{...} hen zorn beclagt ʃich von kilhen wie das er pfant
gut vff kilhen v(er)kauft hett vnd von dem er es v(er)kaufft
wid(er) alʃo entphang(en) vnd ʃolich pfant gut kilhen zu dryen
maln laiʃʃen v(er)biet(en) ʃich deʃʃelb(en) nit zu gebruch(en) darvber
blib kilian dar jnn ʃitzen das woͤll er dem Schult(heiß) vnd
v(er)bott exp(ar)te gericht vor ein gewalt geclagt haben(n) in hoffnu(n)g jme
palatinj zórn ʃoͤll das ʃin durch kilhen vngehindert bliben(n) / Darvff
Emel ercker von weg(en) kilhens redt es wer kuntlich
das ʃich zoͤrn ein(er) fryheit beruͦmpt / alʃo wer mit jme
zuhandeln hett das zörn dem ʃelb(en) vor diʃem Richt(er) vnnd
gerichtszwanck nit zu recht ʃten woͤll zu keynem gebott
nuͦ regt zörn ein groͤß ʃwer clag an / darvß kilhen wol
ein merglich nachteyl erwachʃen moͤcht wan(n) es
wer wie es zörn angeb des er kilhen hoͤfft nu(m)mer
erfund(en) ʃoͤll / getruͤt die clag ʃoͤll nit angenomen(n) werd(en)
das er kilhen darvor pfandber ʃin ʃoͤll von weg(en) vnʃers
gnedigʃt(en) her(e)n ʃond(er) zörn ʃóll ʃelbs darvor angenomen
werd(en) es wer dan(n) das ʃich zoͤrn eins wider recht vor
diʃem Richt(er) geg(en) kilhen zuʃten v(er)willig(en) woͤll
Zoͤrn redt man(n) hoͤrt woͤl von kilhen das kilhen jme
zörn die clag vfflad(en) woͤll mit wytern red(en) / ʃagt er
alʃo die ʃach wer nit ʃo alt ʃie wer bynnen nehʃt
Jarß friʃt beʃcheen / begert deßhalb(en) das gerichts buch zuhoͤrn
wie er geg(en) kilhen v(er)gang(er) zitt gehandelt hett jn recht
kilhen ließ wie vor / Zörn hofft ʃo das buch gehort
wuͦrd vnd ʃich erfund lut ʃin(er) clage ʃo ʃoͤlt kilhen darvb(er)
angenomen(n) werd(en) als der jhen der wid(er) gericht getan
hett aber als kilhen v(er)meynt recht zu jme zu haben(n)
ʃo ʃich das begeb wer er wol zuͦfrid(en) / darvff iʃt zoͤrn
das buch geoͤffent wuͦrd(en) nemlich wie kilhen vnd
Barth jme erk(ann)t hett(en) viiiiɉ gld / darnach das
Die Zuordnung des Eintrags in das Jahr 1500 ist nicht zweifelsfrei gesichert.
Zorn beklagt sich über Henne Kil. Er habe Pfandgut des Henne Kil verkauft, und von dem Käufer wieder so zurückempfangen. Dieses Pfandgut habe Henne Kil dreimal verbieten lassen, sich dessen zu gebrauchen. Darüber hinaus blieb Kil im Pfandgut sitzen. Das will er, Zorn, dem Schultheiß und Gericht als eine Gewalttat beklagt haben, in der Hoffnung, ihm, Zorn, solle das Seine durch Henne Kil ungehindert bleiben. Darauf sagt Emel Ercker für Henne Kil, es sei bekannt, dass Zorn eine Freiheit annimmt, also sei es, dass er mit ihm zu streiten hätte. Zorn will Henne Kil vor diesem Gericht und Gerichtszwang nicht zu Recht stehen, zu keinem Gebot. Nun regt Zorn eine große gewichtige Klage an, aus der Henne Kil wohl ein spürbarer Nachteil erwachsen könne, wenn es so wäre, wie Zorn es angibt, was er, Henne Kil, hofft, dass es nie festgestellt werden solle. Er vertraut darauf, die Klage solle nicht angenommen werden, dass er, Henne Kil, dafür pfandbar sein soll, wegen unseres gnädigen Herrn, sondern Zorn soll selbst dafür belangt werden, es sei denn, dass Zorn einwilligen wolle, sich widerrechtlich gegen Henne Kil zu stellen.
Zorn sagt, man höre wohl von Henne Kil, dass Henne Kil ihm, Zorn, die Klage aufladen wolle, mit weiteren Reden, er sagt, die Sache sei nicht so alt, sie sei innerhalb des letzten Jahres geschehen. Er begehrt deshalb, das Gerichtsbuch anzuhören, wie er gegen Henne Kil in vergangener Zeit im Gericht gehandelt habe. Henne Kil lässt es wie zuvor. Zorn hofft, wenn das Buch angehört wird und es sich laut seiner Klage herausstellt, so soll Henne Kil darüber als derjenige belangt werden, der gegen das Gericht gehandelt habe. Aber da Henne Kil vermeint, Recht an ihm zu haben, wenn sich das herausstellt, sei er wohl zufrieden. Darauf ist Zorn das Buch geöffnet worden, nämlich wie Henne Kil und Bart ihm 9 ½ Gulden zugesagt hatten. Danach die
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 144v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-144v/pagination/10/ (Abgerufen am 28.11.2024)