{...} die fraw ließ v(er)bott(en) das gemelte unu(er)d
{...} frucht wer pet(er) von myeln wurd(en) vnd karʃt
wer gut vnd ʃelbʃchulden(er) vnd v(er)meynt die ʃchult
vff ein doit hant zu behalt(en) / hilt ʃie vor ein nichtickeit
wan(n) es ʃchoͤn wer do von ʃie kein wiʃʃ(e)n hett das
karʃt jr zu ruͦck on jrn wiʃʃ(e)n vor ein ander(e)n
burg wer wuͦrd(en) / ʃo wer ʃie nit ʃchuldig vor jne
zuͦbezal(e)n / vnd wer dan(n) das zoͤrn bybrecht das
ʃie jme das korn ʃchuldig wer zubezaln hoͤfft
ʃie Jme nichts ʃchuldig zu ʃin / vnd ʃie moͤcht behalt(en)
das ʃie kein wiʃʃen do von hett ʃtaltz zu recht
Zoͤrn hofft dwil ʃin hauptman(n) ein oͤn beleűmuͦt
erber perʃon wer jme ʃoͤll zugelaiʃʃen w(er)d(en)
Ad ʃocios das recht wie vor beg(er)t wer zutrag(en) ʃtaltz zurecht
mandelbau(m) Emel von weg(en) mandelbauͦms ʃpr(ich)t zu Conrad(en)
conrat kett(en) halgartin ʃon er wer jme ʃchuldig j malt(er) ge-
luhens korns dar zu j gld vij ß hlr vor win
das erß jme nit vßrecht ʃchedt jme noch als vil
daruff Conrat erkant das korn zur er(e)n vnd das gelt
zu herbʃt / od(er) martinj nehʃt nach ein volg(end) welche
ziel er nit hilt das er vor daʃʃelb(e)n ziel erfolgt ʃoll
ʃin ambo v(er)bott /
gezuͤg Burhen als ein gezug philips melers iʃt nach orde-
philips mel(er)s nuͦngs recht(en) v(er)hort vnd ʃagt er wer in lucken
philipʃen huß komen vnd roiten win vff ʃin(er) keltern
gedew̋ht vnd ging vß der keltern jnß huß vnd
brecht lucken(n) philipʃen frawen eins druncken do wer(e)n
philips mele(r) vnd lucken philips by ein by dem
Die Zuordnung des Eintrags in das Jahr 1501 ist nicht zweifelsfrei. Die eindeutig in das Jahr 1501 gehörenden Einträge beginnen erst Bl. 163v.
{...} die Frau ließ verbieten das angesprochene {...} Getreide, hätte Peter von Miyel bekommen und Karst sei Schuldner und Selbstschuldner und vermeint die Schuld auf eine »Tote Hand« zu behalten, hält sie für eine Nichtigkeit, wenn es schon so sei, habe sie davon keine Wissen gehabt, dass Karst hinterrücks, ohne ihr Wissen für einen anderen Bürge geworden sei, so sei sie nicht schuldig für ihn zu bezahlen. Geschehe es, dass Zorn beweist, dass sie ihm das Korn schuldig ist zu bezahlen, hofft sie, ihm nichts schuldig zu sein. Sie möchte bekräftigen, dass sie kein Wissen davon hatte. Das legt sie dem Gericht vor. Zorn hofft, da sein Hauptmann eine unbeleumundete, ehrbare Person sei, soll ihm zugelassen werden, dem Recht, wie zuvor gefordert, nachzukommen. Legt das dem Gericht vor.
Emel spricht für Mandelbaum zu Konrad, Sohn der Kette Halgartin, er sei ihm 1 Malter geliehenes Korn schuldig, dazu 1 Gulden und 7 Schilling Heller für Wein. Dass er es ihm nicht entrichtet, schade ihm nochmal soviel dazu. Darauf sagt Konrad zu, das Korn zur Ernte und das Geld bei der Weinlese oder am folgenden Martinstag [11. November] zu entrichten. Hält er ein Zahlungsziel nicht ein, soll er für dieses Ziel gepfändet werden. Das halten beide bei Gericht fest.
Henne Bauer, als Zeuge Philip Melers, ist gemäß der Ordnung des Gerichts verhört worden, und sagt, er sei in das Haus des Philip Lucke gekommen und habe roten Wein auf seiner Kelter gekeltert und ging aus der Kelter in das Haus und brachte der Frau des Philip Lucke einen Trunk. Da wären Philip Meler und Philip Lucke beieinander bei dem
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 158v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-158v/pagination/7/ (Abgerufen am 30.11.2024)