zu jme genomen(n) die der alt pet(er) ʃmüʃʃer v(er)laiʃʃen
hett dar zu dan(n) bernharts huʃfr(au) als ein naturlich(er) erbe
auch gerechtickeit hett als wol als der widert(eil) als dan(n)
in allen recht(en) gegrunt wer wan(n) ey(n) kind ʃin vater
abging das jme ʃin vaͤtterlich od(er) muͤtterlich erbteyl durch
den doit nit abgezog(en) werd(en) ʃoͤll / pet(er) ʃmüʃʃer hett es
ab(er) ʃin(er) p(ar)thy nit bewiʃen des ends getrut jn recht erk(ann)t
zu werd(en) das pet(er) ʃmuͤʃʃer ʃolich erbteyl vnbillich bis vff
diʃen bernharts frauwen vorgehalt(en) hab nemlich jr ge-
purnus vnd ʃoͤll es jr zuʃtell(e)n mit vff gehabener nutzuͤng
auch coʃt(en) vnd ʃchad(en) das erß nit thett ʃchedt Jme iiijC gld
Stud von weg(en) pet(er) ʃmuͤʃers begert an Bernhart(en)
dem Schult(heiß) als richter hantgeloͤbde zutuͤn ʃo peter ʃmuͤʃʃer
einchen coʃt(en) gegen jme diʃer ʃach halb(e)n anbehilt der mit
vrt(eil) erk(ann)t wurde das er von diʃen Richter nit wichen
woͤlt er hett jme den dan(n) vßgeraͤcht / des iʃt Bernhart
Jngangen vnd die geloͤbde dem Schult(heißen) getan Dar uff
Stud von wegen pet(er) ʃmuͤʃʃers redt es befrembde jne
das Bernhart ʃiner huʃfr(au) weg(en) diʃer zitt erbteyl von
dem alten peter ʃmuͤʃʃern herrur(e)n an jne furdert dan(n)
er wer dem widert(eil) nit ʃchuldig vß vrʃach es wer jn
kurtzen Jar(e)n von vnʃ(e)rm g(nädigen) h(er)rn pfaltzg(ra)uen ein ordenu(n)g
Jn ʃchrifft(en) den Schult(heißen) und gericht(en) jm grund Jngelnh(eim)
vnd zugehoͤruͤngen zugeʃchickt wie enckeln brud(er) vnd
ʃweʃterkind erben ʃoͤll(e)n derʃelb(en) ordenuͤng nach geʃtund
peter jme keins erbfals er brecht dan(n) ʃolichs by wie
recht wer woͤll doch nit wit(er) in die ʃach gen dan(n) vmb
die gut(er) hinder diʃem Richt(er) gelegen wer(e)n Darzu Emel
von wegen Bernharts v(er)bott das pet(er) ʃmuͤʃʃer nit abredig
das ʃin(er) p(ar)thy huʃfr(au) ein encken des alt(en) pet(er) ʃmuͤʃʃers v(er)laiʃʃe(n)
gut wer v(er)bott auch das erß geʃtund das er das erbt(eil)
allein zu jme genomen(n) hett / vnd woͤll ʃich nuͦ
behelff(en) das die ordenuͤ(n)g in kurtzen Jar(e)n von vnʃ(e)r(e)m g(nädigen)
an sich genommen, die der alte Peter Smußer hinterlassen hat, an denen Bernhards Ehefrau als ein natürlicher Erbe auch Gerechtigkeit hat, ebenso wie die Gegenpartei, wie das in allen Gerichten zugrunde liegt, wenn einem Kind sein Vater verstirbt, dass ihm sein väterlicher oder mütterliche Erbteil durch den Tod nicht abgezogen werden darf. Peter Smußer habe es aber seiner Partei nicht bewiesen, daher glaubt er, dass im Gericht erkannt wird, dass Peter Smußer solchen Erbteil ungerechterweise bis jetzt Bernhards Frau vorenthalten hat, das gebührt ihr nämlich, das soll er ihr zustellen mit erhobener Nutzung und Kosten und Schaden. Dass er nicht tut, schade ihm 400 Gulden.
Stude fordert für Peter Smußer von Bernhart, dem Schultheißen als Richter Handgelöbnis zu leisten, da Peter Smußer einige Kosten gegen ihn in diesem Verfahren veranschlagt hat, die mit Urteil zuerkannt waren, dass er von diesem Gericht nicht weicht, bevor er ihn bezahlt hat. Darauf ist Bernhart eingegangen und das Gelöbnis dem Schultheißen geleistet. Darauf bekennt Stude für Peter Smußer, es befremde ihn, dass Bernhard für seine Hausfrau ein derzeitiges Erbteil, von dem alten Peter Smußer herrührend, von ihm fordert, denn er sei der Gegenpartei nichts schuldig, weil vor wenigen Jahren von unserem gnädigen Herrn, dem Pfalzgrafen, eine schriftliche Ordnung den Schultheißen und Gerichten im Ingelheimer Grund und zugehörigen Gebieten zugeschickt worden war, wie Enkel, Brüder und Schwesterkinder erben sollen. Derselben Ordnung nach gesteht Peter ihm keinen Erbfall zu, er beweise es denn, wie es Recht ist, er wolle doch nicht weiter in das Verfahren gehen, als um die Güter, die bei Gericht hinterlegt sind. Dazu hält Emel für Bernhard bei Gericht fest, dass Peter Smußer nicht abstreitet, dass der Partei seiner Ehefrau, ein Enkelgut der hinterlassenen Güter des alten Peter Smußer zusteht. Er hält auch bei Gericht fest, dass er es gestehe, dass er das Erbteil allein an sich genommen hätte, und wolle sich nun behelfen, dass die Ordnung vor wenigen Jahren von unserem gnädigen
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 124, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-124/pagination/7/ (Abgerufen am 02.11.2024)