Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 060

24.04.1493  / Mittwoch nach Misericordia domini

Transkription

erk(ann)t ffr(evel) Jtem Jorgenhen erkent dem Schult(heiß) ant(is) wolff(en) ein frefel
mit ʃyne(n) lieb zuu(er)trag(en) v(er)bot er

erk(ann)t Jtem Adam von greuenhuʃen erkent remßen claʃen vnʃ(e)rm
mitʃcheff(en) viij alb ad c(om)put(andum) in xiiij t(agen)

Jtem peter ʃnade hat ʃich v(er)dingt ut Jur(is) hen zy(m)merman vonn
henn Zy(m)m(er)man algeßheim ʃin wort zu thuͤn vnd ʃagt wie ʃin p(ar)thÿ am nehʃt(en)
vo(n) algeßheim gericht hab Barten geʃchuldiget etc hab bart als vil dar zu geredt
dz jme eyne bybringung vffgelad(en) ʃij hab auch ʃin tag dar zu
Barth gehabt nü begert er mit recht zubeʃcheyd(en) ob er ʃin tag auch
v(er)hut hab als recht ʃij Dar zu redt Barth als er gewiʃt
ʃij hab er ʃin tag verhuͤt / vnd ʃij jme vort(er) tag geʃtalt an das
nehʃt gericht nü ʃij er zuͦ gegen / vnd hab keyn vorʃprechen(n)
Dar vff hat der Schult(heiß) gerichts wegen barthen gefragt ob er
ʃin kunde hie habe antw(or)t er neyn / das v(er)bot pet(er) ʃnade als an
walt hen zu(m)mermans vnd hofft jne erf(olg)t zu han Lut ʃin(er)
anʃpr(ache) mit beker coʃt vnd ʃchad(en) /

S(e)n(tent)ia Nach dem pet(er) ʃnade von weg(en) zy(m)mermans von algesh(eim)
gefr(ag)t vnd domit begert hat zubeʃcheid(en) ob auch Barth ʃin tag ver-
hut hab als recht ʃij die kunde zu bring(en) S(e)n(tent)ia mit vnderding(en)
neyn / das v(er)bot pet(er) ʃnade vnd beg(er)t vort(er) mitrecht zubeʃcheid(en)
erf(olg)t ob er Jne nit erf(olg)t ʃol han jnmaʃʃer er vor do von geredt habe
S(e)n(tent)ia Jahe vffs buch vnd nit hoͤher / hat pet(er) aber v(er)bott vnnd
p b vmb ein böttel gebet(en) hat der Schult(heiß) Jme eyn vff recht geluen
Alʃo hat er pfande vff bart(en) beredt vnd iʃt vort(er) gewiʃten wőrd(en)
ut jur(is) v(er)bot

erk(enn)t Jtem beckers cles der Scheffer erk(enn)t contz ʃcheffern ʃchefferhens ʃoͤne
ein gld vnd iiij alb in xiiij t(agen) v(er)bot

erk(ann)t Jtem heringk erk(enn)t peter karʃt(en) vij alb in xiiij t(agen)

erk(ann)t Jtem kylhenn erk(enn)t Contz ʃcheffern(n) hans ʃcheffers ʃone xv t(or)nis
in xiiij t(agen) v(er)bot

p • b • Jtem Rűwe vnʃer mitʃcheff(en) hat exp(ar)te eccl(esi)e pfand beret vff
kilhenn berurn j lb wachs

erf(olg)t Jtem peter ʃnade erf(olg)t hering(en) vor vj gld

Übertragung

Henne Jorge sagt dem Schultheißen Anthis Wolff zu, einen Frevel persönlich gütlich beizulegen. Hat er bei Gericht festgehalten.

Adam von Grevenhusen sagt Clas Remß, unserem Mitschöffen, 8 Albus auf Rechnung in 14 Tagen zu.

Peter Schnade hat sich verpflichtet, wie es Recht ist, Henne Zimmermann von Algesheim vor Gericht zu vertreten und sagt, seine Partei habe am letzten Gerichtstag Bart beschuldigt usw. Bart habe viel dazu geredet, dass ihm eine Beweisführung aufgeladen wurde, habe auch seinen Tag dazu gehabt. Er begehrt nun gerichtlich zu bestimmen, ob er seinen Verhandlungstermin auch gewahrt habe, wie es Recht ist. Darauf sagt Bart, als er angewiesen wurde, habe er seinen Verhandlungstermin gewahrt. Es sei ihm ein weiterer Termin anberaumt am nächsten Gerichtstag. Nun sei er anwesend und habe keinen Fürsprecher. Darauf hat der Schultheiß für das Gericht den Bart gefragt, ob er seine Zeugen hier habe. Antwortet er: Nein. Das hat Peter Schnade als Anwalt des Henne Zimmermann bei Gericht festgehalten und erwartet, ihn verklagt zu haben, gemäß seiner Klage, mit Vergütung von Kosten und Schaden.

Nachdem Peter Schnade für Zimmermann aus Algesheim gefragt und damit beantragt hat, gerichtlich zu bescheiden, ob Bart seinen Verhandlungstermin gewahrt habe, wie es Recht ist, die Zeugen zu bringen: Antwort unter Vorbehalt: Nein. Das hat Peter bei Gericht festgehalten und beantragt weiter gerichtlich zu bescheiden, ob er ihn nicht verklagt habe, dergestalt, wie er zuvor gesagt habe. Entscheidung: Ja, auf das Gerichtsbuch und nicht mehr. Das hat Peter bei Gericht festgehalten und um einen Büttel gebeten. Der Schultheiß hat ihm einen von Rechts wegen gewährt. Also hat er Pfänder von Bart eingezogen und ist weiter angewiesen worden, wie es Recht ist. Bei Gericht festgehalten.

Clese Becker, der Schäfer, sagt Contze Schefer, Sohn des Henne Schefer, einen Gulden und 4 Albus in 14 Tagen zu. Bei Gericht festgehalten.

Hering sagt Peter Karst 7 Albus in 14 Tagen zu.

Henne Kil sagt Contze Schefer, Sohn des Hans Schefer, 15 Turnosen in 14 Tagen zu. Bei Gericht festgehalten.

Ruhe, unser Mitschöffe, hat für die Kirche Pfänder gefordert von Henne Kil, betreffend 1 Pfund Wachs.

Peter Schnade verklagt Hering wegen 6 Gulden.

Registereinträge

Algesheim (Ort)   –   Bart, N. N.   –   Becker, Clese   –   Buettel (Büttel) (Ingelheim)   –   Frevel (frevelich)   –   Fuersprecher (Fürsprecher)   –   Grevenhausen, Adam   –   Guetlichkeit (Gütlichkeit)   –   Hering, N. N.   –   Jorge, Henne   –   Karst, Peter   –   Kil, Henne (Hengin)   –   Rechtsvorbehalt   –   Remß, Clas   –   Ruhe (Name)   –   Schaefer (Tätigkeit)   –   Schefer, Contze (der)   –   Schefer, Hengin   –   Schnade, Peter   –   Sohn (Söhne)   –   Tag wahren (verhüten)   –   Turnose   –   Wachs   –   Wolff, Anthis   –   Zimmermann, Henne   –