoͤrn ʃolichen v(er)trag billich
bybreng(en) ʃoͤll od(er) aber ebertshen ʃin erlitt(en) coʃt(en) ʃo vff die
erʃt getan clag gang(en) wid(er) geben ee vnd zuuor eberts
hen(ne) antw(or)t geb zu nuͦwen clage / zorn hofft wie vor vnd
jme wer nit noit wyter bybreng(en) ʃtaltz zuͦrecht Emel vo(n)
Mittwoch 19. April 1497
Zorn hat Henne Ebert von der erhobenen Klage frei gesprochen, mit Anerbietung der erlittenen Gerichtsgebühren. Er hat dafür 2 Albus auf Rechnung bei Gericht hintergelegt. Was Henne Ebert ihm glaubhaft weiter berichtet, welche Gerichtskosten er erlitten hat, dem wolle sich nicht verweigern, ihm das zu gewähren. Er hofft, er soll ihm weiter auf seine Klage, die er von Neuen ihm auferlegen will, antworten. Emel verpflichtet sich, wie es Recht ist, Henne Ebert das Wort vor Gericht zu führen und fragt Zorn, ob er auch die vorherigen Kosten, die seinerzeit das Schöffengericht des Oberhofes gefordert hat, die seine Partei entstanden waren, bezahlt hat. Darauf sagt Zorn: Nein. Denn es hätte sich begeben, nachdem das Schöffengericht auf ihrer beider Rechtsetzung hin, um das Urteil zu erfahren, sich an den Oberhof gewandt hatte, dass von jeder Partei gefordert wurde, sein gewöhnliches Geld, nämlich 5 Gulden, zu hinterlegen. Da sei Henne Ebert inzwischen zu ihm, Zorn, nach Ingelheim in Heinz Gigers Haus gekommen und habe ihn gebeten, es gemäß dem gewiesenen Urteil auf sich beruhen zu lassen. Er wolle sich mit ihm vertragen und in das Gerichtsbuch anerkennen, nach Wortlaut der Schuldzettel, wie anderen seine Mitgesellen die Schuld auch anerkannt hatten. Und Zorn hat ihm seine Gerichtskosten, nämlich 4 Albus, wiedergegeben, die so verrechnet sind. Dabei hat es Zorn belassen und keiner von ihnen hat das nach Ordnung des Gerichts gewiesenen Geld, um die Fahrt an den Oberhof zu tun, hinterlegt. Henne Ebert hätte auch wohl gesehen, dass er, Zorn, sein Geld behalten hat, woran man merken könne, dass er ihm keine weiteren Auslagen zu geben schuldig sei, als allein auf die zuletzt erhobene Klage. Das legt er dem Gericht vor. Henne Ebert soll ihm antworten. Emel redet für Henne Ebert. Ein Vertrag, wie Zorn meint mit seinen weiteren Worten, sei seiner Partei zurzeit bekannt. Er will darauf vertrauen, dass Zorn einen solchen Vertrag angemessen beweisen soll oder Henne Ebert seine erlittenen Ausgaben, wie sie auf die 1. Klage ergangen sind, wiedergebe, ehe und zuvor Henne Ebert Antwort auf die neue Klage gibt. Zorn hofft wie zuvor. Es sei ihm nicht vonnöten, weiteres zu beweisen. Das legt er dem Gericht vor. Emel für
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 103, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-103/pagination/8/ (Abgerufen am 01.11.2024)