do von voͤrgewent woͤll ʃie getrue(n) jr recht ʃoͤll jr nű
nit geʃpertt werd(en) darumb das ʃie frembd ʃij vnd ʃt(allt)
zurecht Stud von weg(en) Barthe(n) redt wie vor
es ʃoͤl erk(ann)t werd(en) burg(en) zu ʃetzen vnd ʃtaltz zurecht
Zuʃch(e)n Barthen vnd Barbeln nach jr beyder furbreng(en)
vnd rechtʃetzen S(e)n(tent)ia mit vnderdingen das Barbel Bart(en)
nit ʃchuldig iʃt Burg(en) zu ʃetzen dz v(er)bot emel von weg(en)
Barbeln Dar vff Stude von weg(en) Barthen redt er
S(e)n(tent)ia appelliert von der vrteyl als beʃwerth vor vnʃern(n) g(nädigen)
h(er)rn den pfaltzg(ra)uen ʃin(er) g(naden) hofgericht oder wo ʃich die
ap(osto)lones von rechts weg(en) hin gepurt hat vnd begert
ap(osto)los zum erʃt(en) zum and(e)rn zum dritt(en) mal mit vlys
vliʃʃig(er) aller vliʃʃigʃt(en) er woͤll auch diß ap(oste)lon(es) in gegen
wurtigkeit des richt(er)s vnd all(er) vmb ʃtende p(ro)teʃtiert vnd
bezugt habe(n) behilt jme auch vor diʃe ap(oste)lon(es) zu myndern(n)
zu mer(e)n vnd alles das ghen ʃo ʃich von rechts weg(en)
dar zu gepurt vnd woll ʃolich ap(osto)lon(es) dem widert(eil)
zugegen v(er)kunt haben
vff ʃoliche appellierung hait der Schult(heiß) als richt(er) von
gerichts weg(en) dem ʃelb(e)n appellanten furgeholt(en) nach
dem das gericht ein oberhoff heb das alle die ghen(n)
ʃo ʃich vor diʃem Richt(er) beʃwert v(er)meynd nemlich gein
jngelnh(eim) vor ʃchult(heiß) vnd Scheffen ʃich beruffen moͤg(en)
deʃʃelb(e)n glich(e)n ob das gericht ʃelbʃt eins vrteyls vnuerfar(e)n
wer ʃich auch do hin beruff(en) moͤge mit ordenu(n)g altens
herkomen(n)s darumb ʃo nem das gericht des ein zymlich(en)
vffʃlag zu erfar(e)n ʃich wiʃʃe(n) dar jnn zuhalt(en) ob dem
apellant(en) ap(osto)los zugelaʃʃe(n) ʃoͤl werd(en) od(er) nit
her Johan bytzel Jtem her johan Bytzel woͤll vff Barthen v(er)bott Hab(e)n
Barth das er vff ein zitt geret hett er Hilt ding vff
das vngepurlich wer nach dem etlich zug(en) ytzt ʃelbs
geʃagt hett(en)
erf(olg)t Jtem mat(his) beck(er) erf(olg)t kilhen vffs buch
erf(olg)t Jdem erf(olgt) beckers cleʃe(n) vffs buch
erf(olg)t Jdem erf(olgt) Bart(en) vffs buch
davon vor Gericht vorgebracht sei, wolle sie darauf vertrauen, dass ihr ihr Recht nicht versperrt werde, weil sie fremd sei, und legt das dem Gericht vor. Stude redet für Bart wie zuvor. Es soll erkannt werden, Bürgen zu setzen und legt das dem Gericht vor.
Zwischen Bart und Barbel ergeht, nach beiderseitigen Vorträgen und Rechtsbegehren eine Entscheidung unter Vorbehalt: Barbel muss Bart keine Bürgen setzen. Das hält Emel für Barbel bei Gericht fest. Darauf redet Stude für Bart, er appelliert, vom Urteil so beschwert, an das Hofgericht unseres gnädigen Herren, des Pfalzgrafen, oder dorthin, wo die Apostel von Rechts wegen hingehören. Er beantragt Apostel, zum 1., zum anderen und zum 3. Mal mit Fleiß, fleissig und aller fleißigst. Er wolle auch mit diesen Aposteln in Gegenwart des Richters und aller Umstehenden protestiert und Berufung eingelegt haben und alles das, was sich von Rechts wegen dazu gebührt. Er will diese Apostel der Gegenpartei gegenüber verkündet haben.
Auf diese Appellation hat der Schultheiß als Richter gerichtlich demselben Appellanten erklärt. Das Gericht habe einen Oberhof. Alle diejenigen, die sich vor diesem Richter beschwert wähnen, können sich nach Ingelheim an Schultheiß und Schöffen berufen. Ebenso können sie sich, wenn das Gericht selbst kein Urteil finden kann, auch dahin berufen, gemäß der Ordnung alten Herkommens. Darum nehme das Gericht einen ziemlichen Aufschub, um in Erfahrung zu bringen, wie es sich dabei verhalten soll, ob dem Appellanten Apostel zugelassen werden sollen oder nicht.
Herr Johan Bitzel will gegen Bart bei Gericht festgehalten haben, dass er seinerzeit geredet habe, er hielte Dinge aufrecht, die ungebührlich seien, nachdem etliche Zeugen dies jetzt selbst ausgesagt hätten.
Mathis Becker verklagt Henne Kil auf das Gerichtsbuch.
Derselbe verklagt Clese Becker auf das Gerichtsbuch.
Derselbe verklagt Bart auf das Gerichtsbuch.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 082, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-82/pagination/9/ (Abgerufen am 29.11.2024)