Stude Hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt Barthen ʃin wort zu tun vnd
Barth beg(er)t dyͤe vrteyl zuʃch(en) jme vnd dem Buchʃenmeiʃt(er) hanß
greuenhuʃen zu recht beʃloʃʃe(n) des glichen der buchʃenmeiʃt(er) durch
der Buʃʃen - Rampfuʃʃe(n) ʃin jn recht angedingt(en) furʃpr(echen) begert ʃolich(e) vrt(eil)
meiʃt(er) auch die jnen wie nach volgt vßgeʃpr(ochen) ʃint alʃo luten(d)
Zuʃchen Barthen als cleg(er) an eym vnd Hans greuenhuʃern(n)
buʃʃenmeiʃt(er) zu mentz meiʃt(er) conrats nachfar antwort(er) andert(eil)
nach anʃpr(ache) antwort beyd(er)t(eil) furbreng(en) vnd rechtʃetzen berurn
den kauff dwil hans greuenhuʃe(r) der beredung deʃʃelb(en) kauffs nit
abredig iʃt S(e)n(tent)ia mit vnderding(en) das er Bart(en) vßrachtung
lut deʃʃelb(en) kauffs tun ʃoll / das vrt(eil) v(er)bott Barth durch Stud(en)
Vort(er) als Barth etlichen ʃchad(en) er gelit(en) deʃʃelb(en) kauffs halb(en) v(er)melt
hait S(e)n(tent)ia mit vnderding(en) wes Barth bybrengt er deßhalb(en)
kuntlich(e)n ʃchad(en) habe ʃol jme hans greuenhuʃe(r) nah(er) tun / das
vrt(eil) v(er)bott greuenhuʃe(r) in hoffnu(n)g er ʃoͤll das nu(m)m(er) bij bring(en)
S(e)n(tent)ia Vort(er) des lidloͤns halb(en) nach jr beyd(er) voͤrbreng(en) vnd rechtʃetze(n)
S(e)n(tent)ia mit vnderding(en) das Barth den lidlon behalt(en) ʃoll
als recht iʃt ʃal den myndern(n) vnd nit mern vnd ʃal das
thun in Jars friʃt vnd den Scheff(en) ein ymß geb(e)n vnnd
wan(n) erß tun will ʃal erß dem wid(er)t(eil) zuuor v(er)kund(en) / das v(er)bott
der buͦʃʃenmeiʃt(er) auch in hoffnu(n)g das Barth mit keyne(m) gut(en)
glauben tun moͤcht
Vort(er) der beth halb(e)n nach jr beyd(er)teyl vorbreng(en) vnd recht-
ʃetzen berur(e)n die beth S(e)n(tent)ia mit vnd(er)ding(en) das barth ʃolichs
bybrengen ʃoll geʃcheen vorter was recht ʃij /
Jtem Stude von weg(en) Bart(en) fragt den erʃt(en) vrt(eil) nach
in welch(er) zitt der Buchʃenmeiʃt(er) jm nach ʃol kome(n) S(e)n(tent)ia mit
vnderding(en) in xiiij tag(en) dz v(er)bot er vnd redt vort(er) er beg(er)t
ein boͤddel den buchʃenmeiʃt(er) zubehalt(en) damit des gewyʃt(en) vrt(eil)
von jm gelebt werde vnd er ʃin deʃto ʃiche(r) geʃin moΞcht / alʃo hat
der Schuͦlt(heiß) jme eyn vff recht geluhen Daruff Rampfuß
v(er)dingt ʃich dem Buͦʃʃenmeiʃt(er) in ʃin wort als recht iʃt
Stude hat sich verpflichtet, wie es Recht ist, Bart bei Gericht zu vertreten und beantragt die Urteile, die zwischen ihm und dem Büchsenmeister Hans Grevenhusen rechtmäßig beschlossen wurden. Desgleichen begehrt der Büchsenmeister diese Urteile durch Rampfuß, seinen rechtmäßig beauftragten Fürsprecher, auch diejenigen, die nachfolgend behandelt sind.
Zwischen Bart, als Kläger, auf der einen, und Hans Grevenhusen, Büchsenmeister zu Mainz, Nachfahre des Meisters Konrad, Antworter andererseits: Nach Klage, Antwort, beiderseitigen Vorträgen und Rechtsbegehren, berührend den Kauf. Weil Hans Grevenhusen die Verabredung zu diesem Kauf nicht abstreitet, ergeht eine Entscheidung unter Vorbehalt: Er soll Bart Bezahlung gemäß dem Kauf leisten. Das Urteil hält Bart durch Stude bei Gericht fest.
Weiter, dass Bart einigen Schaden verkündet hat, den er wegen des Kaufes erlitten hat. Entscheidung unter Vorbehalt: Was Bart beweist, was er deshalb an Schaden erlitten habe, soll ihm Hans Grevenhusen gewähren. Das Urteil hält Grevenhusen bei Gericht fest, in der Erwartung, Bart könne das niemals beweisen.
Weiter, wegen des Lidlohns. Nach beiderseitigen Vorträgen und Rechtsbegehren ergeht eine Entscheidung unter Vorbehalt: Bart soll den Lidlohn erhalten, wie es Recht ist, den nicht mindern und nicht mehren. Er soll das binnen Jahresfrist tun und den Schöffen einen Imbis geben. Wenn er es tun will, soll er es der Gegenpartei zuvor ankündigen. Das hält der Büchsenmeister bei Gericht fest, auch in der Erwartung, das Bart das in guten Glauben nicht tun könne.
Weiter, wegen der Bede. Nach beiderseitigen Vorträgen und Rechtsbegehren, die Bede berührend, ergeht eine Entscheidung unter vorbehalt: Bart soll das beweisen. Dann geschehe weiter was Recht ist.
Stude fragt für Bart, dem ersten Urteil nach, in welcher Zeit der Büchsenmeister ihm nachkommen soll. Es ergeht eine Entscheidung unter Vorbehalt: In 14 Tagen. Das hält er bei Gericht fest und spricht weiter, er beantragt ein Büttel, den Büchsenmeister anzuhalten, das gewiesene Urteil mit Leben zu erfüllen, und um deswegen umso sicherer sein zu können. Also hat der Schultheiß ihm einen Büttel rechtmäßig gegeben. Darauf verpflichtet sich Rampusch gegenüber dem Büchsenmeister, ihn vor Gericht zu vertreten, wie es Recht ist.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 071v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-71v/pagination/7/ (Abgerufen am 01.11.2024)