geweʃt vnd darvʃz jn kyrch vnd in dem
ʃelb(en) weg hoͤrt er das ʃich Barbel vnd Bart(en) frawe
vaʃt ʃchuͦld(en) vnd als er vß der kyrchen ging den weg
herobe in dem kem bart zu jne beyden vnd ʃprech
wie koͤmpt das jr uch ʃo grűlich hie ʃchelt kann ʃich
nyemant hie behalt(en) vor uch boͤʃen wybern(n) ich woͤlt
das jrs nit thetten in dem kaͤm Barbel zu her Joha(nne)s
thoͤr heryß vnd rieff Bart(en) zu do ʃpraͤch Bart du fleyʃch
boͤʃwicht(en) biʃtu das ich will dich dar zu Breng(en) das man(n)
dich an eym ʃteck(en) Brenne(n) ʃoll du biʃt ein wißlich
milchdupin
Jtem Conrat Luffen phil(ip) ʃwag(er) ʃagt er hab geʃehen vnd
gehoͤt das Barth zu ʃynem thor hervß gang(en) ʃÿ
vnd geʃagt ich wölt das der pfaff vnd ʃin magt
der Ruͤdt ʃchuͤdt er hilt ding vff die vngepurlich
wer(e)n / do ʃagt die magt zuͦ Bart(en) nű behut vns
gott do ʃagt Bart du ʃchelckin biʃtu da du biʃt ein
fleyʃchbuʃwicht(en) vnd dar zu ein milchdupin ich
wilß dar zu breng(en) du ʃalt an ey(m) ʃteck(en) v(er)brent w(er)d(en)
vnd woͤll ʃie diß dorffs v(er)driben
Jtem Lűffen philips ʃagt er Hab by dem gemeyn weg
geʃtand(en) gein des pferhers huß do habe(n) Barbel vnd
Bart(en) frawe mit ein ʃcheltwort gehabt in dem ʃij Bart
dar zukome(n) vnd ʃagt zu Barbeln kan nyemant
kein from(me) frawe behalt(en) vor dir helt der pfaff ein
magt vff recht die ein iglich from fraw vb(er)gibt
do ʃtund Barbel in der kirchen hind(en) zu vnd rieff her
vß vnd geb Barten red vnd antwort do ʃagt Bart
bußwiʃcht(en) du fleyʃchdiebin biʃtu da vnd redt domit
gewesen und von dort in die Kirche gegangen. In der Kirche habe er gehört, dass sich Barbel und die Frau des Bart hart beschuldigt haben. Als er aus der Kirche ging, den Weg herab, sei Bart zu ihnen beiden gekommen und habe gesagt: »Wie kommt es, dass ihr euch so gräulich hier scheltet, kann sich niemand hier bewahren vor euch bösen Weibern, ich wollte, dass ihr es nicht tut.« Indem kam Barbel zum Tor des Herrn Johan heraus und rief etwas zu Bart. Da sprach Bart: »Du Fleischbösewicht, der du bist, ich will dich dazu bringen, dass man dich an einem Stecken brennen soll, du bist eine bekannte Milchdiebin.«
Konrad, Schwager des Philip Luffen, sagt, er habe gesehen und gehört, dass Bart aus seinem Tor herausgegangen sei und gesagt habe: »Ich wollte, dass den Pfaffen und seine Magd die Räude durchschüttelt.« Er hielt Dinge aufrecht, die ungebührlich wären. Da sagt die Magd zu Bart: "Nun behüte uns Gott." Da sagte Bart: »Du Schalk der du bist, du bist ein Fleischbösewicht und dazu eine Milchdiebin, ich will es dazu bringen, du sollst an einem Stecken verbrannt werden.« Er wolle sie aus dem Dorf vertreiben.
Philip Luffen sagt, er habe bei dem Gemeinen Weg gestanden beim Haus des Pfarrers. Da haben Barbel und die Frau des Bart miteinander Schimpfworte gewechselt. Indem sei Bart dazugekommen und habe zu Barbel gesagt: »Kann niemand eine fromme Frau vor dir bewahren? Hält der Pfaffe eine Magdt rechtmäßig, die eine jede fromme Frau beschimpft?« Barbel stand hinten in der Kirche hinten zu und trat heraus und stand Bart Rede und Antwort. Da sagt Bart: »Bösewicht, du Fleischdiebin, die du bist.« Er sagt damit,
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 079, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-79/pagination/20/ (Abgerufen am 01.11.2024)