her(e)n ʃoͤll vffgerecht ʃin in meynu(n)g dar vor ʃin(er) p(ar)thij
nit ʃchuldig zu ʃin / nuͦ wuͤʃt ʃin p(ar)thij nit wie wyt
die gemelt ordenu(n)g begriff ließ die ʃten vor jr wert
aber die ʃelb ordenúng ʃij fund(en) jn keyʃerlichen recht(en)
das die nuͦ vort(er) hie ʃin ʃoͤll / es wer aber nit beʃtympt
das es vor nit recht geweʃt wer mit hoffnu(n)g die
kurtzlich gegeben ordenűng ʃoll Bernhart(en) von ʃin(er) huʃfr(au)
weg(en) an ʃyne(n) recht(en) kein abruch tun vnd pet(er) ʃmüʃʃe(r)
ʃoͤll mit jme teyln es wer dan(n) das er bybrecht
wie recht wer das er die enckeln gut(er) nit ʃchuldig
wer mit ʃin(er) p(ar)thy zuteyln oder das es vor der orde-
nu(n)g vnʃer genedigʃter here geben hett nit recht
geweʃt wer / ʃtaltz zurecht Stud von weg(en) peter
ʃmuͤʃʃers v(er)bott das der widert(eil) nit angebe das
ʃyͤt die ordenuͤng vffgerecht erbfall dar zu der wid(er)t(eil)
gerechtickeit hett gefall(e)n wer vnd als er ʃagt es
wer vor der ordenuͤng auch recht geweʃt / das
gepurt dem cleg(er) zu bewyʃen(n) dan(n) pet(er) ʃmuͤʃʃer ge-
ʃtund es jme gar nichts das vor der geʃchickt(en) orde-
nuͤng enckeln jm grund jngelnh(eim) geerbt hett(en)
vnd dwyl der cleg(er) ʃich nichts v(er)meʃß by zuͦbreng(en)
hofft er jme vmb ʃin cl(age) nit ʃchuldig zu ʃin ʃtaltz
zurecht / nach anʃpr(ache) antwort beyderteyl furbreng(en)
vnd Rechtʃetzen Spricht der ʃcheff mit vnderdingen(n)
zurecht / So peter ʃmuͤʃʃer der Sipʃchafft zuʃch(en) jme
vnd Bernharts frauwen(n) nit abredig das pet(er) ʃmuͤʃʃer
Bernhart(en) von ʃin(er) huʃfr(au) weg(en) zuͦm gepurnus lut
ʃin(er) furderung komen(n) ʃoll laiʃʃen / es wer dan(n) das
pet(er) ʃmuͤʃʃer bybrecht das ʃolich(er) fall vor der ordenu(n)g
von vnʃr(e)m gnedigʃt(en) pfalzg(ra)uen vßgang(en) gefall(e)n
wer / ʃoll vort(er) beʃcheen ʃo vil recht ʃin wirt fragt
qu(ando) pet(er) ʃmuʃʃe(r) / S(e)n(tent)ia mit vnderdingen in xiiij t(agen)
et vlt(ra) ut mor(is) / redt domit es wer vber die xx
jar das v(er)bott emel exp(ar)te Bernharts das gemelt wurd
Herrn aufgerichtet wurde, sei der Meinung, dafür seiner Partei nichts schuldig zu sein. Nun wisse seine Partei nicht, wie weit die angesprochene Ordnung es beinhaltet, lässt sie stehen für ihren Wert. Diese Ordnung finde sich in kaiserlichen Gerichten, dass die nun fortan hier gelten soll. Es sei aber nicht bestimmt, dass es zuvor nicht Recht gewesen wäre, mit der Hoffnung, die kürzlich gegebene Ordnung soll Bernhard von seiner Hausfrau wegen an seinem Recht keinen Abbruch tun. Peter Smußer soll mit ihm teilen, es sei denn, dass er beweist, wie es Recht ist, dass er nicht schuldig sei, die Enkelgüter mit seiner Partei zu teilen oder dass es vor der Ordnung, die unserer gnädigster Herr gegeben hat, nicht rechtens gewesen sei. Das legt er dem Gericht vor, dass die Gegenpartei nicht angebe, dass seit der Errichtung der Ordnung ein Erbfall, an dem die Gegenpartei Gerechtigkeit hat, geschehen sei. Dass er aussagt, es sei vor der Ordnung auch Recht gewesen, das muss der Kläger beweisen, denn Peter Smußer gestehe es ihm gar nicht, dass vor der zugesandten Ordnung Enkel im Ingelheimer Grund geerbt haben. Weil der Kläger nicht behauptet hat, das zu beweisen, hofft er, ihm wegen seiner Klage nichts schuldig zu sein. Das legt er dem Gericht vor. Nach Klage, Antwort, beiderseitigen Vorträgen und Rechtsbegehren spricht das Schöffengericht unter Vorbehalt als Recht: Wenn Peter Smußer die Blutsverwandschaft zwischen ihm und Bernhards Frau nicht abstreitet, dass Peter Smußer Bernhard, wegen seiner Frau, zur Abgabenleistung, nach Wortlaut seiner Forderung, kommen lassen muss, es sei denn, dass Peter Smußer beweist, dass solcher Fall vor dem Erlass der Ordnung unseres gnädigsten Pfalzgrafen erfolgt sei, dann soll weiter geschehen wie es Recht ist. Fragt Peter Smußer: Wann? Entscheidung unter Vorbehalt: In 14 Tagen und weiter, wie es Gewohnheit ist. Bemerkt damit, dass es über 20 Jahre her sei. Emel hält das bei Gericht für Bernhard fest, das verkündet wurde,
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 124v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-124v/ (Abgerufen am 27.10.2024)