alʃo ʃtuͦnd herbort zugeg(en) als ein erb des gemelt(en)
contzen nachdem er ʃin Liplich ʃweʃt(er) hett vnd beg(er)t
mit recht zubeʃcheyd(en) ʃo es noch jnn jars friʃt wer
ob er nit moͤcht ʃolich(es) gut von lyʃenhanʃen loͤʃen
Emel redt von weg(en) Lyʃenhanʃen wes er mit
recht beʃcheyd(en) wuͤrd woll er Laiʃʃe(n) geʃcheen was
recht wer • Nach beydert(eil) furbreng(en) vnd recht
ʃetzen S(e)n(tent)ia mit vnd(er)ding(en) Ja iʃt es als herbort
ʃagt /
erf(olg)t Jtem Luck(en) philips erf(olg)t Bart(en) vffs buch
erf(olg)t Jdem erf(olg)t Burhen den alt(en) vffs buch
1 cl(age) Jtem kaʃelnpet(er) von wyʃʃenauwe hait 1 cl(age) getan(n)
vff lyʃenhanʃen(n) vff alles er hait jn diʃem gericht
vnd marck(en) vor xl gld hauptgelts c gld ʃchad(en)s
vff mitwoch nach vdalricj
3 t(ag) Jtem Endres hen hat ʃin 3 t(ag) geh(eischt) k • zufurn(n) gein
karʃt(en) iʃt jme ʃin 3 t(ag) vort(er) geʃt(allt) zu xiiij t(agen)
Jtem hen karʃt vnd hering als gezug(en) Emerichs halgart(en)
gezuͤg(en) • Emerichs ʃint erʃchien vnd ʃich jr kuntʃchafft nachdem ʃie mitrecht
halgart(en) durch Emerich(en) erlangt warn zu geben erbott(en) alʃo hat
der Schult(heiß) als richt(er) ʃie zuuor jre(r) ʃage tun geloben vnd
ʃwern daʃʃie jr wiʃʃen ʃagen ʃolt(en) das nit laiʃʃe(n) wedder
vmb lieb leydt fruͤntʃchafft fintʃchafft myedt gab oder
keynerley ʃach will(e)n die mentʃchen(n) hertz erdenck(en) mocht
ʃond(er) als ʃie gott dem almechtig(en) am Jungʃt(en) gericht
antwort(en) woͤll(e)n Daruff eyn yd(er) gezug allein furge-
nomen(n) vnd vff die ʃchuldigung ʃo man(n) jme vorgeleʃen(n)
v(er)hort iʃt vnd ʃag(en) wie nachvolgt
Jtem karʃt ʃagt er wer zu Bart(en) vnd Emerichen komen(n)
vff der heyd vnd gehoͤrt das Barth hett wider Emerich(en)
geʃagt erkenʃtͦu mir die iij gld die duͦ hen vonn
eltuiln von mynt weg(en) gereycht haiʃt ʃo woͤll ich
dich rechts erlaiʃʃe(n) Daruffe hett emerich halgart(en) geʃagt
Herbort stand dabei als eine Erbe des genannten Contze, nachdem er eine leibliche Schwester habe. Er fordert gerichtlich anzuordnen, so es noch in Jahresfrist sei, ob er nicht solches Gut von Hans Lise lösen solle. Emel bemerkt für Hans Lise, was ihm gerichtlich angeordnet würde, wolle er geschehen lassen, wie es Recht wäre. Nach beiderseitigen Vorträgen und Rechtsbegehren ergeht eine Entscheidung unter Vorbehalt: Ja, wenn es so ist, wie Herbort sagt.
Philip Lucke verklagt Bart auf das Gerichtsbuch.
Derselbe verklagt Henne Bauer den alten auf das Gerichtsbuch.
Peter Kasel von Weisenau hat seine 1. Klage erhoben gegen Hans Lise auf alles, was er in diesem Gericht und in dieser Gemarkung besitzt, wegen 40 Gulden Hauptgeld und 100 Gulden Schaden.
Mittwoch 5. Juli 1497
Henne Endres hat seinen 3. Verhandlungstermin gefordert, Zeugenaussage zu führen gegen Karst. Ist ihm sein 3. Gerichtstermin weiter anberaumt worden in 14 Tagen.
Henne Karst und Hering sind als Zeugen des Emerich Halgart erschienen und haben sich anerboten, ihre Zeugenaussagen zu geben, nachdem sie rechtmäßig durch Emerich dazu aufgefordert waren. Also hat der Schultheiß als Richter sie vor ihrer Aussage geloben und schwören lassen, dass sie ihr Wissen aussagen sollen, das nicht unterlassen, weder wegen Liebe, Leid, Freundschaft, Feindschaft, Belohnung, Gabe oder um keinerlei Sachen willen, die Menschenherzen sich ausdenken können, sondern wie sie Gott dem Allmächtigen am Jüngsten Gericht antworten würden. Darauf wurde ein jeder Zeuge allein vorgenommen und auf die Beschuldigung, die man ihm vorlas, verhört. Ihre Aussagen folgen.
Karst sagt, er sei zu Bart und Emerich gekommen auf der Heide und habe gehört, dass Bart gegen Emerich gesagt hätte: »Erkennst du mir die 3 Gulden, die du Henne von Eltville für mich gereicht hast, so will ich dir den Rechtsgang erlassen.« Darauf hat Emerich Halgart gesagt
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 113, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-113/pagination/10/ (Abgerufen am 02.11.2024)