ʃin kuͦnd zu fur(e)n dar vff zoͤrn name an das jme hering
ʃin gerichts coʃt(en) wider geben woͤll vnd fragt qu(ando) daruff
hering hait xiiij d hind(er) gericht gelegt vnd jme
die vff rechnu(n)g geoͤffent • zorn hatt die xiiij d auch
alʃo vff rechnu(n)g entpfang(en) / vnd ob hering ʃin kuͦnd
ʃchuldigen woͤll er zuhoͤrn Emel redt es moͤcht ʃin
hering hett zoͤrn ein gifft getan mit vnderʃcheit eins
artickels ob der geʃchr(ieben) wer kuͦndt er nit wiʃʃen darub(er)
er ʃin vrkuͦnd geben hett vnd das wer der artickel
nachdem jne hering beriͤcht wes hering vor gehandelt
vnd vergeben hett daʃʃoͤll heͤringen eygen vnd zoͤrn nit
vnd begert vom gericht ʃin wiʃʃen / zoͤrn redt als hering
begert ein gehucknuͦs vom gericht wer jme nit
zwyfel das gericht wuʃt ʃich wol zuhalt(en) nuͦ wer
ʃolichs des widerteyls were ytztgemelt geweʃt / darumb
woͤll er getruen eʃʃoͤll nit wyter recht dan(n) vorge-
ʃprochen wer geʃprochen werd(en) vnd ʃo dick er dar-
wider redde ʃoͤll er wider geriͤcht redd(en) vnd dwyl er
ʃin kuͦnd(en) nit zu gegen erzeyͤgt hoͤfft er Ine erfolgt
zuhaben(n) lut ʃins zuprochs Emel redt er begert
das man(n) jme ʃin tage vort(er) ʃtreck(en) woͤll kuͦnd zufur(e)n
Zoͤrn redt wie vor ʃo hering ʃin kuͦnd nit zugeg(en)
hett auch nit ʃag(en) kuͦnt das er von diʃem gericht
geruͤmer zitt kein wiʃʃe(n) gehabt hett ʃo ferre erß nit
thett ʃo hoͤfft er wie vor Emel redt ʃo heringk ʃin
coʃten jn dem geding geben hett ʃin kuͦnd vort(er) zufurn
vnd zoͤrn den daruff genomen So ʃoͤll jme zoͤrn ʃoliche
tag goͤnnen ʃtaltz zurecht Zoͤrn redt ʃo man(n) herings
erʃt redde mit erbietung des coʃtens vnd darnach
ʃin redde anʃehe ʃo hoͤfft er jme ʃoͤll nit wyter tag kuͦnd(en)
zufur(e)n gegeben werden / ʃond(er) ʃoͤll jne erf(olg)t han
Ad ʃocios f(a)c(t)u(m) ʃtaltz zurecht
seine Zeugenaussage zu führen, Darauf nimmt Zorn an, dass ihm Hering seine Gerichtskosten wiedergeben will und fragt: Wann? Darauf hat Hering 14 Denar bei Gericht hinterlegt und ihm die auf Rechnung eröffnet. Zorn hat die 14 Denar demnach auf Rechnung empfangen. Wenn Hering seine Zeugen aussagen lässt, wolle er zuhören. Emel bemerkt, es könne sein, Hering habe Zorn eine Güterübertragung getan, mit dem Unterschied eines Artikels. Ob der geschrieben wurde, könne er nicht wissen, worüber er seine Urkunde gegeben habe und das sei der Artikel. Nachdem ihnen Hering berichtet, was Hering vorher verhandelt und vergeben hat, das soll Hering haben und nicht Zorn. Er fordert vom Gericht sein Wissen. Zorn bemerkt, da Hering eine Zeugenaussage vom Gericht fordert, habe er keine Zweifel, das Gericht wisse sich wohl zu verhalten. Nun sei gerade das die Verteidigung der Gegenpartei gewesen, darum wolle er hoffen, es soll nicht weiter Recht gesprochen werden, wie es bisher gesprochen sei. So oft er dagegen rede, soll er gegen das Gericht reden. Weil er seine Zeugen nicht als anwesend zeigt, hofft er, ihn beklagt zu haben nach Wortlaut seiner Beschuldigung. Emel bemerkt, er fordert, dass man ihm seine Verhandlungstermin weiter verschieben wolle, Zeugenaussagen zu führen.
Zorn bemerkt wie zuvor, dass Hering seine Zeugen nicht zugegen habe, auch nicht sagen könne, dass er von diesem Gericht geraume Zeit kein Wissen gehabt habe. Sofern er es nicht täte, hofft er wie zuvor. Emel bemerkt, wenn Hering seine Kosten in der Verhandlung gegeben habe, seine Zeugenaussage weiter zu führen und Zorn die darauf angenommen hat, so soll ihm Zorn solche Verhandlungstermine gönnen. Das legt er dem Gericht vor. Zorn bemerkt, wenn man Herings erste Aussage mit Anerbietung der Kosten und danach seine Rede ansehe, so hofft er, ihm soll kein weiterer Verhandlungstermin, Zeugenaussagen zu führen, gegeben werden, sondern er soll ihn verklagt haben. Das legt er dem Gericht vor.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 114, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-114/pagination/3/ (Abgerufen am 27.11.2024)