mőntlich geʃagt er ʃoͤll ʃin teyl nuͦß hol(e)n ob erß ge
holt hab wer jme nit wiʃʃe(n) vnd ob es noit thett
zuberech(en) das erß jme moͤntlich geʃagt hett woll er
gehorʃam ʃin / hofft jme wit(er) vmb ʃin cl(age) nit ʃchul
dig zu ʃin / Niclas emel ließ red(en) er neme an
das philips geʃtund das er mit ʃy(m) anhang die nuͦʃß
geteylt hett vnd nit mit jme emeln hett jne auch
nit zu der teylung geheyʃch(e)n vnd er geʃtund das
philips jme moͤntlich ʃin teyl nuͦʃß zuholn geʃagt
hett ob es ʃchon wer hett doch philips in abweʃen(n)
ʃin(er) die nuͦʃß vnbillich geteylt dan(n) er hett es jme
billich enbot(en) / hett erß jme dan(n) abgeʃlag(en) alßdan(n)
hett philips vort(er) mit ʃy(m) anhang die nuʃß mit
kuntʃchafft zuteyln macht gehabt des nit beʃcheen
hofft erk(ann)t zu werd(en) philips hett die teylung vn-
billich getan(n) vnd jme ʃoͤll geʃcheen lut ʃin(er) clage
Philips ließ red(en) wie vor des mee als der wid(er)t(eil)
melt er ʃoͤll jme zur teylung v(er)kunt habe(n) ʃagt
er alʃo das wer er nit ʃchuldig vrʃach ein iglich(er)
der ein zehend(en) hett beʃtand(en) wer ʃchuldig des zuwa(r)t(en)
nuͦ hett der wid(er)t(eil) an gemelt(en) zehend(en) nit mee
dan(n) ein vieͤrdteyl vnd hett des nit geacht ʃo hett
die noitturfft geheiʃch(en) das philips mit ʃy(m) anhang
Jr druͦ teyl domit ʃie nit v(er)gang(en) abthun muͦʃt(en)
Ad ʃocios hofft(en) doby zubliben(n) ʃtalten beyd zurecht
gel(engt) Zuʃch(en) Ebertshen vnd Remßen gud(en) vnd Emerich
halgart(en) iʃt gelengt ad p(ro)x[imu]m judiciu(m) exp(ar)te eccl(esi)e
ʃic(ut) hodie
mündlich gesagt, sie soll ihren Teil holen. Er wisse nicht, ob die Gegenpartei ihren Teil geholt habe. Wenn es notwendig sei abzurechnen, habe er ihr mündlich zugesagt, dem zu folgen. Er hofft, ihm weiter wegen seiner Klage nichts schuldig zu sein. Niclas Emel lässt ausführen, er nehme an, dass Philip zugesteht, das er mit seinem Anhang die Nüsse geteilt habe und nicht mit ihm. Emel habe sie auch nicht zu der Teilung aufgefordert, und er gesteht, dass Philip ihm mündlich gesagt habe, seinen Teil der Nüsse zu holen. Wenn dem schon so sei, habe Philip in seiner Abwesenheit die Nüsse ungerechterweise geteilt, er hätte es ihm angemessen anbieten müssen. Hätte er es ihm dann abgeschlagen, alsdann hätte Philip weiter mit seinem Anhang die Nüsse mit seinem Wissen teilen dürfen. Das ist nicht geschehen. Er hofft, es werde anerkannt, Philip habe die Teilung ungerechterweise vorgenommen und ihm soll geschehen nach Wortlaut seiner Klage. Philip lässt ausführen wie zuvor, umso mehr, als die Gegenpartei meint, er hätte bezüglich der Teilung Mitteilung machen müssen. Das, sagt er, sei er nicht schuldig, weil einjeder der einen Zehnten gepachtet hat, darauf achten müsse. Nun hat die Gegenpartei an dem genannten Zehnten nicht mehr als ein Viertel und habe das nicht geachtet, so hätte die Not gefordert, dass Philip mit seinem Anhang ihre Anteile, damit sie nicht verderben, abholen mussten. Dabei soll es bleiben. Das legen beide Seiten dem Gericht vor.
Zwischen Henne Ebert und Gude Remß sowie Emerich Halgart ist es verschoben worden an den nächsten Gerichtstag von Seiten der Kirche, zum gleichen Recht wie heute.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 135v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-135v/pagination/15/ (Abgerufen am 28.11.2024)