vff mitwoch n{ach}
natiūitatis mari{e}
karʃt(en) Zuʃchen henn karʃten cleger eins vnd kilhenn antwort{er}
andernteyls nach anʃproch antwort beydert(eil) furbreng(en)
S(e)n(tenti)a vnd Rechtʃetzen(n) S(e)n(tent)ia mit vnder dingen ʃo die ʃach ver-
kilhen / zoͤglich vnd langwilig herkome(n) iʃt S(e)n(tent)ia mit vnder-
dingen wes karʃt das jme am fleck(en) kirßgart(en) vn-
bezalt vßʃtett bybrengt ʃall jme kilhen naher tun
Vf die Rechtʃetz zuʃch(en) niclas emeln(n) von niderjngelnh(eim)
cleg(er) eins vnd lucken philipʃen antwort(er) andernteyls
niclas emel jʃt der ʃcheff diʃer zitt nit entricht des vrtels vnd be-
lucken philips ruͦfft ʃich an ʃin oberhoiff vor Schult(heiß) vnd Scheffen des
an gerichts zu Jngelnh(eim) den vßʃproch vnd vrtel zu ʃchoͤppf(en)
Oberhoff zū doch das ýde parthÿ ʃin gewoͤnlich gelt das iʃt eyn(er) p(ar)thÿ
jngelnheim funff gld bynnen xiiij tag(en) lege vnd diß gericht
an oberhoiff vnd wider jnn ʃin gewarʃam v(er)búrg
das vrteyl den parthyen vßzuʃprech(e)n
Jtem her heynrich barth altariʃt vnd p(re)ʃentz amptman(n)
her heinrich bart zu ʃanct Criʃtoffer zu mentz / Ließ Leʃen ein gerichts
lucken phil(ip) brieff des dat(um) ʃtett Mo ccco Lxxxj jar vff mitwoch
luff(en) philips vor valentinj beʃagen ein lb hlr gelts / vff etlich(e)n
vnderpfand(en) begert der vffholung vff Bart(en) luͦff(en)
philipʃen vnd lucken philipʃen / Daruff lucken
philips beg(er)t mitrecht zubeʃcheid(en) ʃo er in den vnd(er)-
pfand(en) vnd gutern(n) ligen hett ob er nit moͤcht die gult
darlegen vnd die gutt(er) zu Ime nemen(n) / deʃglichen(n)
luffen philips auch begert / Darzu her heynrich barth
redt er ließ geʃcheen wer jme ʃin gult gebe vnd coʃt(en)
das der ʃelb ob es jm recht(en) ʃin moͤcht byͤ den gutern(n)
blibe / Daruff lucken philips vnd luͦff(en) philips haben(n)
Mittwoch 11. September 1499
Zwischen Henne Karst, Kläger einerseits, und Henne Kil, Beklagter andererseits, ergeht nach Klage, Antwort, beiderseitigen Vorträgen und Rechtsbegehren eine Entscheidung unter Vorbehalt, da das Verfahren verzögert und langwieriges Herkommen ist. Entscheidung unter Vorbehalt: Was Karst beweist, das ihm am Flecken Kirschgarten unbezahlt aussteht, soll ihm Henne Kil geben.
Auf die Rechtsetzungen zwischen Niclas Emel von Nieder-Ingelheim, Kläger einerseits, und Philip Lucke, Beklagter andererseits, kann das Schöffengericht derzeit kein Urteil finden und beruft sich an seinen Oberhof vor Schultheiß und Schöffen des Gerichts zu Ingelheim, den Schiedsspruch und das Urteil zu schöpfen, doch dass jede Partei sein gewöhnliches Geld, das ist für jede Partei 5 Gulden, binnen 14 Tagen legt und dieses Gericht an den Oberhof, und wieder in seinen Gewahrsam verbürgt, das Urteil den Parteien auszusprechen.
Herr Heinrich Bart, Altarist und Präsenzamtmann zu St. Christoph in Mainz, lässt einen Gerichtsbrief verlesen mit dem Datum 1381 Mittwoch vor Valentini [13. Februar], betreffend 1 Pfund Heller Geld auf etliche Unterpfänder. Er fordert Gütereinziehung gegen Bart, Philip Luffen und Philip Lucke. Darauf beantragt Philip Lucke rechtlich zu bescheiden, so er Gut in den Unterpfändern und Gütern liegen habe, ob er nicht die Gülte bezahlen und die Güter an sich nehmen soll. Das Gleiche begehrt Philipp Luffen. Dazu sagt Herr Heinrich Bart, er ließe geschehen, wer ihm seine Gülte gibt und die Kosten, dass derselbe, wenn es rechtlich sein kann, bei den Gütern verbleibt. Darauf haben Philip Lucke und Philip Luffen
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 139, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-139/pagination/17/ (Abgerufen am 01.12.2024)