zu recht S(e)n(tenti)a mit vnd(er)ding(en) das hen karʃt
heng(in) neyn od(er) ja lut der clag tun ʃoͤll / daruff
karʃt antwort neyn vnd erbuet ʃich dem ney(n) gnug(en)
zutun jm recht(en) / S(e)n(tenti)a mit vnderding(en) das karʃt
ʃin vnʃchult trag(en) ʃoͤll von hut zu xiiij t(agen)
ambo v(er)bott
zorn k Jtem zoͤrn ʃpricht zu karʃt(en) wie das ʃie zwen mitey(n)
karʃt mit zweyn feldern gekut hett(en) vnd karʃt hett
jme ein felt geben das ʃoͤll fryeyg(en) ʃin vnd jme
das alʃo zugeʃagt das er jme ʃolich felt nit vffgeb
jn maiß erß jme zugeʃagt hett ʃchedt jme xx gld
Daruff karʃt geʃtund der wechʃelung ab(er) kein(er) fryhung
erbrechtz dan(n) byͤ / zoͤrn bezig ʃich vff ein winkauff
S(e)n(tenti)a mit vnderding(en) vt mor(is) ambo v(er)bott
meiʃt(er)s cleʃg(in) Jtem Stüd von weg(en) meyʃters cleʃg(in) von heyʃeßheim
karʃt(en) frauwe ʃpricht zu kett(en) karʃt(en) huʃfr(au) wie das ʃie cleʃgis
magdt die jne jn diʃe(r) ʃach momp(er) gemacht
hett geraufft vnd geʃlag(en) das ʃie wich(en) muͦʃt vnd
ein laʃt biern den ʃie getrag(en) hett hind(er) jr muͦʃʃen
laiʃʃe(n) das nuͦ karʃt(en) frauwe ʃin gebroidt geʃind
die magt alʃo geʃlag(en) vnd geraufft hett ʃchedt jme
von ʃinet vnd der megd weg(en) xx gld
hoͤfft erk(ann)t zuwerd(en) die frauwe ʃoͤll es vnbillich
getan haben(n) beg(er)t von jr antwort ney(n) od(er) ja
Daruff kett karʃt(en) frauwe hat ʃchub vnd tag von
hut zu xiij tag(en) zu antwort(en) ambo v(er)bott
2 t(ag) Jtem pet(er) hering hat ʃin 2 t(ag) geheiʃch(en) kund zufur(e)n
gein dem pater zu huʃen(n) iʃt jme ʃin 2 t(ag) geʃt(allt)
zu xiiij t(agen)
dem Gericht vor. Entscheidung unter Vorbehalt: Henne Karst soll Hengin Nein oder Ja nach Wortlaut der Klage geben. Darauf antwortet Karst: Nein. Er bietet an, dem Nein im Gericht nachzukommen. Entscheidung unter Vorbehalt: Karst soll seine Unschuld beweisen heute in 14 Tagen. Das halten beide bei Gericht fest.
Zorn beschuldigt Karst, sie beide hätten miteinander zwei Felder getauscht und Karst habe ihm ein Feld gegeben, das solle Freieigen sein und habe ihm das so zugesagt. Dass er ihm dieses Feld nicht so auflässt, wie er es ihm zugesagt hat, schade ihm 20 Gulden. Darauf gesteht Karst den Tausch, nicht aber die Freiung, er beweise es denn. Zorn bezieht sich auf einen Weinkauf. Entscheidung unter Vorbehalt: Wie es Gewohnheit ist. Das halten beide bei Gericht fest.
Stude beschuldigt für Meister Clesgin von Heidesheim Kette, die Ehefrau des Karst, sie habe Clesgins Magd, die ihn in diesem Verfahren zum Momber gemacht hat, gerauft und geschlagen, dass diese weichen musste. Eine Last Birnen, die sie getragen hatte, musste sie zurücklassen. Dass nun Karst Frau sein »gebrotetes« Gesinde, die Magd also, geschlagen und gerauft hatte, schade ihm von seiner und der Magd wegen 20 Gulden. Er hofft, dass anerkannt werde, dass die Frau es ungerechterweise getan hat. Er fordert von ihr eine Antwort Nein oder Ja. Darauf hat Kette, die Frau des Karst, Aufschub und einen Verhandlungstermin heute in 14 Tagen bekommen, um zu antworten. Das halten beide bei Gericht fest.
Peter Hering hat seinen 2. Tag gefordert, Zeugnis zu führen gegen den Pater von Ingelheimerhausen. Ihm ist sein 2. Verhandlungstermin anberaumt worden in 14 Tagen.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 134, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-134/pagination/17/?L=0&cHash=f47babffad4719ca61eb9244400743cc (Abgerufen am 31.10.2024)