zoͤrn als cleg(er) eins vnd Ebertshen antwort(er) andert(eil)s
iʃt der Scheff diʃer zitt nit entricht des vrteyls vnnd
berufft ʃich an ʃin oberhoff an Schult(heiß) vnd Scheff(en) des
gerichts zu jngelh(eim) den vßʃproch vnd vrteyl zu ʃchoͤppfen
doch das yde p(ar)thy ʃin gewoͤnlich gelt das iʃt ein(er) p(ar)thy
funff gld in xiiij tag(en) lege vnd das gericht an
oberhoff vnd wider jnn ʃin gewarʃam v(er)burge das
vrteyl vort(er) den p(ar)thyen vßzuʃprechen ambo v(er)bott
Jtem Emel v(er)dingt ʃich als recht Ebertgin dem mull(er)
Ebertg(in) ʃin wort zu tun vnd ʃchuldiget heringen als wie
hering das jme haʃenheintz ʃelig ʃin brud(er) ʃchuldig geweʃt
wer v gld iij alb des v(er)laiʃʃen gut(er) hering zu jme
genomen(n) hett als ʃin erb das er jme nű ʃolich ʃchuͦlt
nit vßrecht ʃchedt jme noch als vil begert des ʃin
antwort Daruff hering hait ʃchub vnd tag von hut
zu xiiij t(agen) antwort(en) zu geb(e)n Ambo v(er)bott
Ebertg(in) Jtem Emel von weg(en) Ebertgis des mullers ʃchuldiget
Buer Buͤrn den alt(en) er wer jme ʃchuldig iij gld das er jme
die nit geb ʃched jme noch als vil Daruff buer erkant
ebertg(in) iɉ gld ad c(om)put(andum) zuʃchen oiʃtern(n)
Barth Jtem Emel von weg(en) Barthen ʃchuldiget Emerich
halgart(en) wie das er jme Barten iij gld ʃchuldigk
Emerich geweʃt wer die hett emerich geredt hen von eltuiln
halgart(en) von ʃin Bart(en) weg(en) zu geben das er das nit getan hett
ʃchedt jme iiij gld Rampfus v(er)dingt ʃich als
recht iʃt Emerich halgart(en) ʃin wort zu tun Ließ die clag
oͤffen redt dar zu es moͤcht ʃin das er vff ein zitt Bart(en)
ʃchuldig geweʃt wer vor ey(n) jar oder x vngeuerlich
do hett er jne vff hen von eltuiln ʃelig(en) gewiʃt den hett
er auch bezalt mee dan(n) vor ix jarn vnd wuʃt
nuʃt das er bart(en) ʃchuldig wer Emel von weg(en)
Barten v(er)bott das Emerich geʃtuͤnd das er Bart(en) ʃchuldig
geweʃt wer vnd ʃoͤll das hen von eltuiln v(er)nuͤgen
Zorn als Kläger einerseits und Henne Ebert als Beklagter andererseits kann das Schöffengericht zu dieser Zeit nicht entscheiden und beruft sich an den Oberhof, an Schultheiß und Schöffen des Gerichts zu Ingelheim, den Schiedsspruch und das Urteil festzusetzen, doch dass jede Partei sein gewöhnliches Geld, das sind für jede Partei 5 Gulden, in 14 Tagen darlege und das Gericht gegenüber dem Oberhof und ihnen den Gewahrsam verbürge, das Urteil weiter den Parteien auszusprechen. Das haben beide bei Gericht festgehalten.
Emel verpflichtet sich, wie es Recht ist, Ebertgin, dem Müller, sein Wort vor Gericht zu führen und beschuldigt Hering. Der verstorbene Heinz Hase, sein Bruder, sei ihm 5 Gulden und 3 Albus schuldig gewesen. Hering habe dessen hinterlassenen Güter an sich genommen als sein Erbe. Dass er ihm solche Schuld nicht entrichtet, schade ihm nochmals soviel dazu. Er fordert darauf seine Antwort. Darauf hat Hering Aufschub und einen Gerichtsttermin in 14 Tagen bekommen, um Antwort zu geben. Beide halten das bei Gericht fest.
Emel beschuldigt für Ebertgin, den Müller, den alten Bauer, er sei ihm 3 Gulden schuldig. Dass er ihm die nicht gibt, schade ihm nochmal soviel dazu. Darauf sagt Bauer dem Ebertgin 1 ½ Gulden auf Rechnung bis Ostern zu.
Emel beschuldigt für Bart Emerich Halgart, der sei ihm, Bart, 3 Gulden schuldig gewesen. Emerich habe zugesagt, die dem Henne von Eltville für ihn, Bart, zu geben. Dass er das nicht getan hat, schade ihm 3 Gulden. Rampfuß verpflichtet sich, wie es Recht ist, Emerich Halgart vor Gericht das Wort zu führen. Er lässt die Klage aufschlagen, sagt dazu, es möchte sein, dass er seinerzeit Bart schuldig etwas gewesen sei, vor einem Jahr oder 10 ungefähr. Er habe ihn an den verstorbenen Henne von Eltville gewiesen. Dem habe er auch vor mehr als 9 Jahren bezahlt. Er wisse nichts, was er Bart schuldig sei. Emel hält für Bart beim Gericht fest, dass Emerich zugesteht, Bart etwas schuldig gewesen zu sein. Das sollte Henne von Eltville bezahlen.
Wackernheimer Haderbuch 1472-1501, Bl. 098v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1472-1501-wackernheim/blatt/band-6-wa-1472-1501-bl-98v/pagination/8/ (Abgerufen am 02.11.2024)