ander vnd wan(n) iglich(er) korn geholt habe er die kerff by
jme genomen / aber der kerff(en) hab er nit v(er)loͤrn ʃo ʃÿ es
jme nit wißlich dz ʃie ʃin geʃinde v(er)lor(e)n ʃolt han / vnd ge
trut darumb das • jne barten clage mit alle nit jrren
ʃolle Steffan exp(ar)te barten redt wie vor vnd begert ja
oder neyn Stude(n) von weg(en) Ebertshenn redt man(n) hab
gehort die antwort / do bÿ woͤll erß laʃʃen / iʃt er vom
ein vnʃchult gel(engt) Schult(heiß) gefragt word(en) ob er ʃin vnʃchuldig ʃij / antw(or)t
er Ja / hat man(n) jme ʃin vnʃchult geʃtalt zu xiiij tag(en)
ambo v(er)bott
erk(ann)t ffr(evel) Jtem Ant(is) wolff vnʃe(r) ʃchult(heiß) hat geʃchuldiget barten
wie das er jme ein freuel ʃchuldig ʃij vrʃach das er
vnd ada(m) von greűen̋huʃen mit eyn mißbruchung
geuͤbt haben etc Jtem darvff barth erk(enn)t mit des Schult(heiß)
lieb zu Leben v(er)bot ant(is)
Jtem deʃglichen adam vo(n) greuenhuʃen erk(enn)t auch mit
ant(is) wolff(en) Lieb zu Leben v(er)bot ant(is)
1 clage Jtem lucken phil(ip) 1 clag vff petzen frawe zu heyeßh(eim)
vff x gld hauptgelts xx gld ʃchadens vnd vff alles ʃie hat in richs ger(icht)
erf(olg)t p • b • Jtem mat(his) becker von nid(er)Jng(elheim) erf(olg)t ada(m) von greuen
huʃen ʃup(ra) lib(rum)
vff mitwoch nach m(isericord)ias d(omi)ni
Zuʃchen Schoͤnwetern vnd dyn hans ʃmits verlaʃʃen witwe
Schonwet(er) nach anʃproch antwort beyderteyl vorbring(en) vnd rechtʃatz
dyn ʃmidd(in) S(e)n(tent)ia mit vnderding(en) dritt Schoͤnwet(er) dar vnd behelt vff
die helg(en) als recht iʃt das er den gerichts tag nit gewiʃt habe
geʃchee vort(er) was recht ʃij das vrt(eil) hat ʃchoͤnwet(er) v(er)bot vnd
woͤll dem recht(en) gehorʃem ʃin vnd fragt in welcher zit er ʃolich
recht tragen ʃoͤll S(e)n(tent)ia in xiiij tagen hat er auch v(er)bot
ve(r)notbott Jtem kett ebertshen huʃfr(au) hat jrn man(n) v(er)notbott gein bart(en) als
er ein vnʃchult tuͤn ʃoͤll vnd ʃagt er wer in groʃʃer kranckeyt
hat der Schult(heiß) jrn tag vort(er) geʃtreckt zu xiiij tagen doch das
ʃie ʃolichs auch berecht(en) woͤll ob der widerteyl des nit glauben
woͤllt
einander und wenn jeder Korn geholt habe, habe er die Kerbe bei ihm genommen. Er habe die Kerbe nicht verloren, er wisse nicht, dass sein Gesinde sie verloren habe, und vertraut darum darauf, dass ihn Barts Klage mit allen nicht irren soll. Stefan redet für Bart wie zuvor und beantragt ein Ja oder ein Nein. Stude redet für Henne Ebert, man habe die Antwort gehört, dabei wolle er es belassen. Er wurde vom Schultheiß gefragt, ob er unschuldig sei. Antwortet er: Ja. Seine Unschuld hat man auf 14 Tagen festgesetzt. Das haben beide bei Gericht festgehalten.
Anthis Wolff, unser Schultheiß, hat Bart beschuldig, dieser sei ihm einen Frevel schuldig, ursächlich deshalb, dass er und Adam von Grevenhusen miteinander einen Missbrauch getätigt haben usw. Darauf sagt Bart zu, mit des Schultheiß Einverständnis zu leben. Das hat Anthis bei Gericht festgehalten.
Desgleichen sagt Adam von Grevenhusen zu, auch mit Anthis Wolff Einverständnis zu leben. Hat Anthis bei Gericht festgehalten.
Philip Lucke erhebt eine 1. Klage gegen Petze, Frau von Heidesheim, wegen 10 Gulden Hauptgeld und 20 Gulden Schaden und wegen allem, das sie im Reichsgericht besitzt.
Mathis Becker aus Nieder-Ingelheim verklagt Adam von Grevenhusen auf das Gerichtsbuch.
Mittwoch 24. April 1493
Zwischen Schonwetter und Dyne, hinterbliebene Witwe des Hans Schmied, ergeht nach Klage, Antwort, beiderseitigen Vorträgen und Rechtsbegehren eine Entscheidung unter Vorbehalt: Tritt Schonwetter hervor und schwört auf die Heiligen, wie es Recht ist, dass er den Gerichtstag nicht angewiesen habe, geschehe weiter, was Recht sei. Das Urteil hat Schonwetter bei Gericht festgehalten und will dem Gericht gehorsam sein und fragt, in welcher Zeit er dieses Recht tragen soll. Entscheidung: in 14 Tagen. Hat er ebenfalls bei Gericht festgehalten.
Kett, Hausfrau des Henne Ebert, hat ihren Mann vernotbotet gegen Bart, da er eine Unschuld erklären soll und sagt er wäre sehr krank. Der Schultheiß hat ihren Termin weiter um 14 Tage verlängert, doch dass sie solches auch beweisen soll, wenn die Gegenpartei das nicht glauben will.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 059v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-59v/pagination/17/?L=0&cHash=673f9034ab9dd8845d679da22d655c34 (Abgerufen am 31.10.2024)