Wackernheimer Haderbuch 1472-1501 

Bl. 084v

16.03.1496  / Mittwoch nach Letare

Transkription

in all(er) maiß als ob er jne mit recht erlangt hett

Jtem Rampfus exp(ar)te bintzen peters ʃchuldiget endreʃe(n) den hirten
wie das er peter etlich ʃamen(n) in wackernheym(er) gemarck(en)
heb die dan(n) von des gemelt(en) hirt(en) ʃchaffen geweydt wer(e)n
vnd getredt das wer alʃo durch endreʃe(n) oder die ʃin beʃcheen(n)
ʃchedt jme vj gld beg(er)t des Ja od(er) ney(n) Dar zu Stude
v(er)dingt ʃich als recht iʃt Endreʃe(n) ʃin wort zutun redt endres
wer der cl(age) nit geʃtendig ab(er) wes der wideret(eil) bybrecht
woͤll er ʃich gepurlich halt(en) ʃo er cleg(er) wer Rampfus
von weg(en) bintzenpeters redt er moͤcht zu dickmal(e)n vff
die gemelt(en) ʃame(n) gefor(e)n ʃin das pet(er) nit alweg dar zu kome(n)
moͤcht darűmb hab er jme ney(n) od(er) Ja geheyʃch(e)n hofft er
ʃoͤll jme ney(n) oder ja tun Stűd redt als geredt wurde vom
widert(eil) er heb jme billich ney(n) od(er) ja gehyʃch(e)n / dan(n) er moͤcht
zu dickmal(e)n vff die ʃame(n) getribe(n) das er nit alle mal dobij
geweʃt wer od(er) geʃin kuͦnt ʃage er alʃo wie vor das erß nit geʃi(n)
dan(n) ein iglich(er) moͤcht ʃin vieh weyd(en) nach notturfft dar
were es vilicht durch ein and(e)rn beʃcheen(n) mit hoffnu(n)g das
Ad ʃocios der claͤger ʃin clag by brengen ʃoll ʃtaltz zurecht Rampfus
exp(ar)te peters redt wie vor vnd des mee es fur nyemants mee
hie in diʃe(r) marck(en) ʃchleűff weyd(en) wan(n) der gemey(n)d(en) hyrth hie
beg(er)t ney(n) od(er) ja ut p(ri)us ʃt(allt) zurecht Ad ʃocios

Jtem der Buʃʃe(n)meiʃt(er) hait dem Schult(heiß) / gelobt wid(er) hieher
der buʃʃenmeiʃt(er) an dz recht zu kome(n) wan(n) man(n) nach jme ʃchickt dz vrt(eil)
gelobt dem Schult(heiß) zuʃch(e)n pet(er) ʃnad(en) vnd Ime zu entphaen(n) dz v(er)bot pet(er) ʃnad

Jtem Rul von Berʃtatt hait momp(er) gemacht hen karʃten
momp(er) ʃin ʃchult jn zugewynne(n) / vnd wes er hie jm recht(en) zu tun hat
jne zuu(er)gen vnd zuu(er)ʃten(n) bis vff ʃin widerruffen(n)

Jtem Stud exp(ar)te haubors des alt(en) redt Barth heb jme
erf(olg)t • p • b • jns buͦch ein gld erkant vf rechnu(n)g vnd nit vßgeracht
beg(er)t jne zu erf(olgen) S(e)n(tent)ia Ja vfs buch vnd hat • p • b •

erf(olgt) • p • b • Jtem Rampfus erf(olg)t bart(en) vffs buch vnd hait • p • b •

Übertragung

in dem Maße, als ob er ihn gerichtlich erlangt hätte.

Rampfuß beschuldigt für Peter Bentz den Hirten Endres, er, Peter, habe etliche Saatfelder in der Wackernheimer Gemarkung, die dann von des angesprochenen Hirten Schafen abgeweidet wurden. Er ist sich sicher, das sei so durch Endres oder die Seinen geschehen. Das schade ihm 6 Gulden. Er beantragt deshalb ein Ja oder Nein. Dazu hat sich Stude verpflichtet, Endres im Gericht zu vertreten. Er sagt, Endres würde die Klage nicht zugestehen. Was aber die Gegenpartei beweist, daran wolle er sich gebührlich halten, wenn er Kläger wäre. Rampfuß sagt für Peter Bentz, er habe öfter auf die angesprochenen Saatfelder getrieben und habe nicht immer dazu kommen können. Darum habe er von ihm ein Nein oder Ja gefordert. Er hofft, er soll ihm ein Nein oder Ja geben. Stude sagt, als gesagt wurde von der Gegenpartei, er habe ihm angemessen ein Nein oder Ja gefordert. Denn er möchte öfter auf die Saatfelder getrieben haben, da er nicht immer dabei gewesen sei oder sein konnte. Sage er also wie zuvor, dass er es nicht sei, schließlich kann jeder sein Vieh nach Bedarf weiden, da sei es vielleicht durch einen anderen geschehen. Er geht davon aus, dass der Kläger seine Klage beweisen muss. Das legt er dem Gericht vor. Rampfuß bleibt für Peter bei seiner Aussage und weiter, dass niemand mehr hier in dieser Gemarkung weiden lasse, wenn der hiesige Gemeindehirt ein Nein oder Ja beantragt wie früher. Das legt er dem Gericht vor. An das Vollgericht.

Der Büchsenmeister hat dem Schultheißen gelobt, wieder hierher an das Gericht zu kommen, wenn man nach ihm schickt, das Urteil zwischen Peter Schnade und ihm zu empfangen. Das hält Peter Schnade bei Gericht fest.

Rul von Bierstadt hat Henne Karst bis aus Widerruf zum Momber gemacht, Schulden einzufordern und was er hier am Gericht zu tun hat, festzustellen und zu verteidigen.

Stude sagt für Haubor den alten, Bart habe ihm in das Gerichtsbuch einen Gulden zugesagt auf Rechnung und den nicht bezahlt. Er beantragt, ihn zu verurteilen. Entscheidung: Ja, auf das Gerichtsbuch und hat Pfänder gefordert.

Rampfuß verklagt Bart auf das Gerichtsbuch und hat Pfänder gefordert.

Registereinträge

Bart, N. N.   –   Bentz, Peter   –   Bierstadt, Rul von   –   Buechsenmeister (Tätigkeit)   –   Enders (Endres) (Name)   –   Gemarkung (Wackernheim)   –   Haubor, N. N.   –   Hirt (Tätigkeit)   –   Karst, Henne   –   Rampfuß, N. N.   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Saat   –   Same   –   Schaf (Schafe)   –   Schnade, Peter   –   sententia   –   Stude (Name)   –   Vollgericht   –   Weide (weiden)   –