Jtem Stude von weg(en) Barthen fragt mit recht des lidlons halb(en)
wie er ʃin ʃchult behalt(en) ʃoͤl nach gewiʃtem vrt(eil) daruff hat der
Scheff mit vnderting(en) zu recht geʃpr(ochen) Er ʃol hab(e)n vj mann̄
die vnu(er)ʃproch(e)n ʃin / vnd nit teyl od(er) gemeyn daran hab(e)n die
ʃelb(en) ʃoll(en) ʃamethafft vnd ein iglich(er) beʃond(er) ein eydt zu den helg(en)
ʃwern das die ʃchult alʃo erwachʃen ʃij lut der clag vnd noch nit
v(er)glichen vnd bezalt ʃij wan(n) die vj p(er)ʃon alle jr eyde alʃo getan
haben ʃo ʃal barth den vijd(en) eydt tun das die vorig(en) vj ware
vnd gerecht ʃyen vnd wes barthen an den vj perʃon(en) bricht
ʃol er als vil an der ʃelb(en) ʃtat die eyde tuͤn / dz v(er)bott er
Jtem vff das vierd vrteyl berurn die beth Beg(er)th Stude von weg(en)
Bart(en) in welch(er) er das bybreng(en) ʃoͤll S(e)n(tent)ia mit vnderding(en)
in xiiij t(agen) et vlt(ra) ut mor(is)
Jtem Erckers emel hat ʃich v(erding)t her Johan Bytzels magt Barbeln jn
her Johan bytzels jr wort als recht iʃt vnd ʃchuldiget Barten wie das er zu jr
magt kome(n) ʃij vnd hab ʃie vbe(er) geben mit boʃen ʃchentlichen vnerlichen
Barth wort(en) / Sie wer ein fleyʃchdiebin vnd ein mylchdupin vnd
er woͤll es dar zu breng(en) das man(n) ʃie an ey(m) ʃteck(en) brenne(n) ʃoͤll
des ʃie hofft dz erß mit keyne(n) recht(en) od(er) warheit nu(m)m(er)mee vff
ʃie breng(en) kunt od(er) moͤcht vnd das er jr ʃol(che) wort getan hab ʃchad
jr an jr ern vnd gelumpff wandel vnd karung ʃo vil das
ger(icht) erk(enn)t / mit wid(er)ker coʃt vnd ʃchad(en) / Daruff Stude von
weg(en) Bart(en) der ʃich jm v(erding)t redt die magt het ein ʃwer cl(age)
an jne gelegt der er nit geʃtund vnd auch nit erfind(en) ʃoͤll / od(er)
ʃo ʃie es ʃaͤgt hoͤfft er ʃie ʃol es by breng(en) als recht ʃij vnd ʃt(allt) zu
recht Emel exp(ar)te anelle [?] redt ʃie woll jr c(lage) bybreng(en)
vnd beg(er)t an Richt(er) jr tag zu geben nach ordnu(n)g des recht(en)
S(e)n(tent)ia mit vnderding(en) ʃo ʃie ʃich v(er)mißt das by zubring(en) ʃo ʃoͤl
ʃieß tun / in xiiij t(agen) et vlt(ra) ut mor(is) ambo v(er)bott
erk(ann)t Jtem Endres der Scheff(en) zu Wackernheim erk(enn)t Bartolm(us) petern(n)
von nid(er)jng(elheim) von weg(en) des ʃpitals doʃelbʃt ij gld ein zu
nehʃt mey den ander(e)n zu nehʃt michel
erk(ann)t Jtem Buerhen der alt erk(enn)t Slitzweck(en) von heyßheim j gld
vnd xviij alb in xiiij t(agen)
erk(ann)t Jdem Buerhen erk(enn)t Selheim vo(n) heyʃeßh(eim) xx alb in xiij t(agen)
Stude fragt für Bart rechtmäßig wegen des Lidlohns, wie er seine Schuld gewinnen soll nach dem gewiesenen Urteil. Darauf hat das Schöffengericht unter Vorbehalt Recht gesprochen, er soll sechs Männer haben, die unbescholten sind, und nicht Anteil oder Gemeinschaft daran haben. Dieselben sollen gemeinsam und einzeln einen Eid zu den Heiligen schwören, dass die Schuld so entstanden sei, gemäß der Anklage, und noch nicht verglichen und bezahlt sei. Wenn die 6 Personen alle ihre Eide so geleistet haben, soll Bart den 7. Eid leisten, dass die vorigen sechs wahr und gerecht sind. Wenn Bart keine 6 Personen findet, soll er für die Fehlenden die Eide leisten. Das hält er bei Gericht fest.
Auf das 4. Urteil, die Bede berührend, fragt Stude für Bart, in welcher Zeit er das beweisen soll. Entscheidung unter Vorbehalt: In 14 Tagen und weiter, wie es Gewohnheit ist.
Emel Ercker hat sich verpflichtet, Barbel, die Magd des Herrn Johan Bitzel, vor Gericht zu vertreten. Er beschuldigt Bart, er sei zu ihr gekommen und haben sie überzogen mit bösen, schändlichen, unehrlichen Worten. Sie sei eine Fleischdiebin und ein Milchtopf und er wolle es dazu bringen, dass man sie an einem Stecken brennen soll. Barbel hofft, dass er es mit keinem Recht oder mit keiner Wahrheit nimmermehr auf sie bringen kann oder vermag. Dass er ihr solche Worte angetan habe, beeinträchtige sie an ihrer Ehre und an ihrem guten Leumund. Sie verlangt Änderung und Schadenersatz, soviel das Gericht dies zuerkennt, mit Erstattung von Kosten und Schaden. Darauf sagt Stude für Bart, dem er sich verpflichtet hat, die Magd habe eine schwere Klage gegen ihn gerichtet, die er nicht zugesteht und sich auch nicht so herausstellen soll, oder, wenn sie es sagt, erwartet er, sie müsse es beweisen, wie es Recht ist. Das legt er dem Gericht vor. Emel von Seiten der Magd sagt, sie wolle ihre Klage beweisen und beantragt beim Richter, ihr einen Tag zu geben nach Ordnung des Gerichts. Entscheidung unter Vorbehalt: Wenn sie sich behauptet, das zu beweisen, so soll sie es tun in 14 Tagen und weiter hinaus, wie es Gewohnheit ist. Beide halten das bei Gericht fest.
Endres, Schöffe in Wackernheim, sagt Peter Bartholmeus von Nieder-Ingelheim wegen des dortigen Spitals 2 Gulden zu, einen im kommenden Mai, den anderen am nächsten Tag Michaelis [29. September].
Henne Bauer, der alte, sagt Slitzweck von Heidesheim 1 Gulden und 18 Albus in 14 Tagen zu.
Henne Bauer sagt Selheim von Heidesheim 20 Albus in 14 Tagen zu.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 072v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-72v/pagination/3/?L=0&cHash=36d925476f69b2bdf6e80e1320af4f5b (Abgerufen am 26.10.2024)