gerichte anʃprache und antwort gehort(en) vnd haint ußgeheiʃchen
an yren oberhoeff gen(n) Crucze(n)nach Do sie nuͤ vor den oberhoeff
Jeckel von ko(m)men ʃint do haint ʃie gewiʃten daß fauts clas / Jeckeln koʃten
ʃprendlinge(n) vnd ʃchaden ʃolle widder geben Das hait er nit gethan vnd yme
nuʃte widder geben / Vnd ʃie ʃint der ʃelben ʃachen halb(e)n widder
fauts clas gen(n) Crucze(n)nach vor yren oberhoeff gefaren / Die haint aber ge-
wiʃten als fúre / Daß nuͤ clas Jeckeln ʃolichen koʃten vnd ʃchaden
nach dem die von Crucze(n)nach gewiʃt(en) haint / nit widder gibt das
schadt ýme jC gld vnd Ee clas ney(n) dar zu ʃage / ʃo beziege ʃich
Jeckel des off das gericht zu ʃprendlingen vnd behilt ýme ʃin nach-
¶ redde Dar off hait ʃich ancze Duppengießer verdingt claʃen ʃin
worte zu thuͤn vnd hait ʃin vnd(er)tinge verbot als recht iʃt vnd ʃagt
eß moge ʃin daß ʃie zu ʃprendlingen mit eyn getedingt haben
vnd ʃihe furter kom(m)en gen(n) Crucze(n)nach als vm(m)b eyn bezalűnge / die
Jeckel gethan ʃolt hain vnd habe ʃich des off etliche konde bezogen
Die konde ʃij auch vor gerichte gehort(en) worden vnd gen(n) Crucze(n)-
nach bracht(en) die konde haben claʃen beʃagt daß ýne doch beduchte(n)
hait er ʃihe durch yre ʃagen beʃwerten worden Die von Crucze(n)nach
hab(e)n doch die konde zu gelaiß(e)n vnd clas iʃt durch das gerichte zu
Crucze(n)nach vm(m)b den koʃten gewiʃten worden vnd meynt den doch
nit zu geb(e)n bijß daß ʃie zúm czweýten male widder gen Crucze(n)nach
ʃint ko(m)men Die von Crucze(n)nach haint claʃen aber vm(m)b den koʃten
gewiʃten Do hait clas von dem ortel geappellert vor my(n)s gnedige(n
her(e)n hoffgerichte obe Jeckel das an beider her(e)n Redde brachten
habe des wiße clas nit Doch ʃo haint beider her(e)n amptlude dar
zuʃchen(n) gerett(en) Daß die appelaczien auch der koʃte und ʃchade
der zu Crucze(n)nach gewiʃten iʃt / ʃolle abe ʃin vnd habe(n) ʃie alhere
an das keyʃer recht beʃcheiden zu ko(m)men was dan(n) Jeckeln
beduncken woll das ýme clas ʃchuldijg sij do moge er ýme vm(m)b
zuʃprechen vm(m)b die heipt ʃache ʃo woll er yme antwort(en) vnd
¶ hofft er ʃoll eß bil(e)che thůne vnd ʃtilt das zu recht Henne von
Eltujl alʃuo(n) Jeckels wegen geʃtett claʃen nit daß die dinge alʃo
abe gerett(en) ʃihen / vnd ʃagt neýn dar zü vnd hait verbot daß ancze
alʃuo(n) ʃins heiptma(n)s wegen ʃelbʃt erkant(en) hait daß das gericht
zu Crucze(n)nach zuͤm czweyten male gewiʃten hait daß clas Jeckeln
koʃten vnd ʃchaden widder geb(e)n ʃoll / vnd hoͤfft er ʃoll eß auch
thűn vnd was clas bij brenge als recht sij / das woll Jeckel
¶ laißen geʃcheen Ancze alʃuo(n) claʃen wegen hofft eß bij zu brenge(n)
Gericht beide Seiten gehört und habe sich an seinen Oberhof gewandt nach Kreuznach. Als sie vom Oberhof kamen, hat das Gericht Sprendlingen geurteilt, dass Clas Faut Jeckel die Kosten und den Schaden erstatten solle. Das hat er nicht getan und ihm nichts wiedergegeben. Wegen dieser Sache sind sie erneut zu ihrem Oberhof nach Kreuznach gefahren. Diese haben wiederum geurteilt wie zuvor. Dass nun Clas dem Jeckel die Kosten und den Schaden, auch nachdem Kreuznach geurteilt hat, nicht erstatte, das schade ihm 100 Gulden. Und bevor Clas dazu Nein sage, beruft sich Jeckel deswegen auf das Gericht zu Sprendlingen und behält sich eine Entgegnung auf die Aussage von Clas vor. Darauf hat sich Antz Duppengießer verpflichtet, Clas vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen. Er sagt, es möge sein, dass sie zu Sprendlingen miteinander vor Gericht gestritten haben und dieser Fall sei weiter gekommen nach Kreuznach wegen einer Bezahlung, die Jeckel gemacht haben sollte und man habe sich auf einige Beweismittel bezogen. Die Beweise habe das Gericht auch gehört und in Kreuznach vorgelegt. Gegen die Beweismittel habe Clas eingewandt, dass ihm schien, er sei durch ihre Aussagen belastet worden. Das Gericht Kreuznach habe die Beweise aber doch zugelassen. Clas ist durch das Gericht Kreuznach zu den Kosten verurteilt worden. Doch meinte er, diese nicht zahlen zu müssen, bis sie zum zweiten Mal nach Kreuznach gezogen sind. Die von Kreuznach haben Clas beim zweiten Mal wieder zu den Kosten verurteilt. Da hat Clas gegen das Urteil an das Pfalzgräfliche Hofgericht appelliert. Ob Jeckel diese Angelegenheit an die Räte der Herren gebracht habe, wisse Clas nicht. Doch die Amtleute beider Herren haben entschieden, dass die Appellation und auch die Gerichtskosten und der Gerichtsschaden, die in Kreuznach verhandelt wurden, nichtig sein sollen. Und sie haben sie beschieden, hierher nach Ingelheim an das Kaisergericht zu kommen. Was dann Jeckel scheine, dass Clas ihm schuldig sei, das möge er hier erklagen wegen der Hauptklagesache. Darauf wolle er ihm antworten. Und er hofft, er werde es wie es billig und recht ist tun und legt dies dem Gericht vor. Henne von Eltville als Vertreter Jeckels gesteht Clas nicht zu, dass die Dinge so beredet worden seien und sagt Nein dazu. Und er hat festhalten lassen, dass Antz als Vertreter selbst zugegeben habe, dass das Gericht zu Kreuznach zwei Mal ein Urteil gefällt habe, dass Clas Jeckel die Gerichtskosten und den Schaden zahlen solle, und er hofft, er solle es auch tun. Was Clas an weiteren Beweisen beibringe, das werde Jakob zulassen. Antz als Vertreter von Clas hofft Beweise beizubringen
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 003v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-1-oi-1476-1484-bl-003v/pagination/17/ (Abgerufen am 23.11.2024)